Chapter 23

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~Don't let them break you~

Soley

Völlig erschöpft und ausgelaugt lag ich auf dem Krankenbett und hielt die Augen geschlossen. Ich war wieder kurz vorm abdriften, als ich wieder die Stimme des Arztes vernahm.

„Es ist kein Teil der Kralle, es muss etwas anderes sein. Es sieht so aus, als wäre es vollständig in ihre Haut hineingewachsen.", erklang die Stimme des Arztes und ich horchte auf.

„So, als wäre es ein Teil von ihr?", erwiderte Arez nachdenklich.

„Genau.", bestätigte der Arzt und ich hörte Schritte, die auf mich zu kamen.

„Sieh es dir an. Es sieht aus, als würde es leben.", sagte der Arzt und trat näher an mich heran.

„Denkst du sie könnte eine von uns sein?", fragte Arez beinahe hoffnungsvoll.

„Nein, das ist ausgeschlossen. Sie hätte andere Anzeichen.", antwortete der Arzt und machte somit wahrscheinlich Arez Hoffnungen zu Nichte.

„Sind wir hier jetzt fertig?", murmelte ich müde und blieb einfach reglos liegen.

„Ja, einen Moment. Ich nähe die Wunde zu Ende und dann können Sie gehen.", antwortete der Arzt und ich hörte wieder, wie sein Besteck klapperte. Müde seufzte ich und biss die Zähne zusammen, als ich die kleinen Nadelstiche zu spüren bekam.

„So fertig.", sagte er nach einigen Minuten zufrieden und ich stand langsam auf. Dann drehte ich mich zu Arez und vergaß, dass ich nur noch die Fetzen eines zerpflückten T-Shirts anhatte, die jetzt zu Boden fielen. Lustlos schaute ich dem fliegenden Stoff hinterher und Arez trat schnell vor, um mich vor Blicken abzuschirmen.

Verwirrt sah ich zu ihm hoch und blinzelte ein paar mal. Vielleicht war ich ja auch schon eingeschlafen und hatte es nur nicht bemerkt. Aber nein, es war definitiv kein Traum.

Egal wie viel ich blinzelte, er stand immer noch vor mir. Plötzlich zog er sein weißes Hemd aus und legte es mir um die Schultern. Dann ging er vor mir in die Hocke und machte die einzelnen Knöpfe zu. Diese Geste war so vertraut und liebevoll, dass ich fast einen Herzinfarkt bekam. Vor allem, als er sich dann aufrichtete und ich einen perfekten Blick auf seinen nackten Oberkörper bekam.

Meine Augen wurden jetzt wahrscheinlich so groß wie Teller, doch das war mir ehrlich gesagt egal. Er sah einfach zum Anbeißen aus.

Oh Gott, was denke ich da bloß?!

Er schmunzelte und ich riss meinen Blick schnell von ihm los. Dann hob er mich ohne ein weiteres Wort zu sagen hoch und verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken vom Arzt. Ich versuchte meine Augen offen zu halten und dem Arzt dankbar zuwinken, doch die Müdigkeit siegte und meine Augen fielen zu.

———

Erschrocken holte ich Luft und riss die Augen auf. Es kam mir vor, als hätte ich seit Tagen nicht geatmet. Ich hatte lange in meinen Erinnerungen verbracht und schnell kniff ich mir in den Arm.

War es real?

Autsch! Ja, es war real.

„Du bist wach", erklang eine Stimme und ich schreite leise auf. Dann ärgerte ich mich über mich selbst, dass ich geschrieben habe.

Arez dunkles Lachen ertönte und bescherte mir einen Schauer. Missmutig kniff ich die Lippen zusammen und wandte meinen Blick zu ihm.

Er trat mit verschränkten Armen näher ans Bett und musterte mich...besorgt...

Erst jetzt nahm ich das Zimmer weiter in Augenschein und merkte, dass es nicht mein Zimmer war.

„Das ist mein Zimmer. Da du dein Fenster zerbrochen hast, wollte ich dich erst einmal hier behalten, damit du nicht krank wirst.", erklärte Arez, als hätte er meine Gedanken gehört.

Sein Zimmer...

Erst jetzt sickerten die Worte zu ihm durch und die Erkenntnis ließ mich stocksteif werden. Arez musste über meine Reaktion schmunzeln, doch ich saß kerzengerade da. Das hier war sein Zimmer, seine Decken, seine Kissen, sein Bett.

Vorsichtig sah ich an mir runter und bemerkte, dass ich nur eines seiner Hemden trug. Es war hochgerutscht, sodass meine Oberschenkel gut sichtbar waren. Erschrocken riss ich die Decke an mich und leckte sie darüber.

„Entspann dich.", lachte Arez und sein Lachen ließ die Schmetterlinge in meinem Bauch fliegen.

„Ich bitte eine der Bediensteten zu dir, die dir Essen bringen wird. Ich werde in der Zeit zu den Rekruten gehen und mit dem Training beginnen. Jax wird vor deiner Tür stehen und Wache halten.", erklärte er und machte sich schon auf den Weg zur Zimmertür. 

„Halt!", rief ich stammelnd und legte meinen Satz sorgfältig zurecht. 

„Ist etwas?", fragte er und drehte sich besorgt zu mir um. 

„Darf ich mich in diesem Schloss frei bewegen? Ohne verschlossene Tür?", erwiderte ich und sah ihn hoffnungsvoll an. 

„Wenn du mir versprichst, dass du nicht versuchst wegzulaufen.", sagte er und wartete auf meine Zustimmung. Missmutig verzog ich die Miene und dachte einen Augenblick nach, doch er fuhr fort.

„Ich gebe dir einen Monat um dich in mich zu verlieben. Wenn du dich in einem Monat immer noch nicht in mich verliebt hast, darfst du gehen.", sagte er und ließ es wie eine Frage klingen. 

„Einverstanden. Doch, ich darf mich überall frei bewegen.", stimmte ich zu. 

„Jax wird trotzdem an deiner Seite bleiben. Es ist zu deinem eigenen Schutz.", erklärte er. 

„In Ordnung.", seufzte ich. Er nickte und sah aus als würde er noch etwas sagen wollen, doch schließlich drehte er sich um und verließ das Zimmer. Völlig aus der Fassung gebracht ließ er mich auf dem Bett sitzen und nun war ich meinen eigenen Gedanken hilflos ausgeliefert.

War ich dafür bereit? Oh ja, das war ich lange. Denn mich beschlich das unheimliche Gefühl, dass ich mich schon längst in ihn verliebt hatte.

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Hoffe es hat euch gefallen. Ich versuche das nächste Kapitel spannender zu machen 🥰😅

The Alphas ThroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt