Gingers

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Zuerst mussten sie aber alle Zutaten finden. Sie ließen sich vom König eine Karte des ganzen Schlosses gebe, bevor sie gingen. In ihrem Zimmer setzten sie sich sofort ans Werk, die Karte ausgebreitet auf den Tisch, die vier darum sitzend.

„Nun" fing Godfrey an „wir haben sechs Zutaten. Wer will was von euch besorgen?" erwartungsvoll schaute er in die Runde. „Ich will auf jedenfalls net die Bienen Aufgab'n, gegen die Viecher bin i allergisch" kam es wie aus der Pistole geschossen von Dustin. Victoria schaute auf das Buch dann zu Dustin, „Dann musst du es auf jedenfalls tun, damit hast du das größte Risiko". Dem jüngste der Gruppe fiel fast die Kinnlade runter. Er atmete tief ein und wieder aus, dann nahm er es wie ein Mann und nickte entschlossen „Na gut, dann mach i des".

„Gut" Godfrey nickte zufrieden „Hat jemand vielleicht etwas zum Markieren? Eine Nadel zum Beispiel?". Der Raum sah nicht gerade danach aus als würde hier eine Nadel herumliegen. Victoria und Dustin schüttelten gleichzeitig den Kopf. Finnian hingegen griff nach kurzem Zögern in seine gestickte Tasche, die er bei sich trug, und zog eine kleine Schatulle hervor, sie war voll mit Stecknadeln.

"Hier bitteschön!" Überrascht nahm Godfrey diese vorsichtig entgegen "Warum hast du so etwas in deiner Tasche?" fragte er, eine Nadel herausnehmend. "Ich nähe gelegentlich" erklärte Finnian mit einem stolzen Lächeln „Zum Beispiel die Tasche, komplett selbst genäht". Ein leises Lachen kam von der anderen Seite des Tisches. "Du nähst? Ich dachte, das ist Mutters Aufgabe" spottete Dustin schon fast. Finnians Lippen formten sich zu einer Linie „Ich habe keine Mutter mehr" flüsterte er, augenblicklich verstummte Dustins Lachen. „Oh" seine Wangen färbten sich rot aus Scham. „Mein Beileid, Finnian." Victoria legte ihre Hand auf seine Schulter als kleinen Trost. Finnian aber, lächelte ihr leicht zu „Ist schon gut, lasst uns lieber weiter am Plan arbeiten". Das taten sie auch und teilten die Aufgaben untereinander auf.

Wie schon beschlossen würde Dustin das Bienenwachs besorgen sowie die Kerzen ziehen. Finnian würde sich um den Schwefel kümmern während Victoria in die Küche zum Salz holen ging. Godfrey, der von ihnen allen der athletischste war, wurde mit der Aufgabe betreut den Kelch aus der Schatzkammer zu entwenden. Als ganz letztes würden sie alle gemeinsam nach dem Ritualraum suchen. Godfrey kennzeichnete die Orte wo sie die Zutaten womöglich finden würden mit den Nadeln.

Mit dem fertigen vor ihnen, gingen sie an besagte Orte. Da die Schwefelquellen und Bienenstöcke beide im Süden lagen, gingen Finnian und Dustin zusammen. Sie sprachen nicht viel auf den Weg zum Garten, liefen nur nebeneinander her, Finnians Augen mehr auf die bunten Fenster gerichtet als auf den Boden vor ihn. Schließlich brach Dustin die Stille „Des mit deiner Mutter vorhin, ma Beileid, war net so g'meint" entschuldigte er sich. Finnian schüttelte, ohne ihn anzuschauen den Kopf, zu fasziniert von den Malereien auf den Fenstern, „Ach du brauchst dich nicht zu entschuldigen".

„Was is mit ihr passiert?", fragte Dustin nach einer weiteren Zeit stille, seine Neugier war nicht zu verbergen. Finnian aber meinte nur „Sie ist tot, getragen von roten Egeln" die Antwort zu einem Rätsel verschlüsseln. Dustin schaute ihn schräg an „Rote Engel?" wiederholte er. Finnian nickte doch gerade als Dustin ihn weiter Fragen stellen wollte erreichten sie den weißen Torbogen zum Garten „Wir sind da".

Inmitten von gerade geschnittenen Büschen und Blumen standen die Bienenkästen. Dustin atmete tief durch, er war nervös. „Viel Glück" wünschte ihn Finnian, dann gab er ihn noch einen Tipp „bleib einfach ruhige dann stechen dich die Bienen nicht". Ihre Wege trennten sich, Finnian ging zu den Schwefelquellen, die in der entgegengesetzten Richtung lagen.

Unsicher schaute ihn Dustin nach bevor er langsam zu den Bienenstöcken ging. Schon von weiten hörte er das summen von schieren Tausenden dieser Insekten, die ihn mit einem Stich töten konnten. „Bleib ruhig" redete sich Dustin Mut zu „Dein Vater hat dir schon einmal gezeigt wie das geht. Du wärst danach zwar fast gfreckt aber immerhin", er kniff die Augen zusammen bei der Erinnerung an den heftigen Ausschlag den er danach als kleiner Junge, gehabt hatte. Mit jeden weiteren Schritt fingen seine Beine stärker an zu zittern. Dustin stand nun vor den Stöcken und die Bienen flogen mit lautem Brummen um ihn herum. Seine Lippen waren fest zusammengepresst als er vorsichtig den Deckel des Stocks anhob.

Fast hätte er diesen fallen lassen als ihn ein Schwarm Bienen entgegenflog. Doch er blieb standhaft, sich an die Worte von Finnian erinnernd. Schön ruhig bleiben, dann tun sie dir nichts. Langsam führte er seine Hand in das Innenleben des Stocks. Einzelne Bienen landeten auf seiner Hand, anscheinend um den Fremdkörper zu inspizieren, was ihn sofort erstarren ließ. Er hoffte nur das Finnian recht hatte und die Bienen ihn nicht als Gefahr sehen würden. Nur langsam bewegte er seine Hand weiter bis er eine der Bienenwaben Reihen ergriff. Vorsichtig zog er sie heraus, schon den Sieg vor Augen, als doch gerade als eines der kleinen Insekten auf seiner Nase landete.

Ab da konnte Dustin einfach nicht mehr ruhige bleiben. Mit einem lauten Schrei sprang er zurück und schlug wild um sich. Die Bienen sahen ihn sofort als Bedrohung und formten sich zu einem Schwarm aus schwarzen Punkten. Dustin flüchtete, dicht gefolgt von den Bienen. Er lief in die Richtung in die Finnian gegangen war, den Weg runter, einmal rechts über halb des Teichs vorbei. Sobald Finnian die schreie, des Jüngeren hörte, schaute er von dem Schwefel Stück in seiner Hand auf.

Er musste ihn helfen!

Schnell rief er „Dustin! Der Teich! Spring rein, Bienen hassen Wasser!" ihn zu. Dustin nickte, stoppte, kletterte über das Geländer und sprang. Nass und schmutzig war das Wasser, in das er eintauchte. Für einige Minuten war es ganz dunkel um ihn, keine Geräusche, nichts. Dann, mit einem Lauten prusten, kam er wieder an die Wasser Oberfläche. Algen und Seerosen umgaben ihn, die Bienen waren weg.

Angewidert schüttelte sich Dustin und schwamm zum Ufer. „Geht es dir gut?", fragte Finnian besorgt und half ihn mit einem beherzten Handgriff an Land. Dustin nickte „Ja, ich gla-glaube schon" seine Worte kamen nur stockend durch seine, vor Kälte, klappernden Zähne. Einst wieder an Land schaute er sich hektisch um.

„Oh nein, wo is dieses Bienenwachs Ding?", mit schnellen Schritten ging er zu der Wiese zurück, Finnian hinter ihn. Erleichtert atmete er aus, als er die Wabe dort im Gras liegen sah. Stolz hob er sie auf und betrachtete sie. Ein paar Teile waren abgebröckelt aber sie war ganz. „Hah!", stolz hob er sie höher in die Luft.

„Seht ihr das, Bienen?", rief er zu den Bienenkästen rüber „Ich bin stärker, schneller und schlauer als ihr! Euer Stachel kann mir gar nichts!". Finnian betrachte ihn still bei seinem Siegestanz „Du hast es geschafft" meinte er, hob seine Hand um ihn auf die Schulter zu klopfen doch wich schnell wieder von ihm.

Der unangenehme Geruch von Seetang war in seine Nase gestiegen. „Du ... riechst etwas" merkte er mit verzogenem Gesicht an. Dustin lachte nur laut, „Ich weiß, so riech'n Leit die ihrem Feind Klever entwischt san".
Finnian nickte „Ja, natürlich, das war eine gute Idee mit dem Teich" lobte er ihn anstatt sich selbst. „Ich weiß, danke" Dustin schüttelte sein nasses Haar und ging dann mit dem Bienenwachs unter dem Arm in Richtung Ausgangstor.

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 hat jemand von euch eine Bienen Allergie🐝? Wenn ihr wollt schreibt es mir in die Kommentare

Ansonsten wünsch ich euch noch einen Zahlen und Bienen freien Tag😙