Kapitel 23. Alles anders aber auch nicht

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Byron:

Es war ein komisches Gefühl, als ich meine Wohnungstüre öffnete und eintrat. Ich zuckte schreckhaft zusammen als diese hinter mir ins schloss fiel.

War es lauter als gewöhnlich? Oder war ich einfach nur empfindlich geworden.

Genervt von mir selbst schlenderte ich durch meine Wohnung, direkt ins Badezimmer. Ohne einen Blick in den Spiegel zu werfen, entledigte ich mich meinen Klamotten und trat unter die Dusche. Zischend drehte ich das Wasser kälter, es fühlte sich plötzlich einfach zu heiß auf meiner Haut an. Seid wann war ich den so empfindlich?

Doch die Frage verschwand schnell wieder als ich seufzend das Wasser weiter auf drehte, und den Augenblick auskostete.

Die Anspannung und die Angst löste sich langsam. Noch immer war ich besorgt um meine Freunde. Hatte dieses unbestimmte Gefühl in der Magengegend. Und hoffte einfach das sie alle überlebt hatten, ganz besonders Elyas der den gleichen Riegel wie ich gegessen hatte.

Kaum dachte ich an sie, drehten sich meine Gedanken wieder um diesen großen gut aussehenden Wandler.

Mit seinen durchdringenden grauen Augen. Als würde er alles über einen wissen, wenn mich sein Blick nur lange genug traf.

Ich erschauderte allein bei dem Gedanken. Dabei konnte ich es nicht verhindern das meine Gedanken in eine ganz andere Richtung abdrifteten.

Kopfschüttelnd über mich selbst, stieg ich aus der Dusche und wickelte ein Handtuch um meine Hüfte nachdem ich mich abgetrocknet hatte.

Nur zögerlich streckte ich meine Hand nach dem Spiegel aus, langsam wischte ich darüber um mich selbst zu betrachten.

Ich verharrte augenblicklich.

Es war nicht so das sich etwas geändert hätte, nur wie soll ich sagen, irgendwie sah ich doch anders aus.

Meine hell braunen Haare wirkten satter und glänzender als sonst. Meine goldenen Augen funkelten mich an, meine gebräunte Haut wirkte straffer und praller. Die Augenringe waren verschwunden die ich nach unserer Nacht in der Bar davon getragen hatte. Im allgemeinen sah ich gesünder und fitter aus.

Auch wenn ich mich müde fühlte, strotze ich nur so vor ungewohnter Kraft.

Komplett verwirrt starrte ich mich weiter an. Ich war immer noch der gleiche wie zuvor, aber auch irgendwie nicht.

Das ganze brachte doch nichts, deswegen wendete ich mich von meinem Spiegelbild ab, verließ das Bad und lief zu meinem Kleiderschrank.

Es war ungewöhnlich warm heute. Deswegen zog ich mir Unterwäsche meine kurze Jogginghose an und ein Shirt das mir etwas zu groß war.

Mein Blick huschte kurz sehnsüchtig zu meinem Schlafsofa, doch ich rieb mir hungrig den Bauch.

Wann hatte ich zuletzt etwas gegessen?

Ich wusste es nicht mehr genau.

Mit wenig Elan schlürfte ich in meine Küche und blickte mich suchend nach etwas essbarem um. Lust noch großartig was zu Kochen hatte ich nicht unbedingt. Niedergeschlagen wühlte ich mich durch die halb leeren Schränke zumindest bis ich in eine Instant Nudelpackung fand.

Die war genau das richtige für den schnellen Hunger und wenig Arbeit.

Ich gab alles in eine Schüssel, während das Wasser im Wasserkocher langsam zum sprudeln anfing. Genau richtig schüttete ich das heiße Wasser über die Nudeln und wartete nicht gerade geduldig darauf bis sie fertig waren.

Mit einer Gabel machte ich mich gierig über diese her als sie endlich so weit waren.

Ich schlürfte die ersten Nudeln, wollte gerade voller Genuss meine Augen schließen als ich diese aufriss und die Nudeln in das Waschbecken spuckte.

Ein Löwe für ByronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt