22. ein unfairer Kampf

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Alejandra

Was auch immer mein Vater von mir wollte, es konnte nichts gutes heißen. Allein als ich sein Gesicht sah, kamen alle Erinnerungen an den weißen Raum wieder hervor. Ich konnte es nicht aushalten, nicht in diesem Raum, weder jetzt.

,,Alejandra."

,,Padre.", antwortete ich ihm monoton und musterte ihn mit zusammengezogenen Brauen, während der Schmerz in meinem Bein immer schlimmer wurde. 

Mehrmals musste ich blinzeln, da meine Sicht verschwamm. Ich kippte etwas nach hinten, fiel aber sofort gegen eine harte Brust, die nur so vor Wut bebte. Domenico.

,,Ich werde diesen Bastard zerstückeln.", knurrte Domenico bedrohlich hinter mir.

,,Du wirst nichts tun, wenn dann, werde ich ihn leiden lassen.", mit einem vor Schmerz verzogenen Gesicht, trat ich in den Flur und schaute in die hasserfüllten Augen meines Vaters, die nur so vor Wut brodelten.

,,Macht dir so eine kleine Wunde etwa zu schaffen, Andra?", dieser Name ließ mir einen eiskalten Schauer über den Rücken jagen. Ich spannte meine Schultern an und kniff die Augen zusammen.

,,Fernanda war also bei dir, sie war schon immer eine hinterhältige Schlampe.", ich spürte eine große Präsenz neben mir, die mir half, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

,,Du bist eher die Schlampe, das warst du schon immer, hija."

,,Niemand hat das Recht, meine Frau als Schlampe zu bezeichnen, außer ich selbst. Nicht einmal ihr Vater!", brüllte Domenico meinem Vater entgegen, griff nach seiner Waffe und wollte sie auf ihn richten, doch das ließ ich nicht zu. Ich griff nach seinem Handgelenk und drückte es wieder nach unten, verwirrt schaute er mich an.

,,Lass mich das regeln.", flüsterte ich ihm zu und nahm die Waffe aus seiner Hand, diese Waffe gab mir nun die Kraft, mich gegen meinen Vater zu wenden. Ich nahm die Waffe, entsicherte sie und richtete sie genau auf den Kopf meines Vaters.

,,Du wagst es dich gegen deinen Vater zu stellen, huh?!", schrie er mir voller Wut entgegen und nahm nun auch seine Waffe, die ihm aber sofort von jemanden entwendet wurde.

,,Wir wollen doch nicht auf die eigene Tochter schießen, oder?", hauchte Mateo meinem Vater gefährlich ins Ohr und grinste in meine Richtung.

,,Er hat Recht, das tun wir nicht. Aber ich habe all das Recht!", sofort drückte ich den Ablauf der Waffe und schoss neben das Gesicht meines Vaters. Ich hätte nur etwas mehr nach links zielen müssen, und sofort wäre die in seinem Kopf gelandet. Doch, ich hatte keine Lust auf ein Blutbad.

,,Du warst schon immer gut im schießen. Das habe ich dir beigebracht, weißt du noch?", fragte mein Vater mich, senkte allerdings seinen Kopf.

,,Ja, ich sollte mich verteidigen.", ich schwelgte in Erinnerungen, die guten Erinnerungen an meinen Vater. Die, als er mich noch geliebt hatte. Als ich noch nicht nutzlos in seinen Augen war.

,,Du hast mir nie gesagt, ob du es geschafft hast. Also, hast du es geschafft?", fragte er mich, hob seinen Kopf an und schaute in meine Augen.

,,Ja, ich habe einen Mann ermordet, der meine Schwester vergewaltigen wollte.", antwortete ich ihm monoton. Plötzlich sah ich Wut on seinen Augen.

,,Welcher Bastard hat es sich gewagt, meine Tochter anzufassen?!", brüllte er in meine Richtung und wollte auf mich los. Mateo hielt ihn aber sofort auf und legte einen Arm um seinen Hals, sodass er nur schwer Luft bekam. Pure Mordlust spiegelte sich in Mateos Augen wider.

,,Mich haben auch Männer gegen meinen Willen berührt, und du hast nur zugesehen. Und du hast es genossen, in allen Zügen. Aber bei meiner Schwester ist es dann doch wichtiger, huh?!", brüllte ich ihm zurück und versuchte auf ihn zuzugehen, doch meine Schmerzen im Bein wurden nicht weniger.

Touch me and you dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt