19. Unangebracht?!

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Minseo erwachte, weil irgendein Mitglied des Staffs um sieben gegen seine Tür hämmerte. Verschlafen schälte er sich aus dem Bett und ging ins Bad, um sich erst mal eine Ladung Wasser ins Gesicht zu kippen. Das Jetlag machte ihn fertig, Golden Entertainment und der Stress machten ihn fertig, die Sache mit Jiyoon machte ihn fertig. Das würde heute ein Scheißtag werden, das hatte er bereits im Gefühl.

Die anderen waren alle schon unten beim Frühstück in einem Extraraum, die Leute am Buffet warfen ihnen argwöhnische Blicke zu. Das musste an ihrem Security-Team liegen, das am Nachbartisch saß und jeden böse anfunkelte, der sich auch nur annähernd in ihre Nähe wagte.

Jaebom schien guter Dinge, denn er hatte sich eine riesige Schüssel mit ungesundem bunten Müsli genommen und summte leise irgendwas vor sich hin, während er sich Besteck dafür holte. Der Rest von Feature schien allerdings eher Minseos Nervenzustand widerzuspiegeln. Nolan starrte in seine Kaffeetasse und Florian sah aus, als würde sein Kopf jeden Moment nach vorne überkippen und in seinem Teller landen.

Minseo nahm sich einen einzigen Pancake und setzte sich schweigend zu diesem Trauerspiel, nicht lange bevor ihr Manager den Saal mit einem Klemmbrett betrat, um ihr „morgendliches Meeting" zu beginnen.

„Also Jungs, wie ihr wisst haben wir heute viel vor", sein Blick viel auf ihre Frühstückswahl, „Und ab morgen gilt auch für das Frühstück wieder unser Diät-Plan für euch. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ihr gegen viertel nach acht fertig seid, um zu Freds Studio zu fahren, damit wir Drowning in you dort aufnehmen können. Das wird wohl etwas dauern, da Fred den Wunsch geäußert hat mit Minseo nochmal über die Demo zu diskutieren, aber keine Sorge, er lädt euch zum Essen auf seinem Anwesen in der Nähe ein und ihr werdet vor eurem Fanmeeting heute Abend noch genug Zeit haben euch auszuruhen und den Soundcheck zu machen. Denkt dran, das ist das erste Treffen überhaupt, also macht einen guten Eindruck, konkrete Regeln haben wir ja bereits besprochen. Ich wiederhole das Wichtigste: Ihr behaltet keine ihrer Geschenke, ihr lächelt, ihr seid höfflich und ihr tut mit wenigen Ausnahmen, das, was sie von euch wollen. Also kein Drücken vor cringen Posen für Fotos, verstanden?"

Sie nickten.

„Gut", Ihr Manager hackte etwas auf seiner Liste ab und wischte sich über das Gesicht, ehe er den Raum wieder verließ.

Florian schnaubte. „Was ein Tag, der da auf uns zukommt."

Minseo nickte und kaute auf seinem Pancake herum. Er war viel zu süß und sein Magen war nicht an diese Ernährung gewöhnt, weshalb ihm jetzt schon schlecht davon war.

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Fred sah noch viel mehr nach dem typischen amerikanischen Fuckboy aus, als er es auf all den Bildern getan hatte, wie Minseo feststellen musste, als er sie in seinem Studio empfing.

„Hey", rief der Sänger überenthusiastisch und zog Nolan in eine kurze Umarmung, „Schön euch zu treffen. Wie geht es euch?"

„Oh, bestens.", log Nolan mit einem strahlenden Lächeln, „Dir hoffentlich auch."

„Natürlich", erwiderte Fred, ebenso strahlend, während er erst Florian, dann Jaebom umarmte. Minseo war etwas im Hintergrund, er hatte bereits gemerkt, dass der Staff mit der Kamera ihn umging, weil er ungefähr jede zweite Sekunde gähnte und kein Make-Up trug, das seine mördermäßigen Augenringe versteckte.

Fred musterte ihn kurz neugierig, ehe auch Minseo eine Umarmung über sich ergehen lassen musste. Mit dem einzigen Unterschied zu seinen Bandkollegen, dass sie dieses Mal extra lang dauerte.

„Hi, endlich sehe ich dich mal im Real life", grinste Fred, die Augen nicht von Minseo wendend, „Ich habe noch ein paar Fragen zu meinem Part, vielleicht könnten wir das gleich mal besprechen, ich zeig dir mal, was mein Produzent so aus eurer Demo gemacht hat."

The Struggle is realWo Geschichten leben. Entdecke jetzt