Chapter 41

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Arez

Ich würde ihn umbringen. Ihn ganz langsam leiden lassen. 

Mir egal ob ich somit einen Krieg auslösen würde, oder ein Massaker. Hauptsache ich würde meine Rache bekommen. 

Er hat Soley angefasst, er wollte sie sogar vergewaltigen. Ich hätte besser aufpassen sollen und Wachen bei ihr lassen sollen. 

„Ich sehe, dass du dir Vorwürfe machst und ich kann dir sagen, dass du an diesem Vorfall keine Schuld trägst.", erklang Jax Stimme neben mir, während ich mit schnellen Schritten zum Krankenflügel ging. 

„Oh doch, ich trage einen Teil der Schuld. Doch keine Sorge, ich werde mir jetzt den wirklichen Schuldigen schnappen.", knurrte ich und stürmte durch die Tür des Krankenflügels. Die Krankenschwester sprangen mir erschrocken aus dem Weg und stießen dabei gegen mehrere Krankenwägen. 

Ich schritt den Gang entlang und kam schließlich bei einem der letzten Krankenbetten an. Chan lag mit geschlossenen Augen darauf, doch als er mich kommen hörte, schlug er schnell die Augen auf und machte Anstalten, aus dem Bett zu klettern. 

„Hier geblieben.", knurrte ich und packte ihn am Arm. Er jaulte auf und versuchte sich mir zu entreißen. 

Ich schnaubte spöttisch und zog ihn hinter mir her, als würde er nichts wiegen. Wir gingen wieder aus dem Krankenflügel und schlugen den Weg zu den Verließen ein. 

„Lass mich los!", schrie er und wand sich in meinem Griff. Ich packte ihn fester und zog ihn erbarmungslos die Treppen hinunter.

„Nein!", schrie er, doch ich ignorierte ihn. Seine Hilfeschreie würden hier unten sowieso nichts bringen, da niemand es hören konnte. Jax folgte uns mit ausdrucksloser Miene und verpasste  Chan lediglich einen Schlag auf den Kopf, als er mit Beleidigungen anfing. 

Wir kamen an den zwei Wachen vorbei und nickten uns grüßend zu. Sie stellten keine Fragen und ließen uns einfach passieren. 

Wir kamen bei den Verließen an und ich brachte Chan in eines am Ende des Ganges. Grob schubste ich ihn hinein und musterte ihn abwertend. 

„Diese verfluchte Schlampe, kann dir doch egal sein!", schrie Chan und machte einen Schritt auf mich zu. Ich seufzte und holte aus.

Mein Schlag traf mit voller Wucht seine Nase und man hörte ein grässliches Knacken. Chan schrie auf und sank in die Knie. 

„Pass auf deine Wortwahl auf, Chan.", erwiderte ich und spuckte seinen Namen spöttisch aus. Dann trat ich näher an ihn heran und verpasste ihm einen Tritt, sodass er nach hinten in die Zelle katapultiert wurde.

„Du hättest den letzten Rest würde vor deiner zukünftigen Königin behalten sollen. Doch stattdessen warst du drauf und dran, sie zu vergewaltigen. Dafür wirst du büßen müssen und du hast sehr viel Glück, dass ich der geeignete Engel dafür bin.", sagte ich mit ironisch netter Stimme und schlug die Zellentür zu. Sie fiel mit einem lauten Knall zu und sogar Jax zuckte kurz zusammen. 

„Gehen wir.", sagte ich kalt und ging ohne ein weiteres Wort die Treppe wieder hoch, an den Wachen vorbei und in den Besprechungsraum. Dort hatten sich schon alle anderen Personen eingefunden und sich auf ihre Stühle gesetzt. Ich schritt ebenfalls auf den ovalen Tisch zu und ließ mich in den Stuhl ans Kopfende fallen. Man könnte es auch als einen Thron bezeichnen. 

Jax setzte sich ruhig neben mich und ich lehnte mich entspannt in meinem Thron zurück, um jedes Ratsmitglied einmal anschauen zu können. 

