Chapter 33

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~Love me as I love you~

Soley

„Soley!", die laute Stimme von Cassi holte mich aus dem Schlaf und erschrocken fuhr ich in der Badewanne hoch. Eine Faust donnerte an die Tür meines Zimmers und erschrocken stieg ich aus dem Bad. 

„Sollen wir reingehen?", fragte eine weitere Stimme, die ich als Jax identifizierte. Wollte er etwa die Tür aufbrechen? Ehe das ich einen klaren Gedanken fassen konnte, ertönte ein lauter Knall. 

Bevor er die Tür noch aus den Angeln riss, wickelte ich mir schnell das Handtuch um den Körper und lief ins Zimmer. 

„Nein! Ich bin hier!", rief ich und auf der anderen Seite wurde es kurz still. Vorsichtig öffnete ich die Tür und lugte in den Flur hinaus. 

Zwei Bedienstete, Cassi und Jax standen vor meiner Tür und starrten mich verdattert an. 

„Ich habe geschlafen und gebadet. Kann ja keiner wissen, dass ihr dabei alle gleich austickt.", sagte ich genervt und verdrehte die Augen. 

„Naja, nach deinem letzten Fluchtversuch...", druckste Jax nervös herum und ich setzte eine angesäuerte Miene auf. 

„Danke für euer liebes Vertrauen.", sagte ich sarkastisch, konnte es ihnen aber nicht wirklich verübeln. 

„Ich wollte dir sowieso beim Umziehen und Schminken helfen.", sagte Cassi kurzerhand und quetschte sich mit den zwei Bediensteten an Jax vorbei. Dann knallte sie ihm die Tür vor der Nase zu. Sie zog mich mit zum Kleiderschrank und die Bediensteten positionierten sich schon am Schminktisch. 

„Eigentlich kann ich das auch alles selbst machen.", sagte ich etwas verlegen. 

„Ich weiß, ich weiß. Doch in diesem Haus ist so etwas Tradition.", erwiderte Cassiopeia, schob mich in meinen begehbaren Kleiderschrank und gab mir dann den nötigen Freiraum, um mich umzuziehen. 

Ich zog das rote Ballkleid aus dem Schrank und schlüpfte hinein. Den Reißverschluss am Rücken zog ich soweit hoch, wie ich konnte. Den letzten Rest verschloss Cassiopeia. 

„Sieh nur, wie gut dir das steht.", sagte sie begeistert und stellte mich vor den Spiegel. Ehrfürchtig betrachtete ich mich selbst im Spiegel und gab ihr recht. 

Das Kleid schmiegte sich an mich, als wäre ich dafür geschaffen. Vorne war es vielleicht schlicht, doch es war deshalb nicht weniger schön. Ein paar goldene Verzierungen säumten den Rock des Kleides und es war schulterfrei. 

„Lasst uns jetzt mit den Haaren und dem Make-up beginnen. Danach legen wir den Schmuck an.", ordnete Cassi an und klatschte fordernd in die Hände. 

Die Bediensteten führten mich zu meinem Schminktisch und stellten sich links und recht von mir auf. Dann holten sie Haarbürste und Föhn hervor und fingen damit an, meine Haare trocken zu föhnen und sie zu bändigen. 

Danach steckten sie sie zu einer komplizierten Hochsteckfrisur zusammen, wobei mir einige Strähnen leicht gelockt über die Schultern fielen. Es sah locker und doch wunderschön aus. 

„Hehe, ich wusste das es dir gefällt.", sagte Cassi und grinste schelmisch. Lachend schüttelte ich den Kopf und hielt dann wieder still, damit man mir das Make-up auftragen konnte.

Wenig später, traten die Bediensteten zurück und ich betrachtete zufrieden ihr Werk. 

„Wow.", stieß ich bewundernd aus. Das war das erste Mal, dass ich Make-up trug und zum Glück hatten sie es bloß dezent aufgetragen. Es war sichtbar, doch auch nicht übertrieben. Meinen Augen hatten sie einen leicht goldenen Lidschatten verpasst, der das Outfit abrundete. Der Lippenstift und der Blush waren beide dezent in rosa gehalten. 

„Sollen wir es mit dem Eyeliner wagen?", fragte Cassi ehrfürchtig und ich schmunzelte. 

