Lia:
Seit Gestern lebten Carlos und ich in unserer neuen Wohnung. Morgen wäre die nächste Gerichtsverhandlung. Ich fühlte mich nicht bereit.
Das merkte ich, als ich Carlos zu schule gebracht hatte und allein in der Wohnung stand. Ich fand mich in kälte und Einsamkeit wieder. Und dieses mal konnte ich es nicht verdrängen. Ich stellte mir einen Wecker wann ich Carlos abholen müsste und ging ins Schlafzimmer.
Ein Schlafzimmer in dem ich allein Lebte. Ein Zimmer was nicht nach Aiden roch. Ich ließ mich auf das Bett fallen und weinte. Ich schrie und weinte.
Panik ergriff mich und ich bekam keine Luft. Ich sah wie gelähmt an die Decke. Ich bewegte mich nicht mehr und die Tränen liefen stumm meinen Wangen runter. Ich hatte ihn verloren.
Ich ließ mich scheiden. Wohl das alles war, was ich nie wollte. Ich wollte so sehr bei ihm sein, doch ich konnte nicht.
Ich war am ende meiner Kräfte. Ich lag nur da und fühlte mich elendig schlecht. Mein Körper schmerzte, mein Herz lag in Scherben und meine Seele war in der tiefsten ecke verkrochen.
Ich hörte ein Geräusch an der Tür, doch ignorierte es. Ich war zu sehr betäubt.
Bis ich eine Hand an meinem Arm spürte. Ich drehte meinen Kopf und sah... Carlos. Was macht er hier?
Ich setzte mich hin und guckte auf die Uhr. Er hatte noch gar kein Schule aus. "Was machst du hier?" sage ich gebrochen und beschämt und versuchte mich zu beruhigen.
"Ich wollte sehen wie es dir wirklich geht. Du hast mich nie belogen, bis zu dem Moment, als du mir klar machen wolltest, dass es dir gut geht. Ich will aber nicht das du lügen musst um das es mir gut geht." sagte er und ich hebe ihn auf meine schoss. Ich gucke ihn mit tränen in den Augen an. "Das ist meine Aufgabe. Ich muss stark für dich sein. Tut mir so leid das du mich so sehen musst." Ich schämte mich das er mich so sah. Aber am meisten hasste ich mich dafür, das ich nicht aufhören konnte zu weinen. Denn die Tränen liefen.
Carlos nahm mein Gesicht in den Händen und versuchte meine Tränen weg zu wischen und bei dieser gehste wäre ich am liebsten zusammen gebrochen. Doch für ihn versuchte ich stark zu bleibe. Ich wollte ihn nicht noch mehr schmerz zufügen. Denn ich sah den Schmerz in seinen Augen. Ihm tat es weh mich so zu sehen und ich versuchte mich zu beruhigen.
"Schon ok Mama, ich bin für uns beide Stark." Sagt er und es war um mich geschehen. Ich weinte. Ich weinte aus Freude, weil er mich das erste mal Mama nannte, nachdem er mich gefragt hatte ob er es dürfte. Und aus Trauer. Aus Trauer, weil er meinte für mich stark sein zu müssen. Dabei war ich diejenige, die hätte stark sein müssen.
Carlos umarmte mich. Ich merkte wie auch er anfing zu weinen und der Teil der über, von meinem Herzen war. Der Teil der für Carlos überlebt hatte, brach. Er brach und heilte gleichzeitig. Denn er brach, weil er seinen Sohn so sehen musste und heilte, weil er für seinen Sohn da sein musste. Ich nahm all meine Kraft zusammen und beruhigte mich. Ich strich ihm über den Rücken. "Keine Sorge Großer, du braucht nicht stark für mich zu sein. Ich schaff das." Ich küsste ihn auf den Kopf und er weinte an meiner Schulter. Bei jeden seiner schluchzer durch fuhr mich ein Schmerz, doch ich blieb stark, weil mein Sohn mich brauchte.
"Ich habe dich lieb Carlos." "Ich dich auch Mama." sagt er und ich lächle. Er hatte es bis jetzt nur einmal gesagt. Das eine mal war gewesen als ich ihn ins Bett gebracht hatte. Ich war so glücklich gewesen, das ich, als ich sein Zimmer verließ vor Freude gesprungen war.
Und in dem Moment schwor ich mir, ihm nie wieder so weh zu tun. Ihn nie wieder so zu belasten wie ich es gerade getan hatte.
Ich werde dich beschützen Carlos, wenn auch mit meinem Leben.
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Zweite Chance?
RomanceLia ist am Boden zerstört. Sie weiß nicht wie sie überleben soll. Sie versucht zu kämpfen, für sie, für Carlos. Doch scheint der Kampf schon verloren. Ohne Aiden, hat sie kein Leben. Ohne ihn stirbt ihre Seele, ihr Herz, ob sie es will oder nicht. U...