Kapitel 49. Ein weiterer Versuch

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Byron:

Der Schmerz holte mich aus der Dunkelheit zurück. Doch am liebsten wäre ich dort geblieben. Es war leichter dort.

Röchelnd atmete ich ein, ich schluckte und schmeckte Blut. Bei dem intensive Eisengeschmack wurde mir schlecht.

Gerade rechtzeitig drehte ich den Kopf und übergab mich. Dabei brannte mein Hals. Nur schwer erkannte ich hier etwas. Mein Kopf fiel nach hinten. Es war also so gekommen, nur saß ich hier auf den Stuhl. Ich hatte gekämpft um eben nicht dort zu laden, aber ich war zu schwach gewesen.

Mit letzter Kraft zerrte ich an den Fesseln, die mich auf dem Stuhl hielten. Jedoch ohne etwas zu erreichen. Selbst meine Füße waren fest gebunden. Hier entkam ich nicht. Es war aus mit meiner Chance, ich hatte sie verstreichen lassen.

Mein Kopf kippte nach vorne, weil ich nicht genügend kraft aufbringen konnte. Ich fühlte mich so schwach.

,,Du bist also wieder bei Bewusstsein." seine Stimme sorgte dafür das ich wieder die Panik fühlte.

Es war das einzige das ich noch fühlen konnte.

,,Was ist los? Wo ist nur dein Wille hin zu Kämpfen?" gluckste er vor lachen.

Dieser widerliche Kerl. Jetzt war mir mehr als bewusst wieso Handrick so hart daran gearbeitet hatte um ihn zu finden. Ihn frei herum laufen zu lassen, war eine Gefahr für jeden.

Finger griffen in meine Haare und mein Kopf wurde nach hinten gerissen, dadurch sah ich ihm ins Gesicht.

,,Willst du nicht einmal mehr meine fragen beantworten?" eingeschnappt zog er die Luft ein.

,,Na wie du willst." er ließ meine Haare los und mein Kopf fiel kraftlos nach vorne. Besser so, allein ihn anzusehen brachte mein Blut in Wallung. Noch nie in meinem Leben wollte ich jemanden töten, aber allein nur wenn ich ihn sah wollte ich meine Zähen in seinen Hals versenken.

Der drang war so stark, das ich froh darüber war mich so kraftlos zu fühlen.

Ich zuckte zusammen, als etwas in meinem Arm eindrang. Mein Blick glitt zu meinem Arm. Er nahm mir Blut ab.

,,Mal sehen ob uns das verrät wieso es bei dir funktioniert hat und bei den anderen nicht." murmelte Codie vor sich hin.

,,Du musst also noch etwas durch halten." dabei tätschelte er mir den Kopf. Ich biss fester die Zähne zusammen als der Zorn zurück kam und meinen Körper wärmte.

,,Na dann wollen wir mal weiter machen." er packte wieder meine Haare und zog meinen Kopf nach hinten. Bevor mich etwas blendete. Zischend kniff ich meine Augen zu.

Dieser leuchtete mich weiterhin an.

,,Mhmm." machte er nur. Dabei entging mir nicht wie nah er mir war. Meine Atmung beschleunige sich augenblicklich. Das Tier in mir übernahm augenblicklich die Kontrolle als ich die Chance sah.

Blitzschnell verwandelte sich meine Zähne, sammelte meine ganze Kraft als ich nach vorne schnellte und meine Zähne sich durch seine Haut bohrten.

Codie schrie auf. Ließ meine Haare los, panisch schlug er auf mich ein. Dabei wurde jeder schlag immer kraftvoller.

Was mich nur noch mehr zubeißen ließ. Bis meine Zähne sein Fleisch durchbohrten. Codie taumelte zurück, mit geweiteten Augen starrte er mich an, als ich das Stück das ich ihm ausgerissen hatte, auf den Boden spuckte.

Codie landete auf dem Boden, seine Hand drückte sich auf die Wunde. Sie hatte nur knapp den Hals verfehlt, schade den er lebte noch. Ich wollte den Alpha nicht töten, hatte ihn jedoch erwischt.

Diesmal wollte ich töten, ich wollte dem grauen ein Ende setzten, und verfehlte nun. Die Tür ging schlagartig auf, als der Alpha von vorhin herein gerannt kam.

,,Was ist hier los?" schnell verschaffte er sich einen überblick über die Situation, bevor er neben Codie in die Hocke ging.

,,Kommen sie." er half ihm auf die Beine, dabei schwankte Codie. Vor schock geweiteten Augen starrte er mich noch immer an.

Bis er darauf erwache.

,,Du!" kreischte er auf einmal. Er riss sich von dem Alpha los uns trat mit einem kraftvollen Tritt auf mich ein. Polternd kippte der Stuhl um und schmerzhaft keuchte ich, rang dabei nach Luft. Verdammt!

,,Zu deinem Glück, bin ich kein Mensch mehr!" fauchte er außer sich.

,,Bring ihn in die Zelle!" da tauchte er über mir auf. Sein starrer irrer Blick ließ mich schlucken.

,,Wir werden uns früh genug wiedersehen, du wirst es noch bereuen!" drohte er mir, bevor er aus dem Raum schritt dabei drückte er seine Hand noch immer auf seine Wunde, zwischen seinen Fingern quoll das Blut hervor.

Der Alpha hob den Stuhl wieder auf, er packte meinen Arm fester als er den ersten befreite. Dieser drehte er mir wieder auf den Rücken.

Schmerzhaft fauchte ich, es war nicht nötig so viel Kraft an zu wenden. Als er meinen anderen Arm löste und mir meine Hände hinter dem Arm verband. Sein Blick fixierte meinen, als er meine Beine befreite.

Er traute mir wohl alles zu.

,,Erlaube dir noch etwas und ich bringe dich diesmal um. Ich werde Codie einfach sagen das es ein Unfall war." drohte er mir, an seinem Blick erkannte ich wie ernst es ihm war. Diesmal würde ich also ruhig halten. Zumal ich nach Codies Tritt, mich kaum noch rühren konnte. Der Alpha packte mich am Genick und stolpernd kam ich auf die Beine. Dabei zitterten meine Beine so sehr das ich mühe hatte zu stehen.

Wir gingen durch die Tür, einen erdigen Flur entlang, dabei zerrte er mich an meinem Genick weiter. Dann veränderte sich etwas. Ich konnte es riechen. Die Angst und die Panik. Ich hörte Klagelaute die sofort verstummten als sie den Alpha erblickten. Ein wenig konnte ich den Blick heben. Durch meine Haarsträhnen erkannte ich Gitterstäbe. Hier würde ich also landen. Wahrscheinlich immer noch besser als auf dem Stuhl.

Das hoffte ich jedenfalls.

,,Sollte ich wegen dir noch einmal hier runter kommen müssen, muss ich ja nicht erwähnen was dann passieren wird!" fauchte dieser wütend, als er eine Zellentüre öffnete. Dann wurde ich hineingestoßen. Obwohl ich mehr über den erdigen Boden schlitterte, bevor ich schmerzhaft aufkeuchte als ich mit dem Rücken gegen die Wand landete.

Ich sah noch das breite Grinsen in seinem Gesicht als er die Zellentüre zusperrte und dann verschwand.

Nur mit Mühe schaffte ich mich auf zu setzten, meinen Kopf lehnte ich gegen die Wand. Meine Arme schmerzten, noch immer auf meinem Rücken verbunden.

Ich schloss kurz die Augen um mich zu sammeln. Was sollte ich als nächstes tun. Wenn ich noch einen Versuch wagen wollte musste er fehlerfrei gelingen ansonsten würde er mich wirklich umbringen.

Mir musste nur etwas einfallen.

Neben mir raschelte etwas, daraufhin öffnete ich meine Augen wieder. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit bevor ich plötzlich schärfer sah.

Hinter den Gitterstäben bewegte sich jemand.

So war das also, hier reihte sich Zelle an Zelle.

,,Byron?" fassungslos weiteten sich meine Augen als ich die Person erkannte die meinen Namen ausgesprochen hatte.

Das konnte doch nicht sein?

Das konnte ich mir doch nicht einbilden. Das war nicht möglich!

Ein Löwe für ByronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt