Kapitel 6

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Später kam wirklich der Arzt und bestätigte anscheinend die Lebensmittelvergiftung. "Doc, können sie meine Freundin auch untersuchen? Es scheint psychisch zu sein." "Damit habe ich nicht so viel Erfahrung, aber ich sehe mal, was ich tun kann. Wo liegt denn das Problem?"

"Sie denkt, ihr toter Mann ist am Leben." Ich seufzte und gab nach. "Ich habe einen Mann gesehen, der meinem Mann sehr ähnlich war, das ist alles." spielte ich die Sache herunter.

"Seit wann ist er denn...?" "Seit einem Jahr. Ziemlich genau sogar." "Das ist nichts außergewöhnliches. Sie trauern eben immer noch und wünschen es sich so sehr, dass ihr Unterbewusstsein ihnen einen Streich spielt. Das kann eventuell durch Alkohol oder Müdigkeit verstärkt werden. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen." meinte der Doc und packte seine Sachen zusammen. "Ich muss dann mal zu meinem nächsten Termin. Also dann, auf Wiedersehen!"

Ich sah sie vorwurfsvoll an. "Serena, was sollte das eben?" "Blair, ich will dir nur helfen." "So hilfst du mir aber nicht. Du machst es nur noch schlimmer! Ich zweifle bald an allem. Sogar an mir selbst. Ich kann so bald nicht mehr weitermachen. Ich kann einfach nicht mehr..." Mir kamen die Tränen.

Sie umarmte mich und tröstete mich. "Es tut mir leid, B. Es war falsch, dich so unter Druck zu setzten und bloßzustellen." Ich nickte und nahm somit ihre Entschuldigung an. "Ich muss mich wirklich mal ablenken. Und ich werde sofort damit anfangen. Ich habe nämlich ein Date." meinte ich und lächelte.

"Was? Mit wem denn?" "Mit Johnny." erwiderte ich. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. "Ach Blair, dir ist nicht zu helfen." "Ich sollte ihm eine Chance geben. Er ist zwar nicht Chuck, aber wir werden sehen..." sagte ich geheimnisvoll und zog mich um. "Na dann. Viel Spaß! Hoffentlich lag es nur am Wein, dass er so aussah..."

Serena hatte Zweifel. Na und? Ich war zuversichtlich, dass dieser Abend nett wurde. Auch wenn Johnny wirklich ganz anders aussah - wovon ich mittlerweile ausging - musste es ja nicht heißen, dass ich nicht mit ihm ausgehen konnte. Gestern fand ich ihn echt sympathisch und das lag wirklich nicht daran, dass er so war wie Chuck.

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