Chapter 56

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Ana

Keine Ahnung wie lange ich bereits auf meinem Bett im Schlafraum saß und mir die Augen ausweinte. Innerlich wusste ich, dass es das beste für mich war und dass ich auf meine innere Stimme hören sollte, doch gleichzeitig tat es höllisch weh.

Wenn ich an Raphaels Gesicht dachte, als ich ihm sagte, dass uns eine Pause eventuell guttun würde, zerbrach mein Herz wieder aufs Neue.

Wieso muss alles nur so kompliziert sein?

Die vielen Tränen und mein Liebeskummer, der mich kurzzeitig zu erdrücken drohte, geleiteten mich in einen unruhigen und schluchzenden Schlaf.

...

Als ich wieder wach wurde, war es draußen bereits am Eindunkeln. Wie lange habe ich bitte geschlafen?

Mein Magen begann zu knurren, was mir bestätigte, dass ich vor etlichen Stunden das letzte Mal gegessen hatte. Obwohl mein Bauch diverse Töne von sich gab, hatte ich kein Hungergefühl. Selbst die Kraft konnte ich nicht aufbringen, um aufzustehen.

Ich blieb wie ein Sack voll Sand im Bett liegen und starrte an die Decke.

Das beklommene Gefühl und mein schnell schlagendes Herz fielen mir gar nicht mehr so krass auf. Das war zu einem Dauerzustand geworden. Mein schwerer Atem war das einzige Geräusch im Raum.

Ich schloss wieder meine Augen und ließ die letzten Tage revue passieren. Eine Leere erfüllte mich sogleich, die mich tief durchatmen ließ, um meine Lungen und mein Hirn mit genug Sauerstoff zu versorgen.

„Bist du wach?" hörte ich plötzlich eine Stimme im Raum.

Ich schrak hoch. Mein gesamter Körper setzte sich in Bewegung und ich stieß einen hörbar hohen Laut aus.

Theo lag auf seinem Bett. Ihn habe ich überhaupt nicht bemerkt.

„Theo, erschreck mich nicht so." brachte ich keuchend hervor und hielt mir meine Hand auf mein Herz. Toll, nun schlug es noch schneller als ohnehin schon. Das kann für einen Menschen nicht gesund sein.

„Du musst was essen." ignorierte er meine schimpfende Ansage und starrte mich an.

Hä?

„Tu nicht so. Dein Magen knurrt." wies er mich zurecht und setzte sich auf.

Oh, das meinte er.

Ich seufzte laut theatralisch. „Ich mag nicht aufstehen."

„Dann hole ich dir was." meinte Theo und stand gleichzeitig von seinem Platz auf.

„Nein." kam relativ schnell von mir, was Theos Aufmerksamkeit erregte. Ich wollte nicht, dass es so wirkte als würde ich mich hier verstecken. Auch wenn es irgendwie so war, doch das musste ja niemand wissen.

„Bleib bitte hier. Rede mit mir." bat ich ihn, woraufhin er mich bloß musterte. Ich denke er verstand, worum es mir ging, denn nach langem Überlegen beschloss er dann doch, meinem Wunsch nachzukommen und setzte sich wieder auf sein Bett.

Ich drehte mich in meinem Bett, sodass ich ihn anschauen konnte.

„Hast du auch geschlafen?" fragte ich ihn, um ein Thema starten zu können.

Er schüttelte seinen Kopf. „Nein, ich bin vorher erst gekommen." antwortete er mir und musterte mich dabei.

„Was hast du gemacht?" fragte ich ihn nach seinem Nachmittag. Er hat sicher mehr erlebt als ich.

„Nicht viel. Ich wollte eigentlich trainieren, aber Raphael hat fast den ganzen Tag den Fitnessbereich belegt."

Da war das Thema also. Das Thema, das mich ganzen Tag ausgeknockt hat und Raphael zum Gewichte stemmen trieb. Theos Blick lag aufmerksam auf mir, abwartend wie ich auf diese Info reagierte.

Mein verdammter KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt