Kapitel 12. Retter

315 54 6
                                    

Byron:

Orientierungslos irrte ich im dunklen Wald herum. Ich hatte die Hütte gefunden, in der ich das Licht vermutet hatte. Jedoch vermutete ich das dort niemand mehr war.

Diejenigen mussten fort sein.

Wohin also sollte ich nun gehen? Wo konnte ich Hilfe bekommen? Denn ich fühlte mich so fremd in meinem eigenen Körper. Die Schmerzen waren einem unangenehm pochen gefolgt. Mein Kopf fühlte sich an als würden er jeden Moment platzen. Meine Sinne spielten verrückt. Immer wieder wurde die Umgebung um mich heller und dann versank ich wieder in vollkommener Dunkelheit.

Die mich drohte vollkommen ein zu nehmen.

An einen Baum ließ ich mich mühselig zu Boden gleiten. Ein Gefühl in meinem Magen, das mich vorsichtig umsehen ließ. Doch dort war nur der düstere Wald, die Bäume warfen große Schatten im schein des Mondes. Ängstlich kauerte ich mich weiter zusammen.

Als mich wieder diese Hitze einholte, sie kroch mein Rückgrat hinauf. Keuchend holte ich nach Luft, verwirrt sah ich dabe an mir hinab. Meine Stirn runzelte sich. Seid wann hatte ich nichts mehr an? Wo war meine Kleidung abgeblieben.

Ein lautes Knacken, schreckte mich zusammen. Panisch krallte ich mich an der Tanne fest um wieder auf die Beine zu kommen. Meine Kraft verließ mich jetzt vollkommen. Meine Energie war aufgebraucht, deswegen ging ich wieder zu Boden.

Zweige bohrten sich in meine empfindliche Haut, doch diese nahm ich kaum wahr. Denn ein großer furchteinflößender Mann stand vor mir. Dieser musste wohl meine Panik spüren, ich bekam kaum Luft weil mir mein Herz bis zum Hals schlug.

,,Ich tue dir nichts." sprach dieser Mann mit ruhiger, überaschenderweiser sanfter Stimme.

Ein mir unbekanntes Gefühl breitete sich in meinem Körper aus, es prickelte.

Nun saß ich dort, vollkommen erstarrt und blickte schockiert zu diesem Mann auf. Selbst in dieser Dunkelheit konnte ich seine hellen Augen erkennen.

,,Brauchst du Hilfe?" dabei kniete er sich langsam vor mich hin. Noch immer klang seine Stimme so sanft, beinahe zaghaft.

Ich öffnete meinen Mund, doch kein Wort verließ meine Lippen. Bedrückt nickte ich nur, ich fühlte mich hilflos ausgeliefert. Weil ich selbst nicht mehr auf die Beine kam und auf seine Hilfe angewiesen war. Auch wenn ich es nicht gerne zu gab. Dieser Mann war meine einzige Hoffnung.

,,Darf ich?" zögerlich näherte sich mir dieser.

Wieder nickte ich.

Langsam schon fast zärtlich legten sein Arm sich unter meine Knie die andere legte sich an meinen Rücken. Erstaunt darüber wie leicht es ihm viel mich hoch zu heben.

Dabei lehnte ich mich ein wenig mehr an ihn, er strahlte eine wärme aus, die mich beruhigte. Die langsam in meinen Körper kroch und die Kälte in meinem inneren vertrieb.

Seufzend fiel mein Kopf, kraftlos auf seine Schulter. Ich konnte es mir selbst nicht erklären, wie er es schaffte mich zu beruhigen.

In meinem inneren verspürte ich keine Panik mehr. Mit langsamen aber sicheren Schirrten, liefen wir durch den düsteren Wald.

Dabei viel mir auf das er sich auskannte. Er wusste genau in welche Richtung er musste.

Konnte es sein? Gerade als ich diesen Gedanken dachte, tauchte die Hütte wieder auf, bei der ich gerade war.

Diese war also doch bewohnt gewesen. Ich hätte einfach länger warten sollen. Meine Ungeduld hatte mich weiter getrieben.

,,Egal was passiert ist, hier bist du in Sicherheit." garantierte er mir voller Überzeugung. Und ich, ich glaubte ihm.

Jeden schritt den er lief, jedes Wort das er sprach, war so voller Selbstsicherheit. Das ich ihm einfach glauben konnte.

,,Ok." brachte ich diesmal erschöpft hervor.

Wir traten durch die Glasfront nach drinnen. Hier fühlte ich mich sofort wohl. Das was ich jetzt fühlte, hatte ich noch nie verspürt. Ich machte mir langsam sorgen um meinen Zustand.

Ich spürte und fühlte Emotionen die ich kaum verstand, die ich noch nie zuvor verspürt hatte.

Verwirrt hob ich den Blick zu dem Mann der mich noch immer auf seinen Armen hielt.

Langsam erkannte ich umrisse um mich herum. Ein großes Sofa erblickte ich.

,,Ich lass dich jetzt runter." sprach er mit leiser Stimme zu mir. Als ich das weiche Polster, eben dieses Sofas spürte.

Dieser griff neben mir und eine kleine Lampe erhellte plötzlich die Finsternis.

Nun konnte ich endlich zu dem Mann aufsehen der mich, hoffentlich, gerettet hatte. Seine blonden Haare strahlten wie Gold in dem schein der Lampe, es war kurz, aber lang genug um mit den Finger hindurch zu streichen. Das ich nur zu gerne tun würde.

Geschockt von meinen Gedanken, starrte ich zu ihm auf in seine Sturm grauen hellen Augen. Die mich aufmerksam musterten.

Der blonde Dreitagebart ließ ich jung wirken.

Dabei wusste ich das er älter wie ich selbst war, sagte mir meine Gefühl. Das mich meist nie trübte.

,,Wie ist dein Name?" fragte mich dieser, als er eine bunte Decke von der Sofalehne nahm um sie über meine Schulter aus zu breiten. Was mich wieder daran erinnerte das ich immer noch nackt war.

Beschämt klammerte ich mich an dieser Decke fest und zog sie enger um meinen Körper.

Der noch immer schmerzte.

,,Byron." brachte ich gerade so über meine Lippen. Dabei konnte ich nicht anders als auf seine rosigen Lippen zu blicken als sie sich bewegten.

,,Mein Name ist Handrick. Darf ich fragen was passiert ist?"

Sofort war die Angst und Panik zurück und erschütterte mich. Beruhigend legte sich seine Hand auf meine Schulter.

,,Immer eins nach dem anderen." die Ruhe die er dabei ausstrahlte ließ mich durchatmen.

Kurz erhob er sich, derweil versuchte ich meine Gedanken zu sammeln.

Als er mir ein Glas reichte, überrascht blickte ich zu ihm auf.

Dieser schmunzelte etwas. ,,Du siehst durstig aus." war alles was er dazu sagte.

Als hätte er meine Gedanken gelesen.

Tatsächlich fühlte ich mich als würde ich verdursten. Ich griff nach dem Glas, das Kühle nass rann meine Kehle hinab. Es war eine wohltat.

,,Danke." ich reichte ihm das Glas, weil ich wieder das zittern meine Hand spüre. Bevor es noch zu Bruch ging.

,,Bist du verletzt?" es war eine frage, aber es war beinahe so als wüsste er es schon.

Unsicher blickte ich an mir hinab. Wie ich jetzt erst sah, waren meine Hände voller Blut. Dabei konnte ich mich nicht erinnern mich verletzt zu haben.

,,Ich weiß nicht."

,,Wärst du damit einverstanden wenn ich dich zu einem Arzt bringe?" dabei zögerte dieser.

Bevor ich zustimmte, hielt ich inne.

,,Meine Freunde." dabei senkte ich schuldbewusst den Blick.

Sie brauchten Hilfe.

,,Sie brauchen Hilfe!" bestimmend starrte ich ihm in seine grauen Augen, die sich überrascht weiteten.

Ein Löwe für ByronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt