Kapitel 17. Panik

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Byron:

Ohne ihn fühlte ich mich so verlassen an diesem kalten unbekannten Ort. Auch wenn der hochgewachsene Mann mit der Brille und den freundlichen braunen Augen, nett zu mir war. Fühlte ich mich bei ihm keineswegs wohl hier.

Nach der Untersuchung, konnte ich eine heiße Dusche nehmen und nun in den Anziehsachen der WPD saß ich wieder hier und wartete.

Außer ein paar schrammen war ich vollkommen gesund. Ich sah auf meine Hände hinab, dabei fragte ich mich woher das ganze Blut gekommen war? Es konnte doch nicht sein das ich es war der jemanden verletzt hatte?

War es das? Unruhig starrte ich auf meine Hände, auf denen ich noch immer das Blut spüren konnte auch wenn davon nichts mehr zu sehen war.

,,Keine Sorge, er wird bald wieder hier sein." versicherte mir dieser Arzt mit einem aufmunternden Lächeln.

Woher? Sah man es mir etwa an?

Mich überkam ein schauer, ich fühlte mich immer weniger wohl hier. Wieviel konnten sie erkennen nur wenn sie mich anblickten? Was wussten sie alles?

Angespannt verschränkte ich die Arme vor der Brust, ich hatte mich seid ich ein Kind war, nicht eher so unsicher gefühlt. Diese Situation in die ich geraten war, war beängstigend.

Von einem Ausflug, zu dem hier. Wie konnte das nur passieren?

,,Darf ich sie was fragen?" sprach ich schon bevor ich mich selber zurück halten konnte.

,,Natürlich, wenn ich sie dir beantworten kann." aufmerksam schob er seine Brille nach oben.

,,Können sie mir etwas über Handrick erzählen?" ich wollte mehr über ihn wissen. Auch wenn ich nicht genau wusste wieso.

Überrascht hob dieser die Augenbrauen, rieb sie überlegend das Kinn.

,,Sein Bruder ist der Gründer der WPD, er leitet sie. Er kann sehr streng und auch etwas harsch wirken was seine enorme Größe unterstreicht. Jedoch helfen ihm genau diese Eigenschaften dabei die Menschen zu schützen und die Wandler im Zaum zu halten wenn es angebracht ist. Das ist das erste was mir einfällt wenn man mich nach ihm fragt." erzählte mir dieser Arzt.

,,Verstehe." sprach ich nur.

Das hörte sich so an als wäre er auf der richtigen Seite. Jedoch beschlich mich noch immer das Gefühl der Angst wenn ich daran dachte das sie alle Wandler waren.

Ein klopfen ließ mich zusammenzucken.

,,Ja?" rief Dr. Sylent.

Ohne das ich wusste wie mir geschah, schlug mein Herz um einiges schneller als ich die grauen Augen erblickte. Die meinen Blick suchten.

,,Alles ok bei dir?" seine raue Stimme schon wieder so sanft, als er in den Raum trat.

Ich nickte nur, weil meine Stimme schon wieder versagte. Kaum betrat Handrick den Raum. Dabei viel mir zum ersten seine Energie auf. Sie strahlte eine wärme aus die mich am liebsten seufzten ließ. Nur zu gern würde ich mich in dieser Situation an seine starke Schulter anlehnen und für einen Moment alles um mich herum vergessen.

Moment, was dachte ich da gerade? Zaghaft blickte ich wieder zu ihm, hatte Sorge das er spüren konnte was ich von ihm wollte.

,,Wir konnten deine Freunde noch nicht finden. Sie wurden mit einem Transporter fort gebracht. Mein Team ist gerade dabei heraus zu bekommen in welche Richtung sie gefahren sind." erklärte er mir.

Wie konnte ich nur meine Freunde vergessen und dafür diesen hinreisenden Mann anhimmeln, den ich nicht einmal kannte. Ich schämte mich für meine Gedanken.

,,Verstehe." unsicher blickte ich auf meine Beine die von der Liege baumelten.

Ich bemerkte wie sie blicke austauschten und Dr. Sylent Handrick eine Akte reichte. Was hatte das zu bedeuten?

,,Was deine Ergebnisse angeht." er hielt inne als er diese öffnete und auf das Ergebnis blickte.

,,Was ist damit?" nervös blickte ich zwischen ihnen hin und her.

Wieso sagte mir niemand etwas? Hatte er die Ergebnisse etwa schon die ganze Zeit?!

,,Wie es scheint bist du Momentan weder Mensch noch Wandler, dein Körper befindet sich in einer Transformation und..."

,,Stopp!" schrie ich dazwischen. Nein! Das konnte nicht sein! Das war nicht möglich wie sollte es das auch!

,,Byron." versuchte er beruhigend auf mich ein zu reden, jedoch rauschte es in meinem Ohren zu sehr damit ich etwas verstehen konnte.

,,Ich will davon nichts mehr hören!" schrie ich sie verzweifelt an, bevor ich von der Liege sprang und aus dem Raum stürzte.

Das war nicht möglich! Niemals!

Ich weiß nicht warum sie mir sowas antaten! War es amüsant für sie, mir so etwas anzutun?!

Machten sie sich einen Spaß daraus?

Ohne zu wissen wohin ich lief, rannte ich den langen Flur entlang. Alles wurde mir Zuviel. Ich wollte doch nur mein Leben zurück! War das Zuviel verlangt?

Meine Knie zitterten und ich ließ mich an einer Wand hinab gleiten. Ich hatte keine Kraft mehr, mein Körper streikte. Zittrig atmetet ich aus um die aufkommenden Tränen hinunter zu schlucken.

Meine Hände zitterten als ich mein Gesicht verbarg. Verzweifelt biss ich mir auf die Lippe.

Diese ganzen Gefühle, alles verwirrte mich.

Meine Ohren klingelten, bevor ich wieder klar hören konnte. Dabei nahm ich, mir nähernde Schritte wahr.

Eine Warme Hand legte sich auf meine Schulter.

,,Fass mich nicht an!" rief ich erzürnt. Die wärme die ich so sehr wollte verschwand wieder. Dennoch konnte ich das gerade nicht ertragen.

Es raschelte neben mir, nur ein wenig hob ich den Blick und erblickte Handrick neben mir sitzen.

Was wollte er?

Seufzend strich dieser sich durch seine Haare, bevor er den Kopf an die Wand lehnte.

,,Ich will mir nicht anmaßen zu wissen wie du dich gerade fühlst, Byron." sprach er mit ruhiger Stimme, verwundert sah ich auf.

,,Niemand hier, will dir Schaden. Ich weiß das es schwer für dich ist das ganze zu begreifen. Ich möchte jedoch das es dir gut geht. So etwas ist noch nie zuvor passiert und ich will sichergehen das es so bleibt. Auch wen ich verstehen kann das, dass ganze ziemlich viel ist für dich, möchte ich das du dir überlegst was du möchtest. Ich kann dich gerne nach Hause bringen damit du dich ausruhen kannst. Oder, wir können zurück gehen und wir besprechen alles weitere, dabei verspreche ich das ich bei dir bleiben werde." zaghaft hob ich den Blick und sah in seine.

Da war es wieder, was ich schon zuvor bemerkt hatte. Pure Aufrichtigkeit. Tief in mir wusste ich das ich seinen Worten glauben konnte. Auch wenn ich immer noch verwirrt darüber war, wieso ich so viel vertrauen in diesen Wandler hatte.

,,Also was möchtest du?" Handrick stand auf und streckte seine helfende Hand nach mir aus.

Unsicher blickte ich hinauf.

Dabei war mich schon lange klar was ich zu tun hatte. Ich konnte nicht davon fort laufen. Wenn ich wirklich zu einem Wandler werden würde, war es mir nicht möglich vor mir selbst weg zulaufen.

Es war wohl das beste mich dem jetzt zu stellen. Auch wen es ziemlich viel war.

,,Ok." nuschelte ich bedrückt, bevor ich seine Hand ergriff und mich dieser auf die Beine zog.

Nah neben ihm liefen wir zurück.

Ein Löwe für ByronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt