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„Ihr seid ja wie unbesiegbar!", meinte Penelope am Ende ihrer Geschichte. „Eher wei verflucht", korrigierte Dustin sie. Inzwischen waren ihre Klamotten wieder getrocknet und sie saßen bekleidet da. Victoria zog das Gemälde aus ihrer Tasche, "Das haben wir kurz vor unseren Zusammentreffen gefunden. Es war im Buch anscheinend versteckt" sie reichte Adeenes das Bild.
Ihre Augen schweiften darüber, leicht weiteten sie sich, „Mon amour perdu", flüsterte sie kaum hörbar, ihr Daumen strich über das Gesicht den Mannes. Ihre Mimik schien trauriger zu werden, das Licht der Kerzen spiegelte sich leicht in ihren feuchten Augen. Schnell gab sie das Gemälde zurück: „Und jetzt? Wollt ihr mir ihn vorwerfen wie ein erbeutetes Tier nach einer gelungenen Jagd?" fragte sie gereizt.
„Wenn man es so nehmen will, ja", die drei schauten Finnian ungläubig an. Im nächsten Moment griff sie nach Finnians Kragen, die zwei waren sich ganz nah und er konnte in ihre tief grauen, schon fast Mond farbigen Augen schauen.
„Niemals" zischte sie, ihr Griff festigte sich. Finnian schluckte „N-nein, so hab ich das nicht gemeint, ich" „Ach wirklich?" „Tut mir leid". Sie schubste ihn von sich. Finnian striff seine Weste zurecht während Dustin anfing zu sprechen „Du musst ober mit kemma" versuchte er ihr klar zu machen.
Doch Adennes wurde nur wütender „Ich muss gar nichts!", fuhr sie auch ihn an. „Ihr platzt hier einfach so in mein Haus und erwartet, dass ich euch folge? Zu dem Mann, der nicht einmal daran gedacht hat, mich zu suchen?", fragte sie. Penelope schaute sie verängstigt an. Sie hatte ihre Maman noch nie so zornig gesehen.
Die Schwarzharrige bemerkte schnell das sie ihr Kind verängstigte und strich über ihr blondes Haar „Mein petit ange willst du nicht etwas mit deinen Sachen spielen?" Penelope nickte, stemmte sich hoch und tapste mit schnellen Schritten in ein Nebenzimmer. Adennes folgte ihr und schloss die Holztür hinter ihr, ein Eisenriegel legte sich in das Schloss. Dann drehte sie sich wieder zu den vier.
„Wir wollten dich wirklich nicht verärgern" versuchte Godfrey die Situation wieder etwas zu entschärfen „Das ist nun mal der Auftrag den wir bekommen haben"
„Hat Kian irgendetwas anderes über mich gesagt?", sie schüttelten die Köpfte „Wisst ihr, wer ich bin? Kommt euch der Name Adennes bekannt vor?" Wieder verneinten sie. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, „Er hat es vertuscht ..."
„Was vertuscht?", fragte Victoria, „Mich, was mit mir passiert ist" sie ließ ihre Zunge gegen ihre Zähne schnalzen „Aber ich will jetzt nicht darüber sprechen". Dustin hob eine Augenbraue, „Aber-" Victoria gab ihn einen warnenden Blick, sie wollten Adennes nicht noch weiter verärgern.
Am Nachmittag ließ Adennes die vier alleine, um mit Penelope auf den Markt zu gehen. Sie wussten nicht, was sie machen sollten, also gingen sie raus. „Was mach'n wirn etzt?", fragte Dustin und schaute sich um. Godfrey zuckte mit den Schultern.
„Oh oh, wir können Blumen pflücken" schlug Finnian freudig vor. Der Jüngste verzog das Gesicht „Des is a Madel B'schewtigung" das einzige Mädchen in der Gruppe rollte die Augen „Ist es nicht, wir machen das jetzt, bedankt euch bei Dustin"
Diesen fiel die Kinnlade runter „Eh! Na des moch'n wir net!" ein Arm legte sich um seine Schulter, zog ihn mit sich „Es sind nur Blumen, Plagegeist, habt dich nicht so" meinte Godfrey gelassen und folgte den zwei anderen zu der Blumenwiese. Man hatte sie schon leicht von Haus aus erspähen können, also nicht weit weg, perfekt um nicht verloren zu gehen.
Finnian setzte sich mitten rein in die Blumen, darauf bedacht, sich nicht aus Versehen auf eine darauf zu setzen. Um ihn herum wuchsen weiße Gänseblümchen. Er pflückte ein paar ab und begann die grünen dünnen Stiele miteinander zu verknoten. Godfrey setzte sich neben ihn, „Das schaut schön aus" merkte er an, worauf Finnian ihn verwundert anschaute „findest du?" seine Augen wurden groß.
