Chapter 17

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~Be brave~

Soley

Missmutig betrachtete ich die Landschaft unter mir. Sie war zwar wunderschön, doch wir flogen in irgendeine Richtung nach keine Ahnung wohin! Und zu meinem Thema Freiheit...Das wurde total in die unterste Schublade geschoben. 

„Komm gib zu, dass es dir gefällt.", erklang die Stimme von Arez und ich schaute zu ihm hoch. 

„Davon träumst du wohl.", schnaubte ich und schaute demonstrativ in eine andere Richtung. 

„Ich träume von ganz anderen Dingen.", erwiderte er, woraufhin ich genervt die Augen verdrehte. 

„Dann träum mal schön weiter.", konterte ich und verschränkte die Arme miteinander, um mich irgendwie zu beschäftigen. Wie lange fliegen wir eigentlich schon? Es fühlt sich auf jeden Fall an, wie Stunden. 

„Verdammt.", murmelte Arez plötzlich und schwenkte nach links. 

„Was ist los?", fragte ich und schaute irritiert zu ihm hoch. Doch schon im nächsten Moment sauste ein Pfeil mit einer brennenden Spitze, knapp an meinem Kopf vorbei. 

„Okay du musst mir jetzt ein bisschen helfen.", erklang Arez Stimme und er flog höher in die Luft. 

„Wie?", fragte ich und starrte dem brennenden Pfeil hinterher, der in der Ferne verschwand. 

„Der Rote Kreis ist hinter uns her, aber sie haben zum Glück nur einen Bogenschützen geschickt. Du musst dich jetzt eigenhändig an mir festhalten.", erklärte Arez und flog in schnellen Zügen vorwärts, ich denke mal in die Richtung des feindlichen Bogenschützen.

„Bist du verrückt? Ich weiß nicht einmal, wie das geht.", erwiderte ich, doch ich versuchte trotzdem einen Weg zu finden. 

Kurzerhand klammerte ich mich wie ein Koala an seinen Oberkörper. Ich schlang beide Beine um seinen Torso und schlang dann die Arme um seinen Hals zusammen. Fest drückte ich die Beine zu, damit ich irgendwie Halt fand. 

„Ich hoffe es wird so gehen.", sagte Arez, dann zog er ein langes Schwert aus der Scheide an seinem Rücken. Flügel und ein Schwert? Ich lag also nicht falsch damit, dass er gefährlich war. 

Der nächste Pfeil schoss auf uns zu und Arez rollte sich zur Seite. Ich japste erschrocken und rutschte ein Stück an ihm herunter. Es war gar nicht mal so einfach, sich an seinem Körper festzuhalten.

„Halt dich jetzt gut fest.", raunte Arez mir zu und bevor ich reagieren konnte, schoss er nach vorne und machte eine ruckartige 180 Grad Drehung. Ich schrie kurz auf und klammerte mich an seinem Körper fest.

Arez drehte sein Schwert und ließ es genau über dem Bogenschützen runter sausen. Ich kniff vor Schreck die Augen zusammen und hörte nur noch den kurzen Qualvollen Schrei des feindlichen Bogenschützen. 

Arez machte wieder eine Drehung, auf die ich aber leider nicht vorbereitet war und ich schrie auf, als ich den Halt verlor. Zum Glück bemerkte Arez es rechtzeitig und packte mich an der Hand. 

Mir wurde fast die Schulter ausgekugelt, als ich einfach so in der Luft baumelte. Arez hielt mich mühelos und nahm dann auch meine zweite Hand. Langsam sank er zu Boden und stellte mich sicher ab. 

„Du kannst dich nicht mal richtig festhalten.", schnaubte er spöttisch und ging zu der Leiche des Bogenschützen. Wütend kniff ich die Augen zusammen und verschränkte die Arme ineinander. Arez zog unbekümmert sein Schwert aus dem Fleisch und putzte das Blut an der Kleidung des Bogenschützen ab. Dann befestigte er das Schwert wieder an seinem Rücken.  

Mit einer eleganten Bewegung stand er wieder vor mir und ich musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen zu sehen. 

„Warte hier, ich muss die Gegend nach weiteren Feinden absuchen. Es ist sicherer, wenn du hierbleibst.", sagte er nur, dann drehte er mir ohne noch etwas weiteres zu sagen, den Rücken zu. 

„Ja, ich bin hier gut aufgehoben!", rief ich ihm grinsend hinterher. Er erwiderte daraufhin nichts und erhob sich in die Luft. Als er außer Sichtweite war, drehte ich mich um und rannte los. 

Eine bestimmte Richtung verfolgte ich nicht. Die Hauptsache war einfach, ich komme hier weg. 

Und ich weiß wirklich nicht, warum ich immer das Pech hatte. Doch auf einmal, wurde ich von hinten geschnappt und im nächsten Moment presste sich eine Hand auf meinen Mund. 

Ich versuchte zu Schreien, doch alles kam nur gedämpft von mir. Strampelnd versuchte ich mich aus dem Griff des Unbekannten zu lösen und riss mir damit nur die Haut an meinem Bein auf. Blut quoll aus dem kleinen Schnitt an meinem Fußknöchel und ich verfluchte den großen Stein für sein Vergehen.

Doch viel Zeit zum Fluchen blieb mir nicht, denn der Fremde drehte mich um und ich sah in stumpfe, braune Augen. 

Er nahm die Hand von meinem Mund und fing an etwas zu sagen, doch ich kam ihm zuvor. Ich fing an, wie am Spieß zu schreien und verpasste dem Fremden einen Faustschlag mitten ins Gesicht. 

Schmerzhaft zuckte der Fremde zusammen und in dem Moment riss ich mich grob aus seinen Armen und rannte wieder los. 

„Stopp. Wenn du jetzt nicht sterben willst, solltest du stehen bleiben.", erklang die Stimme des Fremden und ich blieb automatisch wie angewurzelt stehen. Ich riskierte einen Blick nach hinten und sah, wie er mit seiner Armbrust direkt auf mich zielte.

„Du drehst dich jetzt ganz langsam zu mir um und kommst näher. Wenn du einen falschen Schritt machst, bist du tot.", sagte der Mann und verdeutlichte seine Worte, indem er seine Armbrust spannte.

Langsam drehte ich mich um und ging mit erhobenen Händen auf ihn zu. Gehetzt suchte ich nach irgendeinem Gegenstand, der mir helfen könnte. Doch hier in der Pampa gab es nichts, außer Steine und Erde. Keine Frage, dies war ein verlassener Ort und ich war hier der Hackbraten. 

Ein paar Schritte entfernt blieb ich vor dem Mann stehen und sah ihn fragend an. Er machte zwei Schritte vor und holte aus, um mich zu schlagen. 

Doch bevor er mich treffen konnte, hielt eine andere Hand ihn auf. 

Arez tauchte wie aus dem nichts auf und packte den Fremden am Kragen. 

„Wage es niemals das anzufassen, was mir gehört.", knurrte Arez, zog sein Schwert und schlug dem Fremden eiskalt den Kopf vom Körper.

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❤️❤️

The Alphas ThroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt