Chapter 20

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Ana

Ich saß noch einige Zeit mit Theo zusammen. Er erzählte mir mehr von seinen neuen Erkenntnissen über Lydia, die er heute erfahren hat und ich erzählte ihm von Raphael.

Ich habe lange überlegt, ob ich ihm auch erzählen soll, dass Raphael seit unserer Trennung wieder mit anderen Frauen zusammen war. Doch es gab nichts zu verheimlichen. Raphael hat's mir selbst erzählt und irgendwie stach es in meiner Brust, wenn ich daran denke.

Eine andere männliche Meinung wäre nicht schlecht. Also erzählte ich ihm davon.

Er verstand, wieso ich mich so fühlte, doch er meinte, dass ich mir deswegen keine Gedanken machen soll. Wir hatten keinen Kontakt zueinander gehabt und 2–3-mal Sex in zehn Monaten war nicht viel. Meinte er.

Mich beschwichtigte seine Reaktion ein bisschen, da ich weiß, dass er auf Raphael nicht gut zu sprechen war. Dass er nun etwas sagte, was Raphael zugute kam, hieß für mich, dass Theo das wirklich ernst meinte. Also versuchte ich wirklich mir weniger Gedanken darüber zu machen.

Die Zeit verging so schnell, denn auf einmal war Abendessenzeit. Meinen Abend verbrachte ich hauptsächlich mit Theo, wir chillten auf den bequemen Couch-Loungen. Für gewisse Zeit gesellte sich Vivien zu uns und Martin schaute ebenfalls eine Weile vorbei.

Diesen Abend gab es für niemanden viel zu lachen. Samuel war mit Laura irgendwohin verschwunden, keine Ahnung wo bzw. was sie machten.

Raphael habe ich diesen Abend auch nur aus der Ferne gesehen. Nachdem er mit dem Training fertig war, verschwand er lange im Haus. Am Abend kam er dann wieder raus in den Garten und saß aber die meiste Zeit mit Manuel abgeschottet von den anderen in einer Ecke.

Ich bekam mit, dass sie viel redeten, sowohl Manuel als auch Raphael. Was mich ziemlich wunderte. Manchmal trafen sich unsere Blicke, wenn wir aus Versehen den anderen in der Menge suchten, doch der Augenkontakt hielt nie lange an. Es kam mir so vor, als würde mir Raphael aus dem Weg gehen. Als bräuchte er Abstand von mir.

Vielleicht interpretiere ich auch zu viel rein. Ich wollte wirklich versuchen mir weniger Sorgen zu machen über Dinge, die ich sowieso nicht kontrollieren kann.

Als wir zur späteren Stunde alle wieder in unsere Betten lagen, blickte ich mich um.

Samuel und Laura teilten sich ein Bett. Während Samuel in ihre Richtung blickend lag, hatte sie ihm den Rücken zugekehrt. Also haben die beide anscheinend auch nichts klären können.

Vivien hat es sich bereits im Bett neben Manuel gemütlich gemacht. Was ich so mitbekommen habe, herrscht bei den beiden Eiszeit, doch sie war die Mutter seines Kindes, weswegen er sie bat, doch hier bei ihm zu schlafen.

Erika lag mit Martin auf der anderen Seite des Raums. Sie redeten noch ein wenig, doch es sah aus, als hielten sie mit Absicht Abstand.

Theo lag allein in seinem Bett und döste lautlos vor sich hin. Wir waren die einzigen, die allein schliefen und dessen Partner ins Wohnzimmer ausgewichen sind. Theo erzählte mir, dass er Lydia sein Bett anbot, doch sie lehnte ab. Jetzt lag sie zusammen mit Raphael einen Stock tiefer im Wohnzimmer. Ob sie vielleicht miteinander redeten? Ob sie noch immer denselben Abstand zueinander hielten, wie letzte Nacht?

„Ana." holte mich Theo aus meinen Gedanken. Seine Stimme leise, sodass ihn die anderen nicht hören könnten. „Hör auf nachzudenken und schlaf." befahl er mir beinahe, doch das Lächeln auf seinem Gesicht verriet mir, dass er es lieb meinte.

Und das tat ich dann.

...

Der nächste Morgen verlief ruhig. Nachdem Theo und ich wieder früh aufgestanden waren, um Sport zu machen, duschte ich und zog mich an, um für den Tag bereit zu sein.

Mein verdammter KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt