Chapter 46

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Achtung: In diesem Kapitel sind Gewaltszenen vorhanden und werden auch explizit beschrieben ⚠️

Arez

Es war besser für sie, wenn sie in ihrem Zimmer war. Doch je mehr ich mir das einredete, desto mehr stellte ich es auch infrage.

„Es war das Richtige.", sagte Cassiopeia, die neben mir durch den Gang lief. Wir versuchten so schnell wie möglich in die Eingangshalle und nach draußen zu kommen. 

Die Werwölfe hatten mit was auch immer, die Schlossmauern gesprengt und waren so auch ins Schloss gelangt. Doch zwei Truppen suchten das Schloss nach verbliebenen Eindringlingen ab und momentan brauchten die Truppen von draußen mehr Hilfe. 

Cyrian höchstpersönlich kämpfte vorne am Trupp und als wir nach draußen traten, hörte man sein Geheul schon von weitem. 

„Außerdem kann sie vom Balkon sowieso besser schießen.", fügte Cassiopeia hinzu und als ich ihr einen kurzen Blick zuwarf, lag ein wissendes Grinsen auf ihren Lippen. 

Ich hatte keine Zeit mir Sorgen zu machen, denn schon die ersten Wölfe sprangen auf uns zu. Cassiopeia teleportierte sich in übernatürlicher Chance und stand nun hinter den Wölfen. Mit einem Schlag schlug sie ihnen die Köpfe ab und machte sich nicht die Mühe einen Blick nach hinten zu werfen. Sie stürmte einfach weiter. 

Alles in allem war sie eine überdimensionale Kampfmaschine und ich bewunderte sie, für ihre Gleichgültigkeit und kalte Wut. Doch außerhalb des Schlachtfeldes war sie eine ganz andere Person.

Als ich meine Flügel ausbreitete und mir einen kurzen Überblick über das Schlachtfeld verschaffte, erkannte ich viel mehr Werwölfe als gedacht. Anscheinend hatte Cyrian alle verfügbaren Wölfe zusammen getrommelt. Wahrscheinlich hatte er diesen Kampf schon vor langem geplant. 

Glücklicherweise waren die meisten Hexen schon früher eingetroffen und waren sofort kampfbereit gewesen. Feuerbälle wurden durch die Luft geworfen und überall stank es nach verbranntem Fleisch. Ich verzog die Miene und stürzte mich kurzerhand auf eine kleine Gruppe Werwölfe. 

Ich zog mein Schwert und stieß ihnen von oben nacheinander in den Rücken. Der letzte Wolf der Gruppe wich aus, doch bevor er auch nur einen Schritt machen konnte, hielt ich ihn mit meiner Magie zurück. Ich machte ihn bewegungsunfähig und stieß ihm dann lächelnd das Schwert ins Herz.

Der erstaunte und zugleich erschrockene Ausdruck in seinem Gesicht erfreute mich auf eine seltsame Weise. Sie hatten wahrscheinlich noch nie einen Engel mit Magie gesehen. Ich spürte den nächsten Wolf bevor ich ihn sah und drehte mich blitzschnell zu ihm um. 

Die Klinge meines Schwertes riss ihm die Brust auf und er brach blutspuckend auf dem Boden zusammen. Mit ausdrucksloser Miene ließ ich das Schwert durch seinen Kopf gleiten, wobei mir Blutstropfen ins Gesicht spritzten. Ich wischte sie mir mit einer schnellen Handbewegung weg und stürzte mich wieder in den Kampf.

Nach und nach bahnte ich mir einen Weg durch die vielen Wölfe und riss jedem der mir in die Quere kam, eigenhändig die Kehle raus. 

Ich war ein Monster und das würde ich auch nicht leugnen. Sollten mich doch alle so sehen, dann würden sie wenigstens wissen, wen sie als König vor sich stehen hatten. 

Noch ein paar Meter und ich hatte Cyrian erreicht. Mit unberechenbarer Wut stieß ich mein Schwert in unzählige Körper und sah gerade noch, wie Cyrian seine Hände an den Kopf eines meiner Mitglieder presste und unverständliche Worte murmelte. 

Mein Soldat schrie schmerzerfüllt auf und versucht sich aus Cyrian's Griff zu winden, doch er hielt ihn eisern fest. Wütend knurrte ich auf und schlitzte Cyrian's Rücken auf. 

Cyrian brüllte schmerzerfüllt und ließ von meinem Soldaten ab. Mit schwarzen Augen drehte er sich zu mir um und lächelte psychopathisch, als er mich erkannte. 

„Arez.", sagte er mit zuckersüßer Stimme und holte schon im nächsten Moment aus, um mir den Kopf abzuschlagen. Doch ich reagierte blitzschnell und blockte seinen Schlag mit meinem Schwert. 

Ich zog mein zweites Schwert, was ich bisher nur auf meinem Rücken getragen hatte, und baute mich drohend vor ihm auf. Cyrian's schwarzer Wolf war riesig und jeden anderen würde es wahrscheinlich einschüchtern. Früher hatte es mich auch eingeschüchtert. 

Doch es gab mehrere Sachen die schlimmer waren als Cyrian's Wolf. Ich schwang meine Schwerter in einer komplizierten Kombination und Cyrian hatte Mühe auszuweichen. Ich drängte ihn immer weiter zurück, bis Jax uns entdeckte und sich von hinten an Cyrian anschlich. 

Doch Cyrian's Sinne waren schon immer schärfer als gedacht und er drehte sich zu meinem Bruder um. Noch bevor Jax reagieren konnte, hatte Cyrian seine Krallen in Jax Seite gestoßen und ihn zur Seite geworfen wie eine Puppe. 

Erschrocken und wütend stieß ich meine beiden Schwerter in Cyrian's Rücken. Doch Cyrian antwortete nur mit einem weiteren Brüllen und schlug um sich. Ich zog meine Schwerter wieder aus seinem Körper und erhob mich in die Luft um auszuweichen. 

Cyrian drehte sich schnappend um und fixierte mich mit seinen blutunterlaufenden Augen. Er tat so, als wären ihm seine tiefen Wunden egal. Die Wunden eines Alphas heilten schnell, doch meine Klingen bestanden aus Eisen, was ihm die Heilung eigentlich erschweren sollte. 

Oder Cyrian stand einfach unter Drogen oder anderem Zeug. 

„Ich hole mir, was mir gehört und werde euch alle töten!", brüllte er und sprang so hoch in die Luft, das ich ausweichen musste. 

„Ich hole mir den Thron und meine Frau.", knurrte er und bevor er zu seinem nächsten Sprung ansetzen konnte, traf ihn ein Pfeil in die Schulter. Cyrian jaulte auf, als der Pfeil sich tief in sein Fleisch bohrte und die lilafarbenen Rauchschwaden sagten mir nichts gutes. 

Ich drehte mich zur Seite und sah, wie Soley mit erneut gespanntem Bogen mitten auf dem Schlachtfeld stand. Ihre Haare hatten sich aus ihrem Zopf gelöst und wehten im Takt des Windes. 

Cyrian entdeckte sie ebenfalls und zeigte die Zähne. Mit langsamen Schritten bewegte er sich auf sie zu und ich beobachtete, wie Soley mit einem Pfeil mitten auf sein Herz zielte. Dann sah sie mich an und feuerte ab. 

Cyrian sprang zur Seite und der Pfeil ging ins Leere. Ich stürzte mich wieder auf ihn und lenkte seine Aufmerksamkeit somit wieder auf mich, anstatt auf Soley. 

Ich würde sie beschützen, auch wenn ich dafür in den Tod gehen müsste.

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The Alphas ThroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt