5. Jiyoons Entschuldigung

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„Das war verdammt knapp Jungs", sagte ihr Manager, „Ihr hattet Glück, dass die beiden entdeckt wurden, wie sie in einer Nacht und Nebel-Aktion auf das Grundstück gestiegen sind, sonst hätten sie wer weiß was machen können."

Sein Blick fiel auf Jaebom, der zu Boden sah. „Die leeren Bierflaschen auf der Terrasse wären das perfekte Fressen für die Presse gewesen aufgrund der minderjährigen Mitglieder der Band.", sagte er scharf und Jaebom wich seinem Blick aus.

„Ich weiß", murmelte er. Er war von seinem Vater ordentlich für diese Aktion zusammengefaltet worden ebenso wie sie alle. Aber eigentlich hatten sie Glück gehabt. Keine zwei Minuten nach dem Foto, das die beiden sogenannten „Journalisten" von Minseo und Jiyoon gemacht hatten, war auch schon ihr Bodyguard aufgetaucht und hatte sie aus der ganzen Situation gerettet. Das kam wohl davon, wenn man ohne Einbrucherfahrung das weitumfassende Grundstück eines wichtigen CEOs betrat. Leider hatte der Zwischenfall auch das abrupte Ende ihres Kurzurlaubs mit sich gebracht und bereits um 7 in der früh saßen die fünf auch schon wieder in einem Wagen, der sie zurück zu ihrem Dorm nach Seoul brachte.

Jiyoons Handy allerdings hatte irgendwo in den Untiefen des Waldes zurückbleiben müssen, da es auch nach einer morgendlichen Suchaktion nicht wieder aufgetaucht war.

Ihr Manager beendete das Meeting und entließ sie. Minseo machte sich auf den Weg zu seiner Gesangsstunde, die er beantragt hatte und für die endlich mal ein kleines Zeitfenster übrig war. wahrscheinlich war das Entertainment über die Meinung zu seiner Vocal Performance bereits im Bilde und wollte nicht, dass er noch mehr negative Aufmerksamkeit auf sich zog.

Als er nach seiner Stunde mit dem Fahrstuhl hoch zum Tanzstudio fuhr um noch ein paar dieser absolut bescheuerten Tiktoks zu drehen, die ihm angeschafft wurden, weil die Fans scheinbar darauf standen, wenn ihre Idols jedem noch so komischen Trend nachjagten, sah er dass Jiyoon bereits dort war. Er schien gerade trainiert zu haben, denn er trug eine gemütliche Jogginghose und ein viel zu großes T-Shirt, die blonden Haare zerzaust. Nun saß er auf dem Boden an die Wand gelehnt und scrollte nachdenklich durch sein neues Handy, das er vom Entertainment bekommen hatte, als er Minseo entdeckte.

Sofort sah Jiyoon auf und lächelte einen Moment unsicher, seit der Situation im Wald schien es ihm zunehmend schwer zu fallen sich in Minseos Nähe arschig aufzuführen und seine Fassade bröckelte. Er schien nicht mehr recht zu wissen, wie er sich nun verhalten sollte, wie Minseo an seinen Taten bemerkte.

„Hi", sagte er kurz zu seinem Bandkollegen und legte seinen Rucksack auf dem Boden ab, ehe er auf seinen Plan schaute.

„Hey", Jiyoon sah aus, als wollte er ihm etwas sagen, war sich aber nicht sicher, wie er es genau anstellen sollte.

„Ist was?", fragte Minseo.

„Nichts Wichtiges. Ich mach mir nur immer noch Gedanken wegen den Paparazzi.", gab Jiyoon ehrlich zu.

„Und ich wollte mich bedanken, dass du für uns beide so einen kühlen Kopf bewahrt hast." Minseo fragte sich wie viel Stolz es den Jüngeren gekostet hatte ihm das zu sagen.

„Kein Problem", erwiderte er daher kurz angebunden.

„Ich war irgendwie echt fies zu dir in den letzten Monaten.", fuhr Jiyoon fort.

„Ach was du nicht sagst."

„Und das tut mir auch leid, weil das echt kindisch war und ich dir die Schuld dafür gegeben habe..."

„Dass Yejun nicht in die Gruppe gekommen ist, ich weiß", unterbrach ihn Minseo und Jiyoon nickte schuldbewusst.

„Ich hab irgendwie nen Sündenbock gebraucht schätz ich. Es war irgendwie immer unser Traum mal gemeinsam in ner Band zu sein, und als er nicht im Line-up war, da hab ich mich richtig mies gefühlt. Du kannst auch nichts für die Entscheidung, die getroffen wurde und du verdienst dir den Platz in der Gruppe. Vielleicht mehr als ich."

The Struggle is realWo Geschichten leben. Entdecke jetzt