Chapter 37

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Soley

Als Arez und ich die Türen des Ballsaales hinter uns schlossen, warf ich ihm einen unsicheren Blick zu. Und jetzt? 

Was passierte jetzt? 

Er drehte sich mit einem Seufzen zu mir um und ich sah in seine wunderschönen Augen. Doch sie strahlten nicht die bekannte Härte aus. Er sah auf einmal unendlich müde aus.  

„Was ist los?", fragte ich besorgt.

„Das Band schwächt mich einfach.", antwortete er und ging zur Treppe. Ich folgte ihm und gemeinsam gingen wir nach oben. 

„Das Band? Welches Band?", fragte ich verwirrt und gleichzeitig neugierig. Das schlimmste an mir war schon immer meine Neugier. 

„Ich erkläre es dir ein anderes Mal. Lass mich dir etwas zeigen.", antwortete er nur und wir bogen nach rechts ab, in die Nähe meines Zimmers. Doch wir gingen an meinem Zimmer vorbei, zum Ende des Ganges. 

Arez Zimmer. 

Er öffnete die Tür und wir traten ein. Neugierig sah ich mich um, doch es gab nichts außergewöhnliches. Theoretisch war seine Einrichtung genauso gehalten wie meine, außer dass es einen Arbeitstisch gab und einen weiteren Raum. Ich schaute zu dem verschlossenem Raum und fragte mich sofort, was wohl dahinter liegen würde. 

Diesen Raum würde ich auf jeden Fall noch erkunden und wenn ich es heimlich machen musste. 

Arez führte mich auf seinen Balkon und stellte sich ans Geländer. Ich stellte mich neben ihn und blickte auf das Land hinunter. Von hier konnte man die kleine Stadt sehen, die Cassi und ich besucht haben. Sie war erhellt von vielen Lichtern und ich vermutete, dass auch dort ein Fest stattfand.  

Ein Anflug von Schmerz machte sich in meinem Arm bekannt, als ich den Arm ausstreckte und ich zuckte kurz zusammen. 

„Was ist los?", fragte Arez besorgt und sah zu mir hinunter. 

„Ich weiß auch nicht. Ich habe mir wahrscheinlich einfach nur etwas eingeklemmt.", antwortete ich schulterzuckend. Doch mein Gefühl sagte mir, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich tastete über mein Schulterblatt und dann weiter nach unten.

Als ich unter meinem rechten Schulterblatt tastete, zuckte ich vor Schmerz zusammen und Arez drehte sich vollständig zu mir. Er schob meine Hände weg und legte seine stattdessen auf meinen Rücken. 

„Hier?", fragte er, als seine Finger die schmerzende Stelle erreichten. 

„Ja.", antwortete ich mit zusammengebissenen Zähnen. Seine Finger strichen sanft über die Stelle und ich genoss das warme Gefühl, das mich durchflutete.

„Als du angegriffen wurdest und ich dich zu einem Heiler gebracht haben, haben wir dort etwas in deiner Haut gefunden. Genau an der Stelle. Doch es war in der Haut eingewachsen und wir konnten es nicht entfernen.", erklärte Arez und er zog besorgt die Augenbrauen zusammen. 

„Anscheinend gehört das Teil dann genau an die richtige Stelle. Vielleicht ist der Schmerz nur vorübergehend.", sagte ich schulterzuckend, doch Arez ließ sich damit nicht beruhigen.

„Wir können es auch versuchen zu entfernen.", erwiderte er. Doch bevor er weiter ansetzen konnte, überwand ich den Abstand, stellte mich auf Zehenspitzen und küsste ihn. Erst erstarrte Arez, bevor er dann seine Hände um meine Taille legte und den Kuss sanft erwiderte. 

Ich wusste selbst nicht woher ich den Mut nahm, doch ich tat es einfach. Ich warf alles auf einen Haufen und verbannte ihn tief in eine dunkle Ecke meines Kopfes. Ich weiß, dass ich mich nicht in Arez verlieben sollte. Doch das ist längst geschehen. 

Ich wollte Freiheit. Doch vielleicht fand ich in ihm Freiheit und alles andere was ich brauchte. Ich weiß, dass Arez mir die Welt geben würde, wenn ich ihn danach fragen würde. Ich weiß, dass er alles für mich tun würde und genau das, versuchte ich ihm auch zu geben.

Ich verstärkte den Kuss und Arez nahm das als Erlaubnis, seine Hände über meinen Körper wandern zu lassen. Ich schlang meine Beine um seinen Körper und kurze Zeit später landete mein Rücken auf etwas weichem. 

Ein Bett. 

Doch ich war bereit. 

„Dreh dich um.", sagte er und ich tat es. Er öffnete den Reißverschluss meines Kleides und ich drehte mich wieder auf den Rücken. 

„Arez.", hauchte ich und seine Augen verhakten sich mit meinen. 

„Wir können aufhören, wenn du nicht möchtest. Es wird kein Problem sein.", erwiderte er und sorgte nur dafür, dass ich den Mann noch mehr liebte. 

„Es ist kein Problem. Doch...", ich druckste ein wenig herum und wusste nicht, wie ich es ihm erklären sollte. Er hob amüsiert eine Augenbraue und ich merkte, wie meine Wangen erröteten. 

„Ich habe es noch nie gemacht.", hauchte ich leise, doch ich wusste das er mich klar und deutlich verstehen konnte. 

„Dann werde ich die Ehre haben. Du wirst für immer mein sein. Ich verspreche dir, vorsichtig zu sein.", sagte er und ich nickte leicht. 

Er verteilte Küsse auf meinem Hals und ich ließ meinen Kopf seufzend in den Nacken fallen. Arez wanderte mit seinem Mund mein Brustbein herab und ich bäumte mich auf, damit er das Kleid von meinem Körper ziehen konnte. 

Die Schuhe streifte ich schnell ab und Arez zog sich gleichzeitig sein Oberteil aus. Ich erhielt einen atemberaubenden Ausblick auf sein Six-Pack und ich starrte wohl viel zu lange drauf, denn Arez lachte leise. Verlegen wandte ich den Blick ab und mir wurde bewusst, dass ich völlig nackt vor ihm lag. 

Ich wollte mich irgendwie verdecken, doch er nahm meine Hände sanft beiseite. 

„Nicht. Du bist wunderschön.", hauchte er leise und dann öffnete er seine Hose. Unsere Münder trafen sich und wir verfielen in einen hungrigen Kuss. 

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The Alphas ThroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt