28. Wenn die Konsequenzen egal wären

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An diesem Abend schauten sie das K-Drama gemeinsam fertig, während sie ihr Essen aßen, gemeinsam in eine Decke gewickelt. Sie hatten nicht darüber gesprochen, was das zwischen ihnen nun genau war, aber vielleicht war es auch egal. Vielleicht brauchten sie keine Definition für dieses Verhältnis. Solange niemand davon wusste, konnte es doch auch kein Problem sein.

Minseo ignorierte den ganzen Abend über gekonnt sein Handy, das mit Anrufen und Nachrichten des Managements beinahe überging. Yumi musste mittlerweile wohl rasend vor Wut sein.

„Wirst du wegen mir Probleme bekommen?", fragte Jiyoon nach einer Weile schläfrig.

„Darüber mach ich mir erst morgen Gedanken", antwortete Minseo wahrheitsgemäß.

„Meinst du Yumi schmeißt dich raus?"

„Sie hat mich eigentlich schon mal verwarnt und mir gesagt, dass ich mir gar nichts mehr erlauben sollte. Das war an dem Tag, an dem sie uns mitgeteilt hatten, dass wir ohne dich fliegen werden und ich mich abfällig gegenüber dem Entertainment geäußert habe", erklärte Minseo.

„Scheiße", sagte Jiyoon, „Ich will nicht, dass du gehst"

„Es gab Zeiten, da wolltest du unbedingt, dass ich gehe.", stichelte Minseo.

„Da wollte ich mich doch nur nicht mit meinen Gefühlen auseinandersetzen", protestierte Jiyoon und sagte auf Minseos überraschten Blick hin „Richtig, du kennst die ganze Geschichte nicht."
„Willst du sie mir erzählen?"

„Ich weiß nicht", sagte Jiyoon. Minseo sah, wie ihm die Röte in die Ohren stieg. „Das ist sowieso ne echt blöde Geschichte, über die wir wirklich nicht weiter reden müssen."

„Komm schon", Minseo sah ihn auffordernd an, „Ich bin über die halbe Welt zu dir geflogen und hab alles riskiert. Du bist mir wenigstens die Geschichte schuldig."

„Okay, okay, schon gut", Jiyoon strich verlegen eine Haarsträhne zurück, „Aber vorher sollst du wissen, dass ich mich dafür ein bisschen schäme."

„Erzähl endlich"

„Weißt du noch als wir Born to be performed haben? Und wir alle diese weiten grauen Jeans und die schwarzen Oberteile anhatten?"

„Ja", Minseo nickte.

„Dein T-Shirt ist immer verrutscht, weil es leicht zu kurz war, vor allen während der Dance Break und ich weiß nicht, aber das Zusammenspiel aus dem und deiner Stimme in dem Part hat mich irgendwie..." Jiyoon schwieg kurz ehe er leiser sagte „...angetörnt?"

„Ich hab mir das Video glaub ich zig tausendmal angesehen wie so ein Weirdo und dann haben ich Yejun und noch zwei andere, ich glaube es waren Jace und Taemin, dann ein Trinkspiel gespielt und da hab ich die Geschichte im Suff erzählt woraufhin Yejun gesagt hat, dass ich nen Fetisch auf Männer habe und er das echt eklig findet. Verstehst du warum ich da nicht gerne drüber rede?"

Minseo konnte sein Grinsen nicht verbergen. Jiyoon boxte ihm in die Seite.

„Mach dich nicht darüber lustig, das ist mir scheiß peinlich."

Minseos Grinsen wurde noch weiter.

„Was?", sagte Jiyoon in einem weinerlichen Ton.

„Nichts. Ich war nur den ganzen Song lang komplett verunsichert, weil ihr alle euch mit der Choreo und den Vocals nicht so schwer getan habt, während du davon angetörnt warst?"

„Ach lass mich doch in Ruhe", erwiderte Jiyoon und packte Minseo am Kragen seines Hoodys, um ihn zu sich zu ziehen und ihn in einen Kuss zu verwickelt. Minseo war ziemlich überrumpelt von dieser Geste, die K-Dramareif durchgeführt wurde und dafür sorgte, dass sich ein warmes Kribbeln über seinen Körper ausbreitete.

Gierig erwiderte er den Kuss, Jiyoons Arme schlangen sich um seinen Oberkörper und hielten ihn fest an den Blonden gedrückt. Das Verlangen war zurück und die Berührung wurde langsam aber sicher hitziger. Irgendetwas an diesem Kuss war anders, als an denen zuvor.

Ungeduldig zupfte Minseo an Jiyoons Pullover und schob ihn etwas hoch, sodass er Haut über der Hüfte des Blonden freilegte, über die seine Finger nun fuhren.