Godfrey nickte, „Zeig mal, wie macht man das?"
Finnian schaute auf seine Hände runter, wie erklärte man das am besten nun? „Uh, nun ja, du nimmst zwei Gänseblümchen" er pflückte zwei neue, um es ihm zu zeigen „Und knotest die Enden zusammen, am besten mit einem Doppelknoten" Der älteste nickte, dankend das angefangene Werk nehmend.
Still saßen sie nebeneinander, konzentriert auf ihr Tun. „Und wos mocht ma etzt mit so a Blume?", fragte Dustin, seine Arme vor der Brust verschränkt. Was war so besonders an Blumen, dass man sich damit beschäftigen musste?
Victoria beugte sich vor und hatte kurze Zeit später ein Bündel Abriet-Blüten in der Hand „Hm, ich hab eine Idee" sie kam näher. Dustin blieb unsicher stehen, ehe er spürte, wie Victoria ihn eine der Blüten ins Haar setzte.
„Hä?" „Ich gebe dir Haarschmuck" lächelte sie und platzierte noch mehr der lila kleinen Blüten in sein dunkelrotes Haar. Er trat einen Schritt zurück, „Na bitte net" Victoria grinste, ehe sie Dustin nachlief. Godfrey schaute den zwei bei ihrem Fangen spielen zu, hörte ihr Lachen zwischen dem schnellen Atmen.
Er schaute auf die Blumen in seiner Hand. Ein kleines Lächeln kam auf seine Lippen. „Wenn ich dich wieder seh, bekommst du die Kette, Nathan", dachte er sich, schon sich ausmalend, wie Nathan strahlen würde.
Finnian schaute mit an, wie Victoria Dustin gerade von hinten an seinen Klamotten packte. „Eh! Na bitte!" Dustin versuchte sich von ihr zu lösen, „Es sind doch nur Blumen", lachte sie. Mit einem Ruck hatte er sich von ihr gelöst und rannte weg. Direkt an Godfrey vorbei. Der Älteste streckte seinen Arm aus, sodass er direkt darüber stolperte und im Gras zwischen den Blumen landete. Sogleich setze sich Victoria auf seinen Rücken, damit er auch da unten blieb.
„Danke, Godfrey" lächelte sie ihn über die Schulter an. Der Ältere nickte nur und widmete sich wieder seiner Kette. Finnian hingegen musste leicht lächeln, wie immer, wenn Victoria lächelte. Er wusste nicht, warum er das tat, vielleicht weil ihr Lächeln einfach ansteckend war. Oder so schön, oder beides.
Dustin ächzte unter ihr, endlich hatte er nachgegeben. Zufrieden schmückte Victoria seine Haare mit den kleinen lila Blumen. Sobald sie fertig war, stieg sie von ihm runter und half ihm auf, ganz langsam, damit die Blumen nicht aus seinem Haar fallen würden.
„Sehr schön" meinte Finnian während Godfrey sich ein Lachen verkniff „Steht dir Plagegeist". Er gab ihm einen genervten Blick „Des bekommst zrieg, stellst mir einfach a boar i gloab es hackt bei dir". „Komm her" schneller als erwartet saß Dustin neben ihm „ Wasn?"
Victoria setzte sich zu Finnian. Godfrey reichte ihm eines der Armbänder, auch aus Abriet-Blüten, „Entschuldigung", flüsterte er. Die schlechte Laune war wie weggeblasen, und freudig band sich Dustin die Blumen um den Arm. Jetzt war er wirklich ein Blumenjunge. Er gab Godfrey eine kurze Umarmung, was der Ältere nicht erwartet hatte, wie er an seinem verspannten Körper merkte. „Entschuldigung angenommen", flüsterte er zurück, ließ ihn wieder los.
„Fertig" stolz hielt Finnian sein Gänseblümchen Haarband in der Hand. Victoria gab ihm einen kleinen Applaus „Gut gemacht". Er lächelte sie an, setzte sich auf die Beine und platzierte sein Werk auf ihrem Haupt. Sie schielte nach oben, „Oh? Für mich?" er nickte „Weiß passt zu deinem Haar, eigentlich passt alles zu dir aber weiß einfach am besten". Eine leichte Röte kam auf ihre Wangen, „Danke" sie gab ihm einen Wangenkuss.
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Wörter: 1201
Ein kleines comfort Kapitel nach dieser unschönen Nachricht.
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Gingers
Fantasy// "Die Legende besagt, dass rotes Haar das Symbol des Bösen ist. Es vereint Feuer, Wut und Warnung zugleich. Diejenigen, die diese Haarfarbe tragen, werden als Nachkommen jener Wesen angesehen, die einst aus dem Himmel verbannt wurden - den Teufeln...