„Sag du es mir, große Zauberin.", antwortete ich. Cassi dachte kurz nach und nickte dann entschlossen. 

„Nur ein wenig.", murmelte sie mehr zu sich selbst und schnappte sich den schwarzen Eyeliner. Dann kniff sie konzentriert die Brauen zusammen und setzte den Stift an.

Nachdem sie fertig war, gab sie mir zufrieden einen Handspiegel, damit ich alles näher betrachten konnte. 

„Jetzt ist es perfekt!", rief sie stolz und kramte schon den Schmuck hervor. Bewundert betrachtete ich das völlig neue Gesicht im Spiegel und drehte meinen Kopf nach mehreren Seiten. Cassiopeia bewirkte wirklich wahre Wunder. 

Sie legte mir den goldenen Armreif an und holte dann eine goldene Kette, mit einem Herzanhänger hervor.

„Da wir nicht übertreiben wollen, wird das der einzige Schmuck sein. Ich befürchte alles weitere wäre zu viel.", erklärte sie und legte mir auch die Kette an. Die Bediensteten hatten in der Zeit meine Schuhe geholt und wollten mir gerade helfen, sie anzuziehen. 

„Oh nein, das kann ich selbst. Alles ist in Ordnung.", winkte ich ab und versuchte ihnen die Schuhe aus der Hand zu nehmen, doch Cassi schlug meine Finger weg. 

„Nein. Arez will das du eine Königin bist, also wirst du heute auch wie eine behandelt.", sagte sie bestimmt und die Bediensteten halfen mir schnell in die Schuhe. 

„Vielen Dank.", sagte ich zu allen dreien und lächelte sie aufrichtig an. Cassi winkte ab und die anderen beiden verbeugten sich leicht.

„Wir sehen uns im Ballsaal, meine Königin.", sagten die Bediensteten nacheinander, verbeugten sich noch einmal und traten dann aus der Tür. So blieben nur noch Cassi und ich im Zimmer. Die neue Anrede war merkwürdig und irgendwie brachte sie mich zum nachdenken. 

„Weißt du wie der Ball abläuft?", wandte ich mich an Cassi. 

„Zuerst werden wir an einem großen Tisch essen. Wie du weißt, sind sehr viele Gäste gekommen. Nach dem Essen wird die Tanzfläche eröffnet und wir beiden werden über die Tanzfläche wirbeln!", erklärte sie und vollführte eine Drehung. Ich ließ mich von ihrer Energie anstecken und wir lachten gemeinsam über unsere kunstvollen Drehungen. 

„Lass uns jetzt in dein Zimmer gehen, um dich schön zu machen!", sagte ich und zog sie schon mit mir zur Tür. Lachend stolperten wir durch meine Zimmertür und gingen rüber zu Cassiopeia's Zimmer, was nicht weit entfernt lag. 

„Wo ist Jax?", fragte ich verwundert. 

„Er wartet bei der Treppe auf uns.", zwinkerte Cassi und gemeinsam gingen wir in ihr Zimmer. Sie warf sich in ein wunderschönes grünes Kleid, was ebenfalls mit goldenen Verzierungen bestückt war. Dazu zog sie sich High Heels, ebenfalls in Gold gehalten, an und setzte sich an ihren Schminktisch. In Windeseile legte sie sich Armbänder und Kette an und ich nahm mir eine Haarbürste zur Hand, um ihre Haare zu frisieren. 

„Hast du etwas bestimmtes vorgehabt oder kann ich mich austoben?", fragte ich grinsend.

„Lass dir etwas einfallen, ich werde zufrieden sein.", antwortete sie und ich nickte. Konzentriert widmete ich mich ihren Haaren und flocht ihr einen schönen langen Zopf, wobei ich zwei vordere Strähnen frei ließ. 

Als der Zopf fertig geflochten war, nahm ich mir etwas von ihrem Haarschmuck und steckte es ihr ins Haar. 

„Perfekt.", sagte ich zufrieden Cassi betrachtete lächelnd mein Werk. Sie schminkte sich ebenfalls ein wenig und danach gingen wir Arm in Arm in den Flur. 

Wir warfen uns einen kurzen Blick zu und gesellten uns dann zu Jax an die Treppe. Als Jax uns erblickte klappte ihm wortwörtlich die Kinnlade herunter und er sah uns mit großen Augen entgegen. 

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The Alphas ThroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt