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- Zwei Wochen später -

Es wurde angekündigt, dass das Schiff bald die Schleuse nach Wihsae durchqueren würde. Auf dem Schiff wurde während dieser Zeit ein Ball veranstaltet. Denn die Schleuse war ein Tunnel, der mitten durch die Bergkette führte.

Es war nicht nur irgendein Tunnel, sondern der Diamantengang. Am meisten freute sich Victoria darauf. Das kleine Mädchen hatte ihr schon damals von dem schimmern und glitzern der Kristalle dort erzählt.

„Kommst de, Victoria?", fragte Dustin und richtete sein Hemd. Das Mädchen nickte, ihre Augen auf die Reflexion im Spiegel gerichtet, während sie ihre Perücke ordentlich hochsteckte. Es klopfte an der Tür.

„Herein", rief Godfrey. Die Tür öffnete sich, und Juana schaute herein. „Guten Abend, ihr vier. Wie geht es euren Händen?" Die Ärztin hatte auch die Wunden von Victoria, Finnian und Dustin versorgt, auf Wunsch von Godfrey.

Schließlich lebte es sich viel besser mit versorgten Händen. Lächelnd konnten sie ihr bestätigen, dass alles gut war und nur noch eine Narbe an das Ritual erinnerte.

Juana nickte zufrieden. „Ach ja, Godfrey", wandte sie sich an den Ältesten, „Nathan wollte dich unbedingt abholen." Sie trat zurück, sodass ihr Adoptivsohn eintreten konnte. Er trug einen schönen schwarzen Anzug, seine Haare waren in der Mitte gescheitelt.

„Siehst schick as", gab ihm Dustin ein Kompliment, seine Arme verschränkt, aber ein Grinsen auf den Lippen. Nathan nickte ihm dankend zu.

„Ich will doch neben meinem besten Freund gut aussehen", sagte er und wandte sich an Godfrey. „Bitte, Schokostückchen, erweise mir die Ehre, dich nach oben zu führen." Natürlich machte er das nur zum Spaß, das war fast schon immer so gewesen.

Deswegen hatte der Braunhaarige nichts dagegen, sich bei Nathan einzuhaken und sich von ihm nach oben führen zu lassen. Finnian schaute den beiden hinterher. „Was für eine schöne Freundschaft, so vertraut und tief", schwärmte er vor sich hin.

„Sehr sche", meinte Dustin dazu. „Andres Thema, wer will mit wem nach ob'n geh?", fragte er in die Runde. Finnian schielte zu Victoria hinüber. „Wenn ihr wollt, könnt ihr zusammen gehen, ich komme schon nach", bot er ihnen an, doch Victoria schüttelte den Kopf. „Das ist doch unfair, wir gehen einfach zu dritt hoch", schlug sie vor.

Dustin hob eine Augenbraue. „Zu dritt? Wie soll'n des geh'n?"

„Ganz einfach", sagte Victoria und hakte sich einmal bei Dustin und mit dem anderen Arm bei Finnian ein. So gingen sie die Treppen zum Saal hoch. Um das Licht am besten zu spiegeln, waren die Wände in einem beigefarbenen Ton gehalten, während die Accessoires in einem Puderblau erstrahlten. 

Banner mit Schleifen waren zwischen den zylinderförmigen Säulen gespannt. Erhellt wurde der Raum von gläsernen Kronleuchtern, deren Kerzenlicht auf die tanzenden Gäste fiel. Eine Spielgesellschaft spielte in einem flotten Tempo auf einer kleinen Bühne.

„Das wird wunderschön", kommentierte Finnian, sein Blick auf das Loch in der Decke gerichtet, durch das bald die Reflexion von Kristallen scheinen würde.

„Wollt ihr tanzen?", fragte Dustin die beiden. Finnian lehnte freundlich mit einem Kopfschütteln ab. Dustin nahm das jedoch mehr als Ausrede und zog die beiden kurzerhand mit sich auf die Tanzfläche.

„Willst du etwa zu dritt tanzen?", fragte Victoria.

„Zu viert", korrigierte sie Dustin; seine Augen suchten nach Godfrey. Das Mädchen schaute zu Finnian hinüber. „Hast du schon mal zu viert getanzt?" Tatsächlich nickte er. „Ja, sogar schon mit mehr. In Village Fou tanzt man zusammen als Gemeinschaft.

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