Die Aufnahmen verliefen gut. Sie kamen schneller voran als geplant und gegen Mittag war schon ein Großteil des Songs aufgenommen. Fred stellte ihnen eine Limousine, um zu seinem Anwesen zu fahren. Jaebom war etwas enttäuscht darüber, dass sie erstens keinen Champagner bekamen und die Fahrt zweitens zu kurz war, um sie richtig zu genießen.
Das Anwesen des Pop-Stars war wohl ebenso wie sein Aussehen ein Klischee vom Feinsten. Hinter einer beigen Backsteinmauer mit ästhetischem Fake-Efeu erstreckte sich die wohl größte Villa, die Minseo je gesehen hatte. Vom Stil her schien sie südländischen Häusern nachempfunden zu sein und erhaben ragte sie über der Einfahrt auf, in deren Mitte sich ein Springbrunnen befand. Im Hintergrund der Villa erstreckte sich Grasfläche, auf der kleine Obstbäume so angebaut waren, das überall genug Schatten war, Rasensprenger liefen fast durchgängig. Die Villa war zudem nicht das einzige Gebäude, weiter hinten im Garten befand sich noch ein Schuppen und ein Pool Haus. Direkt neben den Whirlpools.
Fred führte sie durch das Haus auf die Terrasse. Minseo fiel auf, dass er noch nicht lange hier wohnen musste. Das Haus sah von innen ziemlich unbewohnt aus mit unpersönlicher Deko, so als wäre sie direkt aus irgendeinem Möbelkatalog.
Auf der Terrasse war zum Glück Schatten, völlig erschöpf ließ sich Jaebom als erster in einen der Liegestühle fallen, immer noch den Miniventilator in der Hand, den er vorher in der Limousine aus seiner Tasche geholt hatte.
„Macht es euch bequem.", grinste Fred und setzte sich neben Minseo, „Ich dachte, jetzt wo ihr hier in Amerika seid, sollte es auch, was typisch Amerikanisches zum Essen geben."
Minseo sah wie Jaebom sich den Kommentar „McDonalds?" verkniff.
„Also dachte ich an Burger", fuhr Fred fort. Zustimmendes Gemurmel folgte. Niemand erwähnte die strikte Diät des Entertainments.
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Nach dem Essen war die Stimmung etwas ausgelassener, auch wenn Jaebom irgendwann auf seinem Liegestuhl eingepennt war. Nolan und Fred waren in ein Gespräch über Musik und die Verantwortung als Künstler vertieft und Florian hörte aufmerksam zu.
Minseos Handy klingelt und er entschuldigte sich und begab sich in die untiefen von Freds Garten, als er sah, dass Jiyoon anrief.
Der Junge schien wohl kaum zu schlafen, gerade war ein gottlose Uhrzeit in Südkorea.
„Hey, kannst du nicht schlafen?", fragte Minseo.
Jiyoon lächelte leicht, das konnte er hören. „Nein, aber zu meiner Verteidigung hab ich die ganzen letzten Tage fast durchgepennt, da kann ich jetzt auch mal wach sein."
„Bist du immer noch im Krankenhaus?"
„Ja, ich werde entlassen, wenn ihr wieder da seid, das hat das Entertainment bestimmt. Sie wollen nicht, dass ich alleine im Dorm bin", flüsterte Jiyoon. Minseo schluckte.
„Warum wollen sie das nicht?", fragte er vorsichtig. Weil sie befürchteten, dass Jiyoon sich wieder etwas antun würde?
„Das ist... irgendwie schwierig zu erklären", erwiderte Jiyoon ausweichend.
„Dir muss das nicht unangenehm zu sein, du kannst darüber reden. Natürlich nur wenn du willst"
„Minseo, ich will das ungern über's Telefon besprechen. Wie gesagt, ich erklär dir alles, wenn ihr zurück seid. Im Moment bin ich einfach nur froh deine Stimme zu hören", sagte Jiyoon leise.
„Soll ich dir lieber von meinem Tag erzählen?", fragte Minseo, langsam durchschauend, dass Jiyoon sie wohl vermisste und sich ablenken wollte.
„Das wäre schön"
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The Struggle is real
RomansaEs gibt einiges, mit dem Minseo nicht gerechnet hat. Zum Beispiel damit, dass er Teil der Kpop-Gruppe Feature wird oder damit, dass er sich ausgerechnet in Jiyoon verliebt. Doch am allerwenigsten hat er mit dem USB-Stick gerechnet, auf dem sich Mate...