Kapitel 3

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Nach Jahren verbrachten wir zusammen wunderschöne Tage in London. Ich dachte tagsüber nicht an Chuck, doch die Albträume in der Nacht blieben. Manchmal waren es keine Albträume, sondern schöne und lustige, aber sie wurden zu Albträumen, wenn ich aufwachte. Denn sie erinnerten mich, dass ich alleine war und meine Welt ein einziges Desaster.

Die Woche tat mir trotzdem so gut, dass ich noch 2 Wochen anhing und Serena mir mehr als dankbar über die Entscheidung war. In New York würde sie sich ohne Dan eh nur langweilen und womöglich noch irgendwas dummes tun.

"Kommst du heute mit auf die Party, S?" fragte ich Serena und sie sah mich betrübt an. Ihr schien es schon seit dem Morgen nicht besonders gut zu gehen. "Nee, ich bleibe hier. Mir ist total schlecht." "Vielleicht hast du was falsches gegessen. Oder du hast es gestern mit dem Alkohol etwas übertrieben." meinte ich und sie nickte. "Wahrscheinlich."

"Ich wünsche dir viel Spaß. Hoffentlich lernst du jemanden kennen." Ich verdrehte die Augen. "Ja, mal sehen. Aber ich habe sehr hohe Ansprüche. Also sei nicht enttäuscht, wenn ich wieder keinen abschleppe." "Aha." sagte sie nur, deswegen ließ ich sie mal schlafen und verschwand aus dem Hotel.

Es war eine Party, wie ich sie lange nicht mehr besucht habe. Es war jedoch nicht so vornehm, wie ich es mir vorgestellt hatte, ich war also etwas zu overdressed. Mein rotes Kleid stach aus der Menge heraus, in der alle nur relativ lässige Kleidung trugen.

Schon nach wenigen Minuten sprach mich auch schon ein Typ an. Sein Style war grauenhaft, doch ich behielt meine Meinung für mich. "Hast du dich verirrt?" fragte er mich und ich schüttelte den Kopf. "Nein, wieso?" "Weil du aussiehst, als wärst du gerade bei der Queen eingeladen gewesen."

"Naja, ich hatte mir ehrlich gesagt etwas anderes unter der Party vorgestellt, aber zugegeben, ich war schon lange nicht mehr unter Leuten." Er ging zum Glück nicht weiter drauf ein. "Ich bin übrigens Matt." stellte er sich vor. "Blair." "Bist du eigentlich Single?" Nach einem langen Schweigen nickte ich schließlich. "Erst seit kurzem?" mutmaßte er. "Seit ziemlich genau einem Jahr." Er verschluckte sich an seinem Cocktail. "Seit einem Jahr? Wieso hast du dir keinen neuen gesucht?"

Ähm, Hallo? Weil es keinen gibt, der Chuck auch nur annähernd das Wasser reichen könnte! "Es war sehr schwer für mich. Wir waren sehr lange zusammen." "Meine Beziehungen halten nie länger als ein halbes Jahr." "Wir waren mehrere Jahre verheiratet." erklärte ich und berührte unbewusst meinen Ehering. "Du bist eine Witwe?" fragte er bestürzt. Traurig nickte ich. "Wow, das hätte ich nie für möglich gehalten. Aber wo ist dann der zweite Ring? Haben Witwen nicht immer zusätzlich die des Ehemannes?"

"Ja, eigentlich schon, aber so wie es aussieht, ist er immer noch bei Chuck." Ich trank einen kräftigen Schluck von meinem Wein und setzte ein Lächeln auf. "Aber jetzt will ich nicht darüber reden. Ich bin schließlich extra von New York hierhergekommen, um neu anzufangen."

"Du kommst aus New York?" "Ja. Aus Manhattan." "Das ist super. Johnny hat früher auch in Manhattan gewohnt, ist aber vor zwei Jahren hergezogen. Ich sollte ihn dir mal vorstellen." Er ging kurz und ich konnte S eine Nachricht schreiben, dass es besser läuft, als ich dachte. Vielleicht kommt er ja auch von der Upper East Side?

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