Ein Löwe für Byron

Kapitel 16. Es wird schlimmer

Handrick:

Byron hatte nicht übertrieben, wenn ich mich so umblickte. War ihr Lager ein komplettes Chaos, alles war zerstört worden.

,,Ihnen war wohl wirklich wichtig alles zu zerstören." dabei hob Kayl ein Zelt hoch, das nur noch ein zerrissener Stofffetzen war.

,,Das sind eindeutig Krallenspuren." sprach ich meine Gedanken aus und nahm das Zelt entgegen.

Kurz schloss ich die Augen und roch daran, fokussierte mich ganz allein auf den Geruch.

,,Ganz eindeutig ein Wandler, vermutlich ein Puma oder Jaguar eins von beidem. Was bedeuten das sie Menschen angegriffen haben." sauer ließ ich das Zelt zu Boden fallen.

Es waren deutliche Kampfspuren zu erkennen. Zudem Schleifspuren. Einer von ihnen konnte selbst nicht mehr aufrecht stehen. Mein Blick huschte umher, es war jedoch zu wenig Blut. Das wahrscheinlich aus Abwehrverletzungen stammte. Keine davon war tödlich bei der kleinen Menge an Blut.

Sie würden noch Leben, das sagte mir mein Instinkt.

,,Boss." seine tiefe Stimme holte mich aus meinen Gedanken.

,,Ja?" fragte ich Kayl der mir einen Rucksack reichte. Dieser war fast unberührt.

,,Sieh dir das an." Ich nahm ihm den Rucksack ab, öffnete ihn und erstarrte in der Bewegung.

Das erklärte einfach alles. So viele Gefühle wechselten sich ab. Zornig streckte ich meine Hand hinein und holte die Riegel hervor.

Genau unter diesen war der, den wir zurück riefen ließen.

Fluchend holte ich den mit der Nussfüllung hervor. Wenn sie davon etwas gegessen hatten...

Unruhig starrte ich darauf. Reine Angst schnürte mir die Kehle zu. Weil mir bewusst wurde das Byron davon gegessen haben könnte und ich mir unsicher war ob...ob er es überleben würde.

Caden hatte deutlich gemacht dass es nicht jeder überleben würde. Dazu war die Formel nicht ausgearbeitet gewesen. Wer wusste schon was das für Byron bedeuten würde.

Das klingeln meines Handys ließ mich zusammen zucken.

,,Ja!" ging ich fauchend ran.

,,Die Ergebnisse sind da." war die leise Stimme von Dr. Sylent zu hören, gestresst atmetet ich durch.

,,Wie sieht es aus?" versuchte ich es etwas ruhiger.

Dieser räusperte sich bevor er sprach:,,Es ist komplimentiert, die Ergebnisse sind nicht eindeutig. Ich schätze im Moment ist er weder Mensch noch Wandler."

Meine Ohren klingelten, dabei starrte ich zu dem Rigel hinab der in meiner Hand lag. Wild fauchend, schwoll meine Brust vor Zorn an und zerquetschte den Riegel in meiner Hand.

,,Informiere sofort Caden, er soll zur WPD kommen, sollte ich bis dahin nicht da sein. Lege ihm die Ergebnisse vor. Ich will jedoch dabei sein wenn er mit Byron spricht, lass ihn nicht zu ihm." befahl ich ihm. Ihn mit Caden allein zu lassen, wäre eine Katastrophe.

,,Verstanden." Dr. Sylent legte ohne weitere Worte auf.

,,Es ist also wirklich möglich." murmelte Kayl neben mir.

Während er sich weiter aufmerksam umsah.

Den zerquetschten Riegel schmiss ich in den Rucksack und warf ihn Kayl zu.

,,Wenn wir in der Stadt sind, bring die in Cadens Labor zur Untersuchung."

Dabei schritt ich weiter mit festen Schritten durch das Lager. Die pure Angst kämpft in mir mit dem gewaltigen Zorn in meinem inneren.

Nicht nur weil mir die Zeit davon lief, bis es die ersten Toten gab. Nein, jetzt war mein Gefährte mit rein gezogen worden in etwas das er niemals erfahren sollte. Ich bangte um sein Leben. Gerade als ich ihn gefunden hatte. Wie sollte ich mich jetzt ihm gegenüber verhalten.

,,Boss?" seine leise und ruhige Stimme ließ mich aufblicken.

Jeremy und Jam hatten aufgeholt, dabei war er immer noch in seiner anderen Form.

Der sandfarbene Puma blickte sich aufmerksam um, bevor er auf leisen Tatzen durch die Zerstörten Zelte lief.

,,Was gibt es, Jeremy?" murmelte ich nur, dabei versuchte ich meine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen.

,,Wir konnten keine Spur finden, nur die von Byron die uns direkt hierher geführt hat." informierte mich Jeremy über die Situation auf.

,,Verstehe." es war reines Glück gewesen, das er zu der Hütte gekommen ist, in seinem Zustand.

Das fauchen von Jam ließ uns zu ihm sehen.

,,Er hat eine Spur." sprach Jeremy und folgte Jam.

Ich blicke zu Kayl dieser nickte mir zu, dieser würde hier bleiben.

,,Hol die Spurensicherung hier her." ich wollte Sichergehen das wir nichts übersahen.

Ich folgte den beiden, der Schleifspur entlang die ich zuvor schon gefunden hatte.

Die, wie ich mir dachte, in Reifenspuren endeten.

,,Folgt den Reifenspuren, gib mir Bescheid wo sie enden ich hole euch dann ab."

,,Klar, Boss." Jeremy folgte Jam der die Spur verfolgte.

Ich drehte um und kam wieder zu Kayl zurück.

,,Sie werden bald eintreffen. Sobald sie hier sind werde ich ins Labor fahren." informierte mich dieser.

,,Gut. Ich fahr jetzt und sammle Jeremy und Jam ein."

Kayl nickte nur. Ich lief die Spur zurück zum See. Blickte auf das unruhige Wasser, das immer wieder kleine Kreise zog.

Verzweifelt ließ ich meine Schultern hängen, und blickte hinauf zum Mond.

Mutlos ließ ich den Kopf in den Nacken fallen und schloss meine Augen.

Und fragte mich dabei was ich noch alles tun musste damit das ganze endlich ein Ende fand!

Was verdammt war notwendig um Codie zu finden?!

Wie konnte ich meine Macht nutzen, die ich hatte, um Byron zu helfen? Wie konnte ich ihnen allen helfen?

Das einzige was ich erreichen wollte war, das sie alle endlich in Sicherheit waren. Das sie ihr leben wieder leben konnten ohne mit der Gefahr im Nacken! Die dort draußen lauerte.

Fauchend ballte ich meine Hände zu Fäusten, ich hatte hier keine zeit um in Selbstmitleid zu baden. Wenn ich etwas ändern konnte.

Schluss damit!

Ich straffte meine Schultern, mit eifrigen zielstrebigen Schritten lief ich zurück zu meinem gelben Jeep.

Eins nach dem anderen und dann würden wir das zusammen schaffen!

Zuerst musste ich Prioritäten schaffen!