Ich schaute auf meinen Bauch hinunter.
Meine Periode war einige Wochen überfällig.
Doch ich hatte Demir nichts davon erzählt.
Er war beschäftigt damit unsere Hochzeitsreise vorzubereiten.
Es würde in die Türkei gehen, nach Izmir.
Dort würden wir eine Woche bleiben, da Demir danach wieder arbeiten musste.
Ich hatte meinen Koffer noch nicht gepackt, sowas stellte ich immer bis zum letzten Moment aus.
Demir war da organisierter, sein Koffer stand schon seit einigen Tagen bereit neben der Haustür.
Ich drehte mich etwas zur Seite und schaute nochmal in den Spiegel.
Ob ich wirklich schwanger war?
Vielleicht bildete ich es mir nur ein, meine Periode war immer schon unregelmäßig gewesen.
Ich schloss meine Augen und atmete langsam aus, ich musste abwarten.
Mein Handy vibrierte, also nahm ich es aus meiner Hosentasche.
Ich hatte mehrere Nachrichten.
Demir schrieb mir, dass er bald zuhause sein würde.
Aleyna fragte mich, wie es mir mittlerweile ging und ob wir uns wieder treffen wollten.
Dann die unbekannte Nummer.
„Verlass ihn!"
Ich löschte die Nachricht, so wie ich es jetzt immer tat.
Ich wollte sie nicht lesen, aber sie waren nun mal da.„Kücük?", hörte ich dann Demir rufen.
Ich sammelte mich kurz und ging zu ihm.
Er zog gerade seine Jacke und Schuhe aus und sah dann zu mir.
„Hallo, canim.", sagte er lächelnd und nahm mich in seine Arme.
Ich seufzte zufrieden und schmiegte mich an ihn.
Er wollte sich von mir lösen, doch ich ließ es nicht zu.
Zu schön war das Gefühl von seinen starken Armen beschützt zu werden.
„Ich hab dich auch vermisst, Filiz.", flüsterte er mir zu und drückte einen Kuss auf meine Haare.
„Ich liebe dich, Demir.", sagte ich leise.
„Ich dich auch, kücük. Jetzt musst du mich aber wirklich los lassen, ich muss unbedingt duschen.", meinte er lachend.
„Wieso duschen?", fragte ich und ließ ihn los.
„Riechst du nicht, wie sehr ich nach Motoröl und Schweiß rieche?", fragte er lachend.
Ich verneint.
„Du riechst einfach nur männlich.", scherzte ich.
Er grinste und zog mich wieder an sich.
„Na, wenn das so ist.", neckte er mich und beugte sich zu mir runter.
Kichernd stellte ich mich auf Zehnspitzen und wollte ihn küssen.
Doch er schüttelte den Kopf.
„Erst duschen, kücük.", meinte er grinsend und ich sah ihn fragend an.
Schon hatte er mich an den Hüften gepackt und hob mich über seine Schulter.
Mir entfuhr ein Schrei.
„Demir, was machst du da?", lachte ich.
„Ich geh mit meiner Frau duschen."
Ich schüttelte kichernd den Kopf und klopfte ihm auf den Hintern.
Jetzt sah ich auch das besagte Motoröl, auf seiner Hose.
Demir klatschte mir als Antwort auf den Po.
Empört hämmerte ich gegen seinen Rücken.
„Du darfst also, aber ich nicht?"
„Ganz genau.", sagte ich immer noch lachend.
Nun kniff er in mein Hinterteil und klatschte fester darauf.
Ich schrie auf.
„Lass das!", meinte ich, jetzt war mir das Lachen vergangen.Demir hob mich runter und nun standen wir im Bad.
„Du gehörst nur mir, kücük. Ich kann machen was ich will.", raunte er und packte nun mit beiden Händen meinen Arsch.
Die Dunkelheit in seiner Stimme machte etwas mit mir, sie war so verführerisch.
So kannte ich Demir nicht.
Er war eher immer süß und lieb zu mir, auch im Bett.
Jetzt war es anders.
„Zieh dich aus, Filiz.", forderte er, doch ich traute mich nicht ihn anzusehen.
Nach wie vor, war mir meine eigenen Sexualität peinlich.
Wenn Demir und ich miteinander schliefen, dann immer im Bett im Dunkeln.
Nicht hier in unserem beleuchteten Bad.
Doch ich wollte ihn nicht enttäuschen, ich wollte ihm gefallen.
Langsam zog ich mein eng anliegendes Kleid aus.
„Mach weiter.", sagte er.
Schüchtern sah ich zu ihm.
Er schlug mir nochmal auf fen Hintern, diesmal fester.
Ich verzog mein Gesicht.
„Schneller."
Leicht bebend versuchte ich meinen Bh zu öffnen, doch es ging nicht.
Demir versuchte einen harten Gesichtsausdruck zu bewahren, doch seine wahre Art erkannte ich in seinen Augen. Er merkte, dass es mir unangenehm war und sein Blick wurde sanfter.
„Tut mir leid, kücük.", sagte er plötzlich und hielt mich auf, meinen Slip auch noch auszuziehen.
Er wendete sich von mir ab und gab mir meine Sachen.
Verwirrt sah ich ihm dabei zu.
„Wieso hörst du auf?", fragte ich ihn leise.
„Ich möchte dich nicht dazu zwingen.", sagte Demir: „Es hat dir nicht gefallen, dass hab ich gesehen."
Ich wollte mich darauf einlassen, auch wenn es ungewohnt war. Ich war seinen Forderungen nachgekommen...
War ich nicht das gewesen, was er wollte?
Traurig ging ich an ihm vorbei mit meinen Klamotten in der Hand.Immer noch baff saß ich auf unserem Balkon und hatte die Beine nah an mich gezogen.
Ich hörte, wie Demir fertig mit duschen war und durch die Wohnung lief, doch ich wollte ihn nicht sehen.
Als wärs mir nicht peinlich genug, eine unerfahrene Ehefrau zu sein, machte er es nur noch schlimmer.
Ich fühlte mich ihm unterlegen, so hatte ich mich nie bei ihm gefühlt.
Wie waren einander immer ebenbürtig gewesen, auch wenn er älter als ich war.
„Filiz?", hörte ich ihn, er war auf den Balkon gekommen.
Was ich sagen sollte, wusste ich nicht.
Also schwieg ich.
„Bitte sag etwas.", sagte er reuevoll.
Ich schaute weiterhin auf den Rhein und zuckte mich den Schultern.
„Ich weiss nicht was ich sagen soll."
„Es tut mir leid, dass ich dich gedrängt habe.", sagte Demir.
„Hast du vielleicht...", murmelte ich: „Aber ich wollte dir gefallen, ich wollte für dich weiter machen."
Demir kniete sich zu mir und nahm meine Hand.
„Filiz, sag so etwas nie mehr, bitte."
Ich schaute ihm nun in die Augen.
„Gehe niemals über deine Grenzen, nur um mir zu gefallen. Du bist mir zu wichtig dafür."
So hatte ich es noch nie betrachtet.
Mein Leben drehte sich eigentlich nur darum, ihm zu gefallen.
Ihm die perfekte Ehefrau zu sein.
Ich würde ihm nie etwas verwähren.
„Filiz, ich will, dass du immer sagst, wenn dir etwas nicht gefällt."
Ich nickte.
„Das heisst nicht, dass du nicht genug für mich bist. Du bist alles für mich. Du bist perfekt für mich."
Vorsichtig nahm ich seine Hand drückte ihm einen Kuss darauf.
Er war so gut zu mir.
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Liebe unter Feinden
RomanceSeit über einem Jahrzehnt sind die Aslans und die Ceylans verfeindet. Nach einem schrecklichen Mord an Umut Aslan, ist nichts mehr wie es war. Filiz Aslan und Demir Ceylan. Sie sind die einzigen die Frieden zwischen den Familien schaffen können. Doc...