Jeder hatte bei diesem Treffen ihren Platz. Hier wurden militärische Zuge und andere Events geplant, sowie Anliegen vorgetragen. Insgesamt waren wir zehn in diesem Kreis, doch heute konnten z3ei nicht kommen. Ich hatte den Ball eigentlich nur veranstaltet, um alle Ratsmitglieder zu mir zu berufen. Nur ein Ratsmitglied ist noch nie gekommen. 

Cyrian, König der Werwölfe. 

„Wo ist mein Sohn?", durchschnitt Nicholai's kalte Stimme den Raum und ich grinste. 

„In meinem Verließ.", antwortete ich gelassen und wartete auf die Reaktion von Nicholai. Wie erwartet, wurde er fuchsteufelswild. 

„Es liegt nicht in Eurer Macht, meinen Sohn einzusperren!", rief er laut und ballte die Hände zu Fäusten. 

„Wie Sie sehen können, liegt es in meiner Macht.", erwiderte ich unbeirrt und erwiderte den wütenden Blick des Königs. Er war ein Eiskrieger, nicht ungefährlich wenn sie wütend werden. Doch auch nicht wirklich gefährlich, um viel Schaden anzurichten. Sie lebten tief im Norden, woraufhin sie magische Kräfte hatten. Doch sie konnten nur auf Eis und Schnee zugreifen, sodass sie nicht wirklich gefährlich waren. 

„Dein Sohn hat versucht meine Königin anzugreifen.", knurrte ich und wurde ebenfalls langsam wütend. 

Cassiopeia sah genervt zwischen uns hin und her, während die anderen Ratsmitglieder unser Wortgefecht mit großen Augen beobachteten. Jedes Ratsmitglied führte eine besondere Spezies an und bekam somit den Respekt aller. 

Auf meine Worte hin wurde der König still und ich konnte nur ahnen, dass er sich für seinen eigenen Sohn schämte. 

„Wenn Ihr mich fragt, hat Ihr Sohn den Kerker verdient. Frauen sollte man mit Respekt begegnen und sie nicht gegen ihren Willen vergewaltigen.", mischte Cassiopeia sich ein und wandte sich an Nicholai. In ihren Worten schwang eine unheilvolle Drohung mit und nur ein Narr, würde sie noch weiter provozieren.

Doch Nicholai war ein Narr. Ein großer noch dazu. 

„Dich hat aber niemand gefragt.", fauchte er und etwas Eis bildete sich auf dem großen Versammlungstisch. Cassiopeia sah unbeeindruckt auf den Fleck Eis und hob spöttisch die Augenbraue. 

„Hier darf jeder seine Meinung äußern und ich erwarte, dass Sie mich genauso ansprechen, wie ich es mit ihnen tue.", erwiderte sie mit gefährlich ruhiger Stimme. 

„Ich spreche sie so an, wie ich möchte. Ich bin ein König und du bist eine Hexe!", fauchte er wütend und sah eher wie eine beleidigte Katze aus. Mehr Eis bildete sich auf dem Tisch und bewegte sich auf Cassiopeia zu. 

Cassiopeia hob die Hand und das Eis hielt inne. Dann ballte sie die Hand zur Faust und das Eis verwandelte sich in Wasser. Sie machte eine kreisende Handbewegung und das Wasser ergoss sich über den Kopf von Nicholai. 

„Ich bin nicht ohne Grund die Königin des Onyx und an ihrer Stelle würde ich mir mit Respekt entgegen gehen.", sagte sie drohend und es wurde still im Raum. Nicholai wollte schon zu einer Erwiderung anstehen, doch ich schnitt ihm das Wort ab. 

„Es reicht!", rief ich laut und alle Blicke wandten sich zu mir. 

„Ich werde deinen Sohn nicht umbringen, doch er wird eine Strafe von mir bekommen.", sagte ich zu Nicholai und seine Augen verfinsterten sich wütend. Er wusste genau, dass er nichts mehr tun konnte.

Er knurrte nur als Antwort und ich erkannte das Gespräch als beendet. Ich richtete mich gerade auf und begann mit den wichtigeren Themen. 

Um Chan würde ich mich später kümmern. 

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The Alphas ThroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt