Kapitel 33

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Sicht wincent

Nach wenigen Sekunden kommt eine Schwester, sie bemerkt sofort was los ist und ruft einer anderen Person etwas zu, aber das bekomme ich gar nicht wirklich mit. Die Schwester tritt an mein Bett und legt mir ihre Hand auf die Schulter und versucht mich zu beruhigen. "Herr Weiss, versuchen Sie ganz langsam zu atmen." Ich versuche verzweifelt meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen und schnappe wieder und wieder nach Luft während meine Gedanken wieder und wieder um den Unfall kreisen. Die Schwester versucht weiter beruhigend auf mich einzureden, aber ich nehme sie gar nicht wirklich wahr. Ich bin vollkommen gefangen in meinen eigenen Gedanken und in meiner Panik, die mir die Luft zum Atmen nimmt. Ich höre und ich fühle nichts. Ich sitze einfach nur da, mit geschlossen Augen und hoffe, dass diese Panikattacke bald aufhört und das einzige was ich spüre, ist mein Herz das rast unter meiner Hand, die noch immer auf meinem Brustkorb liegt und genau wie mein restlicher Körper immer noch zittert. Ich schließe meine Augen und hoffe einfach dass es aufhört und ich nehme mir fest vor, dass ich mit jemanden über den Unfall reden muss. Ich bekomme nicht mit, dass inzwischen Dr Schmidt da ist, die ebenfalls versucht mich wieder zu beruhigen, die mir sagt ich soll meine Augen aufmachen und sie anschauen, aber Die Worte von ihr und der Schwester gehen einfach an mir vorbei. Auch dass Dr Schmidt mir in der Zwischenzeit wieder ein Medikament gespritzt und mir eine Sauerstoffmaske aufgesetzt hatte, bekomme ich nicht mit und es fühlt sich an als würden sie und die Schwester sich immer weiter und weiter von mir entfernen und ich merke wie es vor meinen Augen langsam schwarz wird und mein Bewusstsein immer mehr und mehr schwindet. Erst als mir jemand ein paar mal sanft, aber dennoch kräftig auf die Wange klopft, "erwache" ich wieder und öffne langsam meine Augen. Ich schaue mich kurz um, inzwischen liege ich wieder in meinem Bett, neben meinem Kissen liegt die Sauerstoffmaske, an meinem Bett steht Dr Schmidt und lächelt mich ein wenig an "Herr Weiss schön, da sind Sie ja wieder." Ein wenig verwirrt starre ich Sie an und versuche mich zu erinnern was geschehen ist, doch bevor ich mich zu sehr in meine Gedanken vertiefen kann redet Dr Schmidt weiter. "können Sie sich erinnern was passiert ist ?" Ich überlege kurz und mir fällt wieder ein dass ich vermutlich wieder eine Panikattacke hatte, wie ich verzweifelt versuchte nach Luft zu schnappen und ich das Gefühl hatte unter meiner Panik zu ersticken und ich nach der Schwester gerufen habe, danach ist alles schwarz. Ich nicke nur ganz leicht. "Schön" sie lächelt kurz, wird dann aber ernst "Herr Weiss, ich rate ihnen dringend mit einem Psychologen zu reden! Sie hatten wieder eine Panikattacke, eine ganz schön heftige, sie haben kurzzeitig das Bewusstsein verloren!" Ein wenig geschockt nicke ich wieder leicht und auch wenn ich mir selbst eben noch "versprochen" habe darüber zu reden zögere ich mit der Antwort "ich denk drüber nach, darf ich wenigstens mal raus aus meinem Bett ?" und versuche mich ein wenig in meinem Bett aufzurichten, doch Dr Schmidt drückt mich sanft nach unten "Sie sollten sich noch ein wenig ausruhen, bevor Sie aufstehen" ein wenig frustriert Starre ich also an die Decke "so und nun zurück zum eigentlichen Thema! Da Sie ja anscheinend nicht mit dem Unfall klarkommen, habe ich ihnen die Entscheidung abgenommen und den Psychologischen Dienst bei uns im Hause kontaktiert und ein Psychologe wird später bei Ihnen vorbeischauen!" Ich schaue Sie kurz an dann nicke ich und füge ein leises "Danke" hinzu. Dr Schmidt lächelt mich nun wieder an, ich lächelte kurz zurück. "So, da wir das ja geklärt haben, Wie geht es ihnen sonst ? Haben Sie irgendwo Schmerzen ? Bekommen Sie wieder genügend Luft ?" Dr Schmidt hat wieder ein professionellen Blick aufgesetzt und notiert sich irgendwelche Sachen in meiner Akte. Ich schüttele den Kopf "Nein, keine Schmerzen" mein Blick fällt auf die Sauerstoffmaske die neben meinem Kopfkissen liegt, offenbar habe ich die gebraucht sonst würde sie ja nicht hier so griffbereit herumliegen. Die Ärztin, die meinem Blick gefolgt war erklärt mir nun "durch die Panikattacke, haben Sie keine Luft bekommen, weil Sie viel zu schnell geatmet haben was ihre Panik offensichtlich verschlimmert hat, weil Sie das Gefühl hatten zu ersticken. Wir haben ihnen Sauerstoff gegeben, damit Ihre Atmung sich wieder normalisieren konnte. Ich lasse die mal hier in Ihrer Nähe liegen, wenn Sie nochmal eine Panikattacke bekommen, dann können Sie die nehmen" sie nimmt die Maske und hängt sie ans Kopfende von meinem Bett, neben die Notfallklingel. Ich beobachte sie dabei und seufze kurz "Danke, aber ich hoffe das wird nicht mehr vorkommen" Dr Schmidt seufz auch kurz "Ich lasse Sie dann mal etwas alleine, ruhen Sie sich aus und wenn was ist, dann klingeln Sie einfach" Sie hebt die Zettel vom Boden auf, die ich dort hingeworfen hatte und legt sie auf den Nachttisch zurück und verlässt dann das Zimmer. Nachdem meine Ärztin das Zimmer verlassen hat schaue ich nochmal kurz auf die Zettel und seufze wieder und dann denke ich über ihre Worte nach, Sie hat ja recht ich brauche Hilfe, ich schaffe das nicht alleine. Und irgendwie bin ich froh, dass sie mir die Entscheidung abgenommen hat, denn ich möchte ungern noch weitere Panikattacken haben, diese war schließlich ganz schön heftig und der "Schock" dass ich mich so in meine Panik reingesteigert habe, und wirklich gar keine Luft mehr bekommen habe und dadurch sogar kurzzeitig bewusstlos geworden sein muss sitzt noch ganz schön tief. Doch ich komme nicht mehr dazu weiter nachzudenken denn es klopft an meiner Tür und als ich herein rufe muss ich lächeln.

Rodel To Hell - Wincent Weiss Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt