Chapter 26

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Raphael

Ich hatte ein richtiges Hochgefühl.

Das Gespräch mit Ana verlief gut. Sogar mehr als das. Sie war offen dafür, dass ich ihr zeige, wie wichtig mir das Ganze ist. Es war wieder ein Schritt näher zu ihr, und gleichzeitig tat es meiner Seele gut zu wissen, dass ich etwas machen konnte. Der kleine Hoffnungsschimmer, den ich nur von der Ferne sehen konnte, trieb mich an. Er war zwar winzig, aber er war da. Dieser Gedanke brachte meine Stimmung und mein Herz auf Hochtouren.

Nach unserem Gespräch war ich so krass energiegeladen, dass ich anschließend trainieren gehen musste. Ich musste mich entladen.

Als ich fertig war, kam Manuel bei mir vorbei. "Hey Mann, bist du endlich fertig?" witzelte er, als er näher kam. Manuel wusste, wieso ich trainieren war. Ich habe ihm vorhin erzählt, was zwischen Ana und mir lief. Ich grinste leicht.

"Ja. Gibt's schon Abendessen?" fragte ich ihn, als ich mich auf eines der Geräte setzte und einen Schluck von meiner Wasserflasche nahm. Manuel tat es mir gleich und setzte sich mir gegenüber. "Gleich." antwortete er mir. Seine Augen waren auf mich gerichtet und er grinste.

Als ich die Flasche absetzte, bemerkte ich seinen Blick. Ich zog eine Augenbraue hoch. Was will er?

"Sie hat dich ja komplett um ihren kleinen Finger gewickelt." sprach er plötzlich, er wirkte amüsiert. Manuel kannte Ana's und meine Geschichte. Er wusste, was ich getan habe und er kannte aber auch meine Gefühle für sie. Dass mich nun Ana ein Stück näher zu sich kommen ließ, machte natürlich was mit mir. Ich fühlte es in meinem gesamten Körper. Anscheinend kann man es mir auch als Außenstehender ansehen.

"Jaja, schon gut." antwortete ich ihm, konnte aber auch nicht verhindern, dass mir ein kleines Grinsen auskam. Denn er hatte Recht. Ana hat mich komplett um ihren kleinen Finger gewickelt. Obwohl sie überhaupt nichts gemacht hat. Allein zu wissen, dass sie es in Erwägung zog, mich ihr nahe sein zu lassen, ließ mich Engelsgesang in meinem Kopf hören.

Manuel wusste das. Er begann zu lachen, als er merkte, dass ich es cool spielen wollte. Ich habe mit ihm eindeutig schon zu viel über meine Gefühle geredet.

Dann begann er mir vom heutigen Essen zu erzählen. Er meinte Vivien und Erika würden heute kochen. Irgendwelche Nudeln mit einer speziellen Sauce. Keine Ahnung, denn bei der Hälfte seiner Erzählung zog etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich.

Ana...

Sie kam gerade über die Treppen raus aus dem Pool. Es war ein heißer Tag. Eine Abkühlung könnte ich auch gebrauchen.

Je länger ich hinsah, desto weiter kam sie aus dem Wasser raus. Die Pooltreppen lagen auf der anderen Seite von uns, weswegen ich nur von hinten ihren Rücken sehen konnte. Mit jedem Schritt entblößte das Wasser mehr von ihrem Körper, er glänzte von den nassen Wasserperlen auf ihrer Haut. Als sie die nächste Stufe erreichte, konnte man nur allzu gut ihren Hintern sehen. Wie auf Knopfdruck regte sich mein Körper, ich hielt die Luft an. Als würde ich sie und ihren Körper zum ersten Mal sehen, scannten meine Augen jeden Zentimeter von ihr. Sie war der Wahnsinn.

Mit jeder Bewegung setzte sie sich in Szene. Sie war elegant, sie war sexy, sie war schön. In mir brodelte ein Vulkan beim Anblick ihrer weißen makellosen Haut, mein Herz schlug drückend gegen meinen Brustkorb.

Plötzlich spürte ich einen Schlag auf meiner Schulter. Manuel. Er hat mich erwischt.

Ich richtete meinen Blick gedankenverloren auf ihn. Er lachte und hielt mir seinen kleinen Finger hin. "Aber so richtig."

...

Als ich mit dem Duschen fertig war, hatten die anderen bereits gegessen, weswegen ich danach allein gleich in der Küche aß. Mann, war ich hungrig.

Mein verdammter KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt