Chapter 18

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~Be kind~

Soley

Wie erstarrt blickte ich in die leblosen Augen des Fremden. Zufälligerweise war der Kopf direkt vor meine Füße geflogen. 

Blutspritzer waren mir ins Gesicht gespritzt und ich blinzelte einmal, da ich erstmal realisieren musste, dass das hier gerade wirklich passiert war. 

Er hatte jemanden getötet. Meinetwegen.

„Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht weggehen sollst.", knurrte Arez und drehte sich zu mir. Seine roten Augen sprühten Funken, doch anstatt Angst zu haben, reckte ich das Kinn. 

„Ich darf machen, was ich will, schließlich bin ich nicht dein Sklave.", erwiderte ich, woraufhin Arez genervt die Augen verdrehte. 

„Wir gehen. Jetzt.", ordnete er an und machte ein paar Schritte auf mich zu. 

„Ich möchte nicht gehen, ich bleibe hier.", sagte ich und machte einen Schritt von ihm weg.

„Ich habe aber gesagt, dass du mitkommst.", erwiderte er und machte wieder einen Schritt vorwärts.

„Warum möchtest du unbedingt, dass ich mit dir komme? Wir kennen uns überhaupt nicht und ich habe dir auch niemals Probleme bereitet, also warum lässt du mich nicht einfach gehen?", fragte ich verzweifelt. 

„Weil ich dich nicht gehen lassen kann, ganz einfach.", antwortete er und hinterließ somit einen Berg an Fragen in meinem Kopf.

Bevor ich noch etwas erwidern konnte, hatte er den Abstand zwischen uns verschlossen und hob mich wieder in seine Arme. Missmutig starrte ich vor mich hin und schloss die Augen, als Arez los flog. 

————

Meine Muskeln taten weh, obwohl ich nicht diejenige war, die geflogen ist. Arez sah kein bisschen bekümmert aus, als er mich auf dem Boden absetzte.

Endlich hatten wir den Ort erreicht, den Arez sein Zuhause nannte. Es waren bestimmt gute 4 Stunden gewesen und meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding, als ich auf dem Boden auf kam. 

Kurz knickten mir die Knie ein und ich japste erschrocken nach Luft, doch nach ein paar Sekunden wusste ich wieder, wie man seine Beine benutzte. 

„Eure Majestät, Ihr seid zurück.", erklang eine Stimme vor uns und verwirrt schaute ich zu Arez und wieder zu dem anderen Typen, der aussah wie ein Bediensteter. 

„Vielen Dank Mortimer, ich würde mich freuen, wenn du Soley auf ihr Zimmer begleiten würdest.", sagte Arez zu dem Mann, woraufhin sich der Bedienstete namens Mortimer verbeugte.  

„Natürlich mein Herr.", sagte er und wandte sich dann mit einem Lächeln an mich. 

„Folgen Sie mir bitte, werte Dame.", sagte er freundlich und ging voraus. Anscheinend erwartete er, dass ich ihm folgte. Mit einem letzten Blick zu Arez, folgte ich ihm auch schließlich. 

Also war Arez auch ein König? Sprang ich etwa von einem König zum anderen oder was? Meine Güte, warum musste mir das bloß passieren. Das hier war ein Schlamassel. 

Ich bemerkte wie einer der Soldaten, die sich zu unserer Ankunft aufgereiht hatten, Mortimer und mir folgten. Er war groß gebaut und trug Waffen an sämtlichen Teilen seines Körpers. Doch er sah wirklich attraktiv aus. 

Mortimer zeigte mir einmal grob das Schloss und es war wirklich riesig! Noch größer als das Schloss von Cyrian. Staunend öffnete ich den Mund, als wir durch den riesigen Ballsaal gingen und durch eine Treppe auf die zweite Etage gelangten. 

Die zweite Etage war geschmückt mit Reihen von Zimmern und ich fragte mich, was sich wohl alles dahinter verborgen hielt. 

Mortimer führte mich durch die Gänge und brachte mich schließlich zu einem großen Zimmer, dass eines Königs würdig war. 

„Ich teile mir das Zimmer aber nicht mit irgendwem oder? Denn dann bin ich schneller weg, als ihr gucken könnt.", sagte ich und spähte ins Zimmer.

„Nein Miss, das gehört ganz allein Ihnen.", erwiderte Mortimer und verbeugte sich. 

„Oh bitte, Sie müssen sich nicht verbeugen.", sagte ich und hob beschwichtigend die Hände. 

„Es ist aber unsere Aufgabe.", mischte sich der Soldat ein, doch dabei schaute er mich nicht an. Er starrte stur geradeaus. 

„Okay, aber vor mir müsst ihr es nicht. Mir egal, ob es eure Aufgabe ist oder nicht.", erwiderte ich und lächelte freundlich. 

„Vielen Dank Miss, aber wir befolgen die Regeln.", erwiderte Mortimer und schenkte mir ein freundliches Lächeln. Gut, dagegen konnte ich auch nichts tun. 

Ich zackte mir den Schultern und betrat das riesige Zimmer. Ein großes Doppelbett stand links an der Wand und daneben befanden sich Spiegel, Tisch etc.

In der Mitte des Zimmer befand sich ein Balkon, wovon man einen riesigen Ausblick auf die Landschaft hatte. 

Rechts befanden sich ein Ankleidezimmer und ein Badezimmer. 

„Wow, es ist sehr groß.", sagte ich staunend und drehte mich einmal um die eigene Achse.

„So soll es sein. Wenn Sie etwas brauchen sollten, können sie dort das Telefon benutzen. Da sind die Telefonnummern aller Angestellten eingespeichert.", erklärte Mortimer und zeigte auf einen kleinen Beistelltisch.

„Vielen Dank, ich werde nichts brauchen.", erwiderte ich lächelnd. 

„Kleidung für Sie befindet sich im Ankleidezimmer und Essen gibt es in einer Stunde. Eine der Bediensteten wird ihnen zugeteilt und wird Sie immer begleiten.", sagte Mortimer und ich nickte einfach nur. Werde ich auch noch beobachtet oder was? Ich fühle mich, als wäre ich in der Zeit zurück gereist.

„Fluchtversuche werden nicht möglich sein.", sagte Mortimer, dann schloss er die Tür und drehte den Schlüssel im Schloss herum. 

Fassungslos starrte ich auf die geschlossene Tür und mein Gehirn fing an zu schalten. Was war denn jetzt auf einmal?

Dann lief ich zur Tür und hämmerte wütend dagegen.

„Lass mich sofort raus!", rief ich und trat gegen die Tür, doch die Tür gab kein bisschen nach. Sie wackelte nicht einmal.

„Tut mir leid Miss, doch das geht nicht. Ich habe Befehle erhalten und muss sie auch befolgen.", erklang Mortimers Stimme gedämpft und ich verdrehte genervt die Augen.

Dann drehte ich mich seufzend um und ging zur Balkontür. Doch als ich sie öffnen wollte, funktionierte es nicht. Ich rüttelte daran, doch auch diese Tür war ganz klar abgeschlossen. 

Entschlossen öffnete ich eines der Fenster und versuchte es weit zu öffnen, doch auch das funktionierte nicht. War das jetzt echt deren Ernst?

Frustriert ging ich ins Ankleidezimmer und begutachtete die Kleidung. Woher wussten die überhaupt meine Größe? Waren das auch solche Stalker? Gab es hier auch irgendwo eine Jogginghose?

Suchend wühlte ich mich durch die Berge an Kleidern und Oberteilen und fand letztendlich EINE Jogginghose im untersten Regal. 

Ich suchte mir dazu ein passendes T-Shirt und Unterwäsche aus und begab mich ins Bad. Dann schnappte ich mir eines der Handtücher aus dem Schrank und legte alles neben die Badewanne. 

Schnell ließ ich Wasser reinlaufen und als es die geeignete Temperatur hatte, entledigte ich mich meiner Kleidung und sank mit einem wohligen Seufzen ins Wasser. 

Entspannt legte ich den Kopf in Nacken und genoss das wohlig warme Wasser. 

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Hoffe es hat euch gefallen 🥰

The Alphas ThroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt