Chapter 9

62 7 6
                                    


~Dreams are not reality~

Soley

Murrend rollte ich mich auf die andere Seite und kuschelte mich tiefer in die vielen Kissen. Die Kissen rochen nach einem mir bekannten Mann und ich sog mehr Luft ein. 

Erst als mir bewusst wurde, was ich da tat, setzte ich mich erschrocken im Bett auf. Sofort durchzuckte mich Schmerz in meinem Kopf und ich hielt mir stöhnend die Hand davor. In diesem Moment prasselten alle vergangenen Ereignisse auf mich ein und ich musste schmunzeln. 

Fae und ich hatten uns wirklich sowas von volllaufen lassen!

Ich schwang die Beine über die Bettkante und ging langsam zu den großen Fenstern hinüber. Dort angekommen, zog ich die Vorhänge mit einem Ruck zur Seite und dir grelle Sonne strahlte mir entgegen. 

Wie lange hatte ich bitte geschlafen? Ich konnte schwören, dass es vor kurzer Zeit noch geregnet hatte.

„Gefällt dir die Aussicht?", ertönte eine Stimme hinter mir und ich schrie kurz erschrocken auf. Verschreckt drehte ich mich zu Cyrian um und erntete ein Schmunzeln seinerseits. 

„Weißt du eigentlich, wie sehr du mich erschreckt hast?", erwiderte ich vorwurfsvoll. 

„Ich kann es mir vorstellen.", gab Cyrian zu und mit zwei großen Schritten war er bei mir. 

„Spanner.", murmelte ich leise und verschränkte die Arme vor der Brust. 

„Was hast du gesagt?", erwiderte Cyrian dunkel und presste mich an die Wand. Seine Nähe ließ meinen Blutdruck aufwallen und ich konnte spüren, wie mir an allen Stellen meines Körpers heiß wurde. 

Cyrian's Finger wanderten mein Kinn hinunter über mein Schlüsselbein und blieben schließlich genau zwischen meinen Brüsten liegen. 

„Ich h-habe gesagt...", hauchte ich, doch bevor ich meinen Satz beenden konnte, hauchte Cyrian leichte Küsse auf meinen Hals. 

Stockend holte ich Luft und wusste nicht mehr wohin mit meinen Händen. Ich spürte Verlangen in mir aufsteigen und presste mich enger an die Wand.

„Soléa...du machst mich verrückt.", murmelte er, dann entfernte er sich wieder etwas von mir. Hatte er mir gerade einen Kosenamen gegeben? 

„Ä-äh du machst mich auch verrückt.", erwiderte ich und raufte mir die Haare. Meine Wangen fühlten sich an wie heiße Tomaten und ich legte meine Hände darauf, in der Hoffnung, dass er es nicht bemerkt hatte.

„Deine Sachen kannst du übrigens in den Schrank einräumen.", sagte er schmunzelnd und deutete auf die Einkaufstüten. Wie ein Roboter nickte ich und behielt die Hände immer noch auf meinen Wangen. 

„Essen gibt es unten.", sagte er noch, dann verschwand er durch die Tür. Seufzend und jetzt schon völlig ausgelaugt, sank ich an der Wand nach unten und umschlang meine Knie. 

Scheiße, er machte mich immer so verdammt nervös. 

Mit einem Satz sprang ich auf und begab mich zu den Tüten. Ich packte in aller Seelenruhe meine Sachen aus und räumte sie in den Begehbaren Kleiderschrank. Ich bekam die halbe Seite des Raumes und das war wirklich nicht gerade wenig! Ich fühlte mich in diesem Raum schon wie in einem Palast. 

Schnell räumte ich meine Sachen in die Schränke und nahm mir dann eine kurze Hose und ein enganliegendes Top heraus. 

Ich schielte auf die andere Seite zu Cyrian's Schränken und fragte mich, wie es darin wohl aussah. Seufzend schüttelte ich den Kopf und verbannte jeden Gedanken daran, den Schrank zu öffnen und reinzuschauen, aus meinem Kopf.

Doch bevor ich den Raum verließ, lief ich noch einmal zurück und öffnete einen der Schränke. Cyrian besaß hauptsächlich nur schwarze und weiße Hemden. Also nichts spannendes... 

Was hatte ich auch erwartet. 

Frustriert über mich selbst verließ ich den Raum und betrat das Bad. Dort machte ich mich fertig und zog mich an. Dann verließ ich auch diesen Raum und lugte aus der Zimmertür nach draußen.

Die Gänge waren leer und stille zog sich über die Etage. Auch aus den übrigen Zimmern, hörte man keinen Mucks. Eine ideale Gelegenheit um in den verbotenen Turm zu gehen...

Nein, nein, nein. Soley, schlag dir das ganz schnell wieder aus dem Kopf.

Ich riss mich zusammen und ging zu der Treppe, die nach unten führte. Doch kurz davor blieb ich noch einmal stehen und schielte zu dem Gang, der in einen der verbotenen Türme führte. Es war nur ein kleiner Weg und es würde nicht lange dauern...

Ich würde mich einfach beeilen, sodass es niemand bemerkt...

Frustriert stöhnte ich auf und lief leise zu dem verbotenen Gang. Schon nach ein paar Schritten war ich bei der Treppe zum Turm angelangt und spähte vorsichtig um die Ecke. Dann lief ich mit schnellen Schritten die Treppen nach oben und nahm dabei zwei Stufen auf einmal. 

Als ich am Ende der Treppe angekommen bin, wurde ich von stockdunkler Finsternis begrüßt. Gab es hier auch irgendwo einen Lichtschalter? 

Suchend tastete ich mich an der Wand entlang, doch ich bekam einfach keinen zu fassen. Seufzend fummelte ich stattdessen mein Handy aus der Hosentasche und schaltete dort die Taschenlampe ein. 

Ein langer Gang erstreckte sich vor mir und neugierig setzte ich mich wieder in Bewegung. 

Als ich um eine Kurve kam, zuckte ich zusammen. Vor mir erschienen viele offene Räume mit Stahlgittern. Die Türen waren ganz klar aus Eisen oder Metall. Sagt man nicht immer, dass Eisen tödlich für übernatürliche Wesen ist?

„Was machen Sie hier?", donnerte eine Stimme hinter mir und erschrocken fuhr ich herum. 

„Oh Sie sind es Miss! Ich bitte um Verzeihung. Sind Sie hier um den Gefangenen zu sehen?", fragte der Soldat vor mir und deutete eine kleine Verbeugung an. 

„J-Ja.", stammelte ich ratlos und folgte dem Soldaten, der mich zum hintersten Verließ führte. 

„Ich warte am Ende des Ganges auf Sie. Ihnen wird nichts passieren, versprochen.", versicherte mir der Soldat und marschierte zurück in die Dunkelheit. 

„Anstrengend, nicht war? Immer von Werwölfen umgeben zu sein, meine ich.", erklang eine Stimme hinter mir und ich drehte mich in Richtung des Verließ. 

„Hallo?", fragte ich in die Dunkelheit hinein und richtete meine Handytaschenlampe auf das Verließ. Man konnte den Umriss einer Person erkennen, doch mehr war nicht zu erkennen, dafür reichte das Licht nicht aus.

„Wer bist du?", fragte ich vorsichtig. 

„Du solltest meinen Namen nicht kennen. Einige werden bestraft, wenn sie ihn aussprechen.", antwortete die Gestalt und ich war mir sicher, dass es ein Mann war. Seine Stimme war tief und klang verdammt gefährlich. Normalerweise war das schon ein Zeichen dafür, sich von diesem Mann und diesem Verließ fernzuhalten. Doch nein, nicht ich. Diese Gefahr und dieser Mann zogen mich auf unerklärliche Weise an. 

„Kannst du näher kommen?", fragte ich und trat näher an das Gitter heran. 

„Du bist die Frau vom König?", konterte er und wich meiner Frage aus. 

„Frau würde ich es nicht nennen. Er sagt, ich bin seine Mate.", antwortete ich. 

„Dann bin ich froh, dass du noch nicht seine Frau bist.", erwiderte der Mann.

„Warum?", fragte ich skeptisch. 

„Weil es dann leichter ist, dich mit mir zu nehmen.", antwortete der Mann und trat langsam in das Licht der Taschenlampe.

————

Ohh, ich bin gespannt wie euch mein nächstes Kapitel gefallen wird 🤭🤭

The Alphas ThroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt