7. Rettung vor dem Tod

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Alejandra

Heute findet das Meeting statt, und wenn es nicht gut gehen würde, würde ich Domenico und Javier nie wieder sehen. Bei Domenico wäre es nicht ganz so schlimm, denn dann müsste ich nicht heiraten, allerdings war Javier zu lustig um ihn sterben zu lassen.

Um bei dem Meeting nicht an die Decke zu gehen, musste ich mich versuchen abzureagieren. Und was hilft da bitte besser als Boxen?

Mein Vater brachte mir Boxen bei, während meine Schwester wie eine Prinzessin leben durfte, musste ich Kampfsportarten lernen. Mittlerweile finde ich es gut das er es mir beigebracht hatte, allerdings muss ein Kind doch ein Kind sein, oder etwa nicht?

Meine Faust traf den Boxsack auf den ich schon mehrmals eingeschlagen habe. Plötzlich hatte ich Sergios hässliche Fresse vor Augen, weshalb meine Faust sich direkt anspannte. Ich spannte sie so sehr an, das man schon meine Knöchel sehen konnte. Die letzten Treffer waren die härtesten, und ich konnte spüren wie sich meine Faust allmählich verkrampfte.

,,Alej, wir wollen doch nicht das Sergio denkt du wärst schwach."
Die Stimme meines Vaters ertönte plötzlich hinter mir, weshalb ich mich erschrocken zu ihn herumdrehte.

Dort stand er, wie der Teufel höchstpersönlich. Die Arme vor der Brust verschränkt und den Gesichtsausdruck zu einem fiesen Grinsen verzogen. Selbst als seine Tochter hatte ich unglaubliche Angst vor ihm, doch die durfte ich ihm natürlich nicht zeigen, ich wäre ja sonst zu schwach. Dabei war ich alles andere als schwach.

,,Ich will mich nur entspannen. Allerdings störst du mich gerade dabei." Der Satz verließ meine Lippen und ich drehte mich direkt wieder zum Boxsack um meine Wut an ihm auszulassen.
,,Na, na, na, so redest du nicht mit mir. Du brauchst einen richtigen Gegener, ich habe jetzt aber keine Lust zu Boxen-" was für eine Überraschung. Nicht.
,,-ich wollte dich nur daran erinnern dass du das Treffen mit den González nicht vermasseln sollst. Zwar bin ich dabei, trotzdem wirst du dieses Gespräch führen."
,,Schön das du mich daran erinnerst, ich hätte es fast vergessen.", die Ironie war stark rauszuhören.

Wieder traf meine Hand den Boxsack. Das sollte heute erstmal der letzte Schlag gewesen sein. Zumindest vorerst.

,,Du solltest dich langsam fertig machen, denn momentan siehst du aus wie eine Versagerin." Wiesl zum fick war er noch da? Hätte er mich denn nicht einfach alleine lassen können?

,,Ich glaube da verwechselst du etwas, ich sehe aus wie du. Leider, sonst hätte ich jetzt definitiv schon lange einen Ehemann den ich auch mögen würde.", ich lief triumphierend an ihm vorbei um mich fertig zu machen.

,,Und wenn du mich jetzt entschuldigen-", im nächsten Moment hatte er mich am Arm gepackt und gegen die Wand geschleudert. ,,Aua- lass mich gefälligst los!", ich sah wie seine Schultern sich anspannten und er mich mit seinen Blicken fixierte.

,,Erteile mir keine Befehle, Alejandra!" Beim Klang seiner Stimme musste ich zusammenzucken.

Du schaffst das Alejandra. Ich hole Domenico dort raus und alles ist wieder gut. Nun ja, vielleicht war es kein ganzer Plan gewesen mit dem, 'ich hole ihn dort raus', aber zumindest war es ein halber Plan.

Selbstsicher setzte ich mich in meinen Wagen und machte mich bereit ein Meeting mit Sergio González zu führen. Schließlich würde ich bald nicht mehr die Kleine Tochter des mächtigen Mafiabosses sein, sondern ich wäre der Boss. Spätestens wenn mein Vater von seinem Posten zurücktreten wird, werde ich die Mafia führen. Und leider brauche ich einen Ehemann, zumindest nach den Vorschriften. Obwohl ich das auch gut ohne einen Ehemann schaffen würde.

Touch me and you dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt