Kapitel 1. Der Anfang

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Handrick:

Mit den dicken Akten unter dem Arm, lief ich durch die Flure der WPD. Das bedrückte Gefühl in der Magengegend schien mich beinahe zu zerdrücken.

Denn der Vorfall beim Tower hatte mir gezeigt das hier ein großes Spiel gespielt wurde, bei dem wir nur Schachfiguren waren.

Erst jetzt erkannten wir wer unser Feind wirklich war. Dabei fühlte ich mich fehl am Platz. Ich war der Leiter der WPD, doch hatte von dem ganzen keine Ahnung gehabt.

Mir war es entgangen und nur dank Caden und seinen Leuten waren wir ihnen nun auf den Fersen. Auch wenn ich es kaum über die Lippen brachte, es war alles Caden zu verdanken. Nicht nur durch seine Macht sondern auch durch sein gewieftes Verhalten war es ihm soweit alleine gelungen.

Niedergeschlagen ließ ich den Kopf hängen, so konnte das nicht weiter gehen ich musste etwas unternehmen!

Ein starker Arm legte sich um meinen Nacken, missgünstig hob ich den Blick.

Wer...er war es also. Tief seufzte ich.

,,Nicht doch, du seufzt doch nicht wegen mir oder?" getroffen von mir taumelte er zurück und hielt sich verletzt die Brust.

Genervt von meinem Bruder verdrehte ich nur die Augen.

Tim konnte sich nicht einen Moment zurück nehmen, dabei war er der ältere von uns beiden und einer der Gründer der WPD. Das konnte man aber nicht bei ihm erkennen.

,,Du bist also wirklich gekommen." seine Neugier hatte wohl gesiegt.

,,Wieso so unfreundlich? Hattest du etwa gehofft das ich nicht komme." Seine Dominanz nahm augenblicklich zu und er erhob sich zu seiner ganzen Größe.

Typisch, der stolz eines Löwens.

Tief atmete ich durch und drehte mich augenblicklich zu ihm um, dieser stolperte zurück.

Meine grauen Augen starrten in seine braunen.

,,Halt dich etwas zurück. Die Lage ist wirklich ernst. Wir haben es hier mit jemanden zu tun der uns und den Menschen wirklich gefährlich werden könnte. Da kann ich dein Verhalten nicht nachvollziehen, also verhalte dich bitte so wie ein Gründer der WPD es tun sollte." fauchte ich warnend.

Tim musste wohl auf den Boden der Tatsachen zurück geholt werden. Die Lage war ernst wie oft musste ich ihm das noch erklären!

Tim wand zuerst den Blick ab und trat einen Schritt zurück.

,,Schon ok Handrick, ich hab es verstanden." dieser kratzte sich unwohl im Nacken, dort wo seine längeren blonden Haare zusammen gebunden waren.

,,Ich wollte dich nur etwas aufmuntern, man sieht dir die Anspannung schon an deiner Körperhaltung an." dieser klopfte mir aufmunternd auf die Schulter und lächelte entschuldigend.

,,Ich weiß, aber mir ist wirklich nicht danach." mein Bruder folgte mir den Flur entlang.

,,Du bist wegen ihm gekommen oder?" sonst hätte er wie immer mir alles überlassen, es war ungewöhnlich das er hier war.

Tim lachte ertappt auf.

,,Du hast mich durchschaut. Ich muss mir diesen Omega anschauen der es gegen so viele Alphas aufgenommen hat."

Wenn das nicht schief gehen wird.

Ich schüttelte nur den Kopf.

Vor meiner Bürotüre blieb ich stehen, ich musste wohl noch ein ernstes Wort mit ihm reden bevor alle kommen würden.

,,Ich sag es nur einmal. Lass ihn lieber in ruhe, ich meine es damit nur gut für dich." Sein verdutztes Gesicht ließ mich dann doch kurz schmunzeln.

Jedoch hatte ich mich schon umgedreht und betrat mein Büro. Die anderen würden gleich hier sein.

Tim schloss hinter sich die Türe und setzte sich auf einen der Stühle die vor meinem Schreibtisch standen.

,,Wann genau..." er wurde durch ein lautes unnachgiebiges klopfen an der Türe unterbrochen.

,,Du kannst dir die Frage sparen." sprach ich zu ihm.

,,Herein." rief ich laut bevor ich mich setzte.

Da waren sie also. Die Einheit M13.

Jam zog den Kopf ein als er durch die Türe trat, in den letztes Jahren hat er sich wirklich prächtig entwickelt. Ich hatte ihm das so sehr gewünscht. Auch wenn er das Gerät immer noch an seinem Oberschenkel trug sah er endlich glücklich aus. Sein Omega und Sohn hatten ihn sehr verändert. Genauso wie die anderen.

,,Wir sind hier, Handrick." rief Jeremy gut gelaunt. Wie immer.

,,Das sehe ich, setzt euch." ich deutete auf das große Sofa.

,,Raik wird mit den anderen kommen." sprach Jam ruhig. Auch wenn er sich dabei etwas anspannte. In Cadens Gegenwart viel es ihm immer noch nicht leicht ruhig zu bleiben ohne flüchten zu wollen. Das betraf jedoch nicht nur ihn. Die anderen waren auch etwas angespannt. Bis auf Jeremy der gelassen auf dem Sofa saß und kurz meinem Bruder zu nickte.

,,Wann kommen sie?" fragte Cameron an Jam gewandt.

Dieser blickte kurz auf die Uhr. ,,Jeden Moment."

Dabei suchte ich den Blick von Jam, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Er wusste also selber nicht was Caden heraus gefunden hatte.

Es war wirklich ziemlich hektisch geworden als Schüsse aus dem Tower gemeldet wurden. Aber Caden hatte wirklich an alles gedacht, als wir dort angekommen waren. Waren wir überflüssig gewesen.

Plötzlich hob ich den Blick, da war er. Diese brennende Energie die ich spürte. Tim spürte es auch sofort, den dieser blickte sich suchend um.

Er würde es schon noch früh genügend bemerken.

Ein leises klopfen unterbrach meine Gedanken.

,,Herein."

,,Morgen Boss." es Raik der zuerst eintrat. Doch kaum trat Caden über die Schwele musste selbst ich kurz schlucken.

Mein Bruder Tim trat einen Schritt zurück und starrte ihn verwirrt an.

Dieser trug wie immer wenn ich ihn traf seinen Anzug. Gefolgt von einem anderen Wandler. Dieser musste Ace sein der Tigerwandler von dem mir Jam erzählt hatte. An seiner Körperhaltung konnte ich sofort einschätzen das er gut im kämpfen war.

,,Mister King White und Ace schon sie zu sehen." sprach ich förmlich.

Caden schmunzelte.

,,Caden reicht völlig aus." seine ruhige und sanfte Stimme verwirrte mich durch seine enorme Energie.

Ich deutete auf die beiden Stühle neben meinem Bruder der sich wieder gesetzt hatte.

,,Darf ich euch meinen Bruder und Gründer der WPD Tim McRayen vorstellen." stellte ich ihnen meinen Bruder vor, die anderen kannten ihn schon.

,,Schön sie kennen zu lernen." sprach Caden höflich und streckte ihm seine Hand entgegen.

Tim sah jedoch etwas eingeschüchtert auf diese, als hätte Caden vor ihn zu töten. Er konnte sich wirklich sicher sein das ich ihn nachher damit aufziehen werde, so stolz wie er vorhin noch war.

,,Sie auch." kurz schüttelte er seine Hand als er gleich wieder los ließ als hätte er sich an ihm verbrannt.

Auch wenn ich lieber noch ein wenig diesen Anblick genossen hätte gab es jetzt wichtigeres.

,,Jam hat mir schon erzählt das du mit Codie sprechen konntest. Was konntest du in Erfahrung bringen?" fragte ich die alles entscheidende Frage.

Ein Löwe für ByronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt