Kapitel 9. See bei Mondschein

321 52 6
                                    

Byron:

,,Kommt es ist nicht weit!" rief Elyas durch den Wald, während wir ihm langsam folgten. Ein wenig zu viel Bier, den meine Knie fühlten sich schon wieder so weich an.

,,Es ist doch schon viel zu spät." murrte Lino neben mir, der versuchte mit Elyas mit zu halten was er nicht konnte.

Nur Arian war der einzige von uns der ihm hinterher rannte.

Woher hatten sie nur diese Energie?

Müde schleppte ich mich also weiter durch den Wald, darauf bedacht nicht über jeden kleinen Ast zu stolpern. Was mir mal mehr und mal weniger gut gelang.

Nur noch schemenhaft konnte ich sie erkennen, weil die Sonne schon am Horizont unterging. Es würde nicht lange dauern bis es hier stock dunkel war.

,,Hast du eine Taschenlampe?" fragte ich lallend Lino neben mir.

,,Was?" schwankend hielt er sich an einem Baum fest und sah mich fragend an.

,,Taschenlampe." buchstabierte ich jeden einzelnen Buchstaben für ihn.

,,Nö." hickste dieser nur bevor wir beide einfach weiter durch den Wald stapften.

Na ob das so gut gehen würde.

,,Wow." nuschelte ich überrascht. Als ich den weiten See vor uns erblickte. Der umzingelt von großen Tannen war. Wenn ich die Augen zukniff erkannte ich in der weiten ferne ein Licht.

Bildete ich mir das nur ein? Hatte ich etwa schon so viel getrunken?

,,Na, na. Hab ich zu viel versprochen." die hohen violetten Blumen um den See herum sahen wundervoll aus. Die ersten Sterne spiegelten sich im Wasser. Das kleine Wellen schlug.

Libellen flogen über den See, ihre Flügel funkelten leicht.

Es war wirklich traumhaft hier. Zufrieden ließ ich mich einfach zwischen den ganzen Blumen fallen.

,,Morgen müssen wir unbedingt Baden gehen." begeistert schlug Arian in die Hände.

Das konnte ja was werden.

,,Denkst du nicht es ist zu kalt?"

,,Man Byron, jetzt denk doch nicht so viel darüber nach. Du musst manchmal auch einfach Sachen tun ohne darüber nach zu denken!" rief Elyas uns zu, während er dem See gefährlich nahe kam. Das erkannte auch Lino sofort, der ihn am Kragen packte und wieder zu uns schleicht. Dabei ruderte Elyas mit den Armen um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.

Jetzt wo er außer Gefahr war, ließ ich mich nach hinten in die Blumen fallen, verschränkte die Arme unter meinem Kopf und blickte hinauf in den Sternenhimmel.

Der Mond erhob sich langsam in der Dunkelheit und er leuchtete hell.

Der See funkelte dabei.

Arian ließ sich neben mir fallen.

,,Was ist eigentlich mit dir?" nuschelte ich ihm zu, hatte Schwierigkeiten meine Augen noch auf zu halten.

,,Was meinst?" fragte mich dieser zurück und sah wie ich auch, hinauf in den Himmel.

,,Hast du kein Interesse daran jemanden zu Daten?" seid ich ihn kennen gelernt hatte, war er nie vergeben gewesen.

,,Weiß nicht." Arian wirkte plötzlich abweisend. Gerade so verkniff ich es mir noch weiter zu fragen, ich spürte deutlich das er nicht mehr darüber sprechen wollte.

,,Musst ja nicht." dabei stieß ich ihn spielerisch in die Seite. Was ihn zusammen Zucken ließ.

Mir wäre es fast entgangen, das er zu den beiden hinüber schielte.

Moment, konnte es etwa sein...

Oh. So war das also.

Kein wunder das er jetzt nicht darüber sprechen wollte, wenn sie in der nähe waren.

,,Ein anderes Mal." flüsterte dieser mir zu. Arian hat wohl bemerkt das ich zu ihnen blickte.

Zustimmend nickte ich. Dabei zwinkerte ich ihm zu, er sollte sich wirklich keine Gedanken darüber machen.

,,Alles ok?" drang die besorgte Stimme von Lino zu uns.

,,Was ist los?" ich setzte mich auf und sah wie Elyas sich hinter einem Baum ergab. Lino hielt ihn dabei aufrecht.

,,Ich bringe ihn zurück, wahrscheinlich hat er es mal wieder übertrieben." murrte Lino.

,,Brauchst du Hilfe?" rief Arian, war aber erstaunlich schon wieder auf den Beinen.

,,Das wäre sehr hilfreich."

Aus seinen blauen Augen blickte Arian mich fragend an. Doch ich winkte nur ab.

,,Geht schon mal vor, ich komme gleich nach."

,,Ok." hörte ich ihn noch sagen bevor er zu den beiden eilte. Gerade noch so sah ich ihnen nach wie sie Elyas auf den Beinen hielten.

Doch ich brauchte noch einen Moment der Ruhe, immerhin war er nicht alleine. Deswegen brauchte ich mir keine Sorgen machen.

Es war immerhin nicht das erstes mal das es Elyas so ging, gerade wenn er es etwas zu sehr übertrieben hatte.

Deswegen legte ich mich wieder hin und starrte hinauf in den Himmel, tief atmete ich durch.

Meine Freunde hatten recht, dieser Ausflug war wirklich eine gute Idee gewesen.

Ganz in meine Arbeit vertieft hatte ich nicht mit bekommen wie verspannt und gestresst ich in den letzten Monaten war.

Jedoch konnte ich jetzt endlich entspannen.

Ruckartig setzte ich mich auf, und horchte.

Das Geräusch das ich gerade wahrgenommen hatte war verstummt. Mein Herz klopfte schneller.

Was war das gewesen?

Wieder huschte mein Blick hinüber zu dem kleinen Licht das auf der anderen Seite des Sees lag.

War es möglich das Elyas sich getäuscht hatte? Naja was ja nicht einmal so abwegig war. So viel Glück er immer hatte.

Wir sollten uns das morgen genauer anschauen und dann entscheiden ob es so schlau war noch länger hier zu bleiben. Denn mich beschlich kein gutes Gefühl dabei.

Das Licht war plötzlich verschwunden.

Da war jemand, ich war mir sicher.

Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend rappelte ich mich auf.

Ein Löwe für ByronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt