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„Godfrey" langsam öffneten sich seine Augen, alles war verschwommen, und die Stimme war weit weg. „Godfrey, aufwachen." Er sah den Umriss einer Hand, die über sein Gesicht fuchtelte. Er hörte ein genervtes Seufzen. Im nächsten Moment wurde er kräftig durchgeschüttelt. „Hör auf, so zu tun, als wärst du grecktf!"

Godfrey überkam der Hustenreiz, und er drehte sich schnell auf die Seite, um das viele Wasser aus seinen Lungen zu husten. „Sag' i do, der is net tot", meinte Dustin, der mit verschränkten Armen neben ihm saß. „Danke, Dustin." Victoria setzte sich an seine Seite. „Geht es dir gut?", fragte sie besorgt. Godfrey nickte.

 „Geht schon ...", kam es leise von ihm. Ihm war kalt, sehr sogar, durch die durchnässten Kleider. Den anderen ging es nicht anders – von oben bis unten waren sie nass, und ihre Perücken waren von dem Wasser von ihren Köpfen gerissen worden. Sie waren nun alle wieder rothaarig.

Godfrey wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Er schaute in die Ferne, wo gerade die ersten Strahlen der Sonne aufgingen. Er wollte sich aufsetzen, was Finnian bemerkte und ihm dabei half. Erleichtert strich Finnian über Godfreys nasses Haar. „Zum Glück hat dich das Wasser losgelassen. Wir dachten schon, es hätte dich mit seinen dunklen Händen gepackt."

Godfrey sagte nichts dazu, sondern schaute sich weiter in ihrer Umgebung um. Sie befanden sich auf einer Lichtung mitten im Wald. Der Wasserfall endete in einem Teich, der ziemlich tief sein musste. Victoria rang ihre Haare aus; einzelne lose Strähnen klebten an ihren Händen. Finnian öffnete seine Tasche, die er noch um seinen Körper trug, und Dustin schüttelte seinen Kopf, sodass die Wassertropfen nur so flogen.

Nachdem sie sich alle vom Sturz erholt hatten, hängten sie ihre Kleidung über die unteren Äste eines Baumes und entzündeten in der Nähe ein kleines Feuer. Victoria umarmte ihre Beine, den Kopf auf ihr Knie gelegt. 

Finnian hatte sich etwas vom Feuer weg gesetzt. Auch wenn ihn kalt war, das Feuer war ihn nicht wohlgesonnen. Victoria schien kalt zu sein, denn auf ihrem Körper hatte sich Gänsehaut gebildet. Am liebsten hätte Finnian angefangen, ihr etwas zu stricken, aber seine Utensilien waren samt Tasche fort.

Wenigstens konnte er jetzt ihren Körper einmal ohne Kleidung betrachten. Er wusste, dass er das nicht tun sollte, das war ihm klar, aber Victoria hatte etwas an sich, das ihn davon abhielt, wegzuschauen.

Sie hatte einen kleinen Bauch, ihre Schenkel waren dick sowie leicht behaart. Ihr BH war aus einfachem weißem Leinen. Das Feuer warf orange-rote Schatten auf sie. Über ihre Schultern hingen nasse Locken, die nur langsam wieder trockneten.

Das Schweigen wurde schließlich von Dustin durchbrochen. „Ah, ich will nimmer!", jammerte er laut. Godfrey, der neben ihm im Schneidersitz saß, die Hände hinter sich in die Erde gestützt, schaute ihn von der Seite an. „Was willst du nicht mehr?", fragte er trocken.

Dustin legte sich auf den Boden. „Den Auftrag mocha." Er schloss die Augen. „Wir san an kack Wassfall runterg'falln, und etz san ma irgendwo in an Wold." Er rieb sich über die Augen, ein unzufriedenes Quengeln kam von ihm. „Aber wir leben noch", entgegnete Victoria. „Aber i bin nass und nockert", gab Dustin trotzig zurück.

Godfrey konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Es hätte schlimmer kommen können. Außerdem sollten wir uns eher Sorgen um diese komischen Kreaturen machen." Victoria nickte zustimmend. „Wartet, vielleicht steht etwas über diese Wesen im Ritualbuch." 

Sie öffnete ihre kleine Tasche, die neben ihr lag, und griff hoffnungsvoll hinein. Doch so schnell, wie ihre Hand darin war, kam sie auch wieder heraus, und sie verzog das Gesicht. „Was'n los?", fragte Dustin.

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