Am nächsten Tag machte ich mich früh auf den Weg zum Café, in dem ich arbeitete. Ich trug meine Arbeitskleidung und bereitete mich darauf vor, die erste Schicht des Tages zu übernehmen. Der gewohnte Duft von frisch gebrühtem Kaffee und Gebäck lag in der Luft, als ich begann, die ersten Bestellungen anzunehmen.
Plötzlich hörte ich eine vertraute Stimme. „Ein Cappuccino und ein Croissant, bitte."
Als ich aufblickte, stand Kenan am Tresen. Mein Herz machte einen Sprung. Ich war schockiert, ihn hier zu sehen. Was sollte ich tun? Enes wollte nicht, dass ich mich mit ihm unterhielt, und ich wusste, dass jede weitere Begegnung Komplikationen bringen könnte.
„Kenan?" fragte ich, meine Stimme betrübt und unsicher. „Was machst du hier?"
„Hey Y/n," sagte Kenan und lächelte. „Ich wusste nicht das du hier arbeitest. Ich komme ab und zu hierher,dieser Ort hat den besten Kaffee der Stadt."
„Das stimmt aufjedenfall." murmelte ich und versuchte, mich zusammenzureißen.
Ich bereitete seine Bestellung vor und versuchte, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. „Hier bitte, ein Cappuccino und ein Croissant."
„Danke," sagte Kenan und nahm die Bestellung entgegen. „Wirst du heute noch eine Pause haben? Vielleicht können wir uns ein wenig unterhalten."
„Ich... habe viel zu tun," antwortete ich knapp. „Vielleicht ein anderes Mal."
„Komm schon, hast du denn wirklich gar keine Zeit?"
Ich seufzte und lächelte.
„Nagut."„Perfekt, dann warte ich." er nahm seinen Croissant und Cappuccino und lief zwinkernd davon.
„Hey, könntest du kurz meine Arbeit übernehmen?" fragte ich meine Kollegin die gerade auf Pause war, und versprach ihr, meine Pause ihr zu geben.
Sie nickte.
Ich setzte mich zu Kenan, der mich mit einem breiten Lächeln begrüßte. Es war merkwürdig, ihm hier so gegenüberzusitzen. Wir kannten uns kaum. Gerade mal seit gestern, und jetzt sitzt er in dem Café, wo ich arbeite.
„Wie läuft's so bei dir?" fragte Kenan locker, während er einen Schluck von seinem Cappuccino nahm.
„Ganz gut," antwortete ich etwas zurückhaltend, unsicher, wohin dieses Gespräch führen würde. „Arbeit halt, wie du siehst. Und bei dir? Was machst du so in letzter Zeit?"
„Ach, nicht viel. Ein bisschen unterwegs, Projekte hier und da." Er hielt kurz inne, bevor er mit einem freundlichen Grinsen hinzufügte: „Ich hab ehrlich gesagt gehofft, dich hier zu treffen. Ich wollte dich besser kennenlernen."
Seine Worte ließen mich stutzen. Wieso fühlte ich mich so wohl bei ihm, obwohl ich ihn gar nicht kenne?
Kenans Interesse schmeichelte mir, ließ mich gleichzeitig aufatmen und nervös werden.
„Oh... danke," murmelte ich und spürte, wie mein Herz schneller schlug. „Aber... du weißt, dass ich mit Enes zusammen bin, oder?"
Kenan nickte, als ob er das erwartete. „Ja, klar, das habe ich mitbekommen. Aber ehrlich gesagt, das mit Enes... er scheint ziemlich angespannt wegen allem. Wir haben uns doch nur gestern auf der Party gesehen."
Ich zuckte mit den Schultern. „Er macht sich einfach Sorgen. Das ist normal."
„Sorgen? Wegen mir?" Kenan lächelte schief. „Wir haben uns gestern zweimal zufällig gesehen, mehr nicht. Das muss doch nichts heißen."
„Er ist eben beschützend," sagte ich und hielt seinen Blick fest. „Er bedeutet mir viel."
Kenan lehnte sich zurück und nickte. „Verstehe. Aber lassen wir das Thema. Erzähl mir lieber was von dir. Was machst du so, wenn du nicht hier arbeitest?"
Ich war erleichtert, dass er das Thema wechselte. „Nichts allzu Spannendes. Ich treffe mich gerne mit Freunden, gehe spazieren oder schaue Abends die Sterne an."
„Echt? Ich schaue auch ab und zu auch die Sterne an," meinte er und schaute mich interessiert an.
„Du? Wirklich? Ich dachte, das macht man nur in Filmen und ich bin komisch dafür, das ich das tue."
„Wieso sollte es komisch sein? Es fühlt sich beruhigt an, man wirft den Stress von sich los, welches man im Alltag hat."Mit der Zeit des Gespräches wurde ich lockerer und ich baute gemischte Gefühle auf.
„Und du? Was machst du so in deiner Freizeit?"
„Ich spiele Fußball, und ab und zu mal ein paar Reisen. Ich mag es, unterwegs zu sein.„
„Du spielst Fußball? Bist du in einem Verein?"
„Ja, Juventus."
„Ist das nicht ein sehr krasser Verein?"
„Ich bin Profi Fußballer."
„Wow. Du hast bestimmt viele Fans."Er lacht.
„Kann man so sagen."Wir unterhielten uns eine Weile weiter, und wir fanden viele Ähnlichkeiten zwischen uns.
Nach einer Zeit wurde ich ermahnt, da ich zu lange auf Pause war. Ich eilte mich wieder zu meiner Arbeit und Kenan kam zum Tresen, als er sich verabschiedete.
„War schön, dich hier zu sehen. Vielleicht bis bald."
„Für mich auch. Bis bald Kenan."Er lächelte kurz , bevor er das Café verließ.
—
Am nächsten Tag traf ich mich erneut mit Enes im Park, wie wir es verabredet hatten. Die Sonne schien, und der Park war voller Menschen, die die letzten warmen Tage genießen wollten.
Als ich auf Enes zuging, bemerkte ich sofort die Anspannung in seinem Gesicht. Seine Kiefermuskeln waren angespannt, und seine Augen verengten sich, als er mich sah. Es war, als ob jede Spur von Freundlichkeit aus seinem Blick gewichen war und nur Misstrauen übrig blieb.
„Du bist spät," sagte er scharf, kaum dass ich in seine Nähe gekommen war.
„Tut mir leid," murmelte ich, mein Herz schlug schneller.
„Du warst wieder im Café, oder?" begann er ohne Umschweife, seine Stimme eiskalt. „Und Kenan war auch da, stimmt's?"
Ich erstarrte.
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Augen nur auf dich
RomanceEr legte vorsichtig seine Hand auf meine. „Ich werde dir zeigen, wie sich echte Liebe anfühlt Y/n. Du wirst dich auf mich einlassen, sözmü?" (versprochen?) Kurz blieb ich still, doch ich wusste ich wollte mich auf ihn und seine Liebe einlassen. Mein...