Jiyoon keuchte und sog die Luft ein. Minseo drückte ihn in die Sofakissen unter sich und begann Küsse auf den Wangen und dem Kiefer des Jüngeren zu verteilen.

Jiyoon unterdrückte ein Aufstöhnen und er warf den Kopf nach hinten, um Minseo seinen ungeschützten Hals zu entblößen. Langsam fuhr der Ältere mit den Lippen über die weiche Haut, bedacht darauf keine Knutschflecken zu hinterlassen. Niemand sollte die Spuren hiervon sehen.

Jiyoon griff ungeduldig nach seinen Handgelenken und schob Minseos Hände weiter unter seinen Pullover. Minseo atmete hörbar aus, als er die warme Haut unter seinen Fingerkuppen spürte. Er konnte die Muskeln des Blonden spüren, die sich fest unter seinen Händen anfühlten, und wie sich sein Bauch unter jedem Atemzug hob und senkte.

„Lass dich auf mich ein", murmelte Jiyoon leise, „Bitte"

Minseo küsste ihn als Antwort. Es war ein Versprechen. Ein Versprechen, dass sie dem Ganzen eine Chance geben würden.

„Darf ich dich berühren?", fragte Minseo leise.

„Nicht hier", flüsterte Jiyoon atemlos gegen Minseos Lippen, „Lass uns in mein Zimmer gehen, die anderen hassen uns sonst."

Minseo musste grinsen, ehe er Jiyoons Taille umschlang und ihn auf die Beine zog.

Gemeinsam bahnten sie sich halb stolpernd ihren Weg in Jiyoons Zimmer, sich keine Sekunde voneinander lösend. Jiyoon war es schließlich, der Minseo rücklings auf das Bett schubste. Diesem gelang es den Blonden an seinem Pullover zu packen und hinterherzuziehen, jede Sekunde, in der er Jiyoon nicht an sich gedrückt hielt, schien ihm physische Schmerzen zu bereiten.

Minseo konnte jeden Zentimeter des Blonden auf sich spüren, als er ihn erneut küsste, die Hände auf Jiyoons Taille. Diesem schien es scheinbar zu langsam zu gehen, denn er rollte ungeduldig seine Hüften gegen Minseo, woraufhin dem Dunkelhaarigen fast schwarz vor Augen wurde. Vor allem mit den leisen Geräuschen die Jiyoon von sich gab. Aus dem Verlangen war pure Lust geworden. Minseo wollte Jiyoon. Er wollte ihn so sehr, dass es weh tat, dass er keine Sekunde mehr warten wollte.

Die Hände des Jüngeren waren mittlerweile damit beschäftig Minseos Pullover hochzuschieben und Minseo richtete sich etwas auf, damit Jiyoon ihm diesen leichter über den Kopf streifen konnte. Achtlos landete das Kleidungstück in einer Ecke, direkt gefolgt von Jiyoons Hoody.

Minseo genoss das Gefühl von Haut auf Haut, diese Hitze und diese Leidenschaft.

Unruhig presste Jiyoon erneut seine Mitte gegen Minseos, seine Erregung nun deutlich spürbar, während er es mittlerweile komplett aufgegeben hatte sein Stöhnen zu unterdrücken.

Langsam ließ Minseo seine Finger unter den Bund von Jiyoons Hose fahren, was diesem ein erregtes Keuchen entlockte.

„Scheiße, ich... bitte berühr mich", stieß Jiyoon zwischen zusammengepressten Zähnen hervor und gab eine Art von Winseln von sich, als Minseo endlich seiner Forderung nachkam und seine Hand vollständig unter die Boxershorts des Jüngeren schob. Jiyoons Hüften bewegten sich im Takt zu seiner Berührung und rieben dabei gegen Minseos Erektion, Jiyoons heißer Atem an seinem Ohr.

Minseo ließ sich fallen. Alles was er sah und spürte war Jiyoon, alle seine Sinne nahmen nur den Blonden in seinen Armen war und wie er auf Minseos Berührungen reagierte, welche Geräusche er machte. Minseos Blick fiel auf Jiyoons Gesicht mit diesem völlig verklärten und lustverschleierten Ausdruck und dem schelmischen Blitzen in seinen Augen.

Minseo wusste, dass jeglicher Versuch, diesem Mann nicht zu verfallen spätestens hier gescheitert wäre, hätte er sich nicht schon vorhin für Jiyoon entschieden.

Egal, was ihnen die Zukunft auch bringen mochte, im Moment hatten sie einander und das war ein verdammt gutes Gefühl.

The Struggle is realWo Geschichten leben. Entdecke jetzt