Chapter 13

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Ana

Ich war nun bestimmt schon fast eine Stunde im Badezimmer eingesperrt. Mittlerweile habe ich mich wieder beruhigt. Um die Zeit, in der ich allein sein wollte, und alle anderen noch weg waren, gut zu nutzen, machte ich ein wenig skin-care. Wenn alle hier waren, blieb oft wenig Zeit dafür.

Als ich meine letzten Tuben wegräumen wollte, klopfte es an der Tür.

„Ana? Bist du da drin?" hörte ich plötzlich Theo's Stimme.

Theo. Er war wieder da.

Ich eilte zu Tür, schloss sie auf und öffnete sie. Er stand vor mir mit besorgtem Gesichtsausdruck.

„Ist alles okay?" fragte er mich, sein Blick blieb auf mir haften. Er fand es wahrscheinlich komisch, dass ich mich am Nachmittag allein im Badezimmer einschloss.

Ich wollte ihm von meinem Gespräch mit Raphael erzählen, doch ich wusste, dass seine Exfreundin Lydia wahrscheinlich auch schon hier war. Er war so nervös gewesen, ich wollte mich zuerst nach ihm erkundigen.

„Jaja, erzähl ich später. Wie schaut's bei dir aus? Ist sie da?" fragte ich und wartete gespannt auf seine Antwort. Doch er musste gar nichts sagen, ich konnte es an seinem Gesichtsausdruck erkennen. Er war genervt, wütend, niedergeschlagen - alles zugleich. Es war schwierig zu deuten.

Theo hat mit Lydia fast das gleiche durchgemacht wie ich mit Raphael. Lydia hat Theo mit einem seiner besten Freunde beschissen. Deshalb konnte ich mir gut vorstellen, wie überwältigend das Gefühl war, das erste Mal wieder die Ex zu treffen. Theo und ich saßen im gleichen Boot.

Ohne groß darüber nachzudenken, ging ich auf ihn zu und legte meine Arme um ihn. Theo störte körperliche Nähe nicht, auch wenn er kein Fan davon war, so getröstet zu werden, so ist es manchmal einfach schön zu wissen, dass jemand da war.

Und ich denke, dass er das auch brauchte, da er sofort seine Arme um mich schloss. Auch er wusste, wenn jemand weiß, wie er sich fühlt, dann ich.

„Was für ein Scheiß, Mann." sprach Theo, als wir uns wieder voneinander lösten. Er wirkte ziemlich mitgenommen.

„Was ist passiert?" fragte ich nach. Mal sehen, ob er reden will. Doch er zuckte nur mit seiner Schulter.

„So viel, und gleichzeitig auch so wenig. Ich muss zuerst mal nachdenken." antwortete er und blickte gedankenverloren den Gang entlang.

Der Arme. Ich weiß, wie es ihm geht. Ich bin auch so verwirrt.

„Lass uns mal runter gehen, ja?" schlug ich vor und zog ihn leicht an seinem Arm. Er nützte nichts, sie war nun da, genauso wie alle anderen Exfreunde und Exfreundinnen. Wir werden sicher noch oft darauf zu sprechen kommen.

Wir verließen zusammen das Gebäude und gingen raus zu den anderen, die bereits versammeln um die fremde Frau standen. Sofort fanden meine Augen Raphael, der in diesem Moment ein paar Worte mit ihr wechselte.

Beim Anblick von Raphael und einer fremden Frau zog sich mir alles zusammen. Er konnte machen, was er will, genauso wie ich, doch als meine Gedanken in diese eine bestimmte Richtung abdrifteten, machte sich ein ungutes Gefühl in mir breit.

Als wir näher kamen, richteten sich einige Augenpaare auf uns, besser gesagt auf Theo, da seine Ex neu dazugekommen war. Raphael stand mit Martin, Erika's Ex, zusammen, seine Augen fanden meine, als ich fast vor ihnen zum Stehen kam.

Theo übernahm das Zepter nun. „Lydia, das ist Ana. Ana, Lydia." stellte er uns vor und wir schüttelten zur Begrüßung unsere Hände. Anscheinend kannte sie die anderen bereits.

Mein verdammter KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt