39. Bir daha beni asla bırakma

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Als wir nach Hause kamen, halfen meine Eltern mir, die Treppen hinaufzusteigen und mich in meinem alten Zimmer einzurichten. Es war seltsam, wieder hier zu sein. Alles wirkte so still, fast bedrückend.

Abends beim Abendessen herrschte eine vorsichtige Stille, bis mein Vater plötzlich ansetzte:

„Yn, wir sollten vielleicht darüber reden... über das, was alles passiert ist. Seit Enes wollen wir nicht, dass du dich mit Jungs einlässt, verstehst du? Es ist besser, dich zu schützen."

Ich nickte nur, ohne etwas zu erwidern.

„Und dieser Freund, der dich im Krankenhaus besucht hat...", begann mein Vater erneut. „Vielleicht ist es besser, wenn du erstmal Abstand hältst."

„Ja, Baba..." Ich senkte meinen Blick. Ihnen von Kenan zu erzählen wäre undenkbar. Ich versuchte, meine Tränen zu verstecken.

Die Tage vergingen. Kenan schrieb mir immer wieder, doch ich antwortete nicht.
An einem Abend, als ich in meinem Zimmer war und in Gedanken versunken war, klopfte es plötzlich an der Tür. Mein Bruder rief nach mir:

„Yn, da ist jemand für dich draußen."

Verwirrt und ein wenig nervös stand ich auf und ging zum Eingang. Als ich die Tür öffnete, stockte mir der Atem. Kenan stand vor mir, unsicher, aber entschlossen.

„Kenan, was... was machst du hier?"

Er sah mich an, seine Augen voller Sorge.

„Ich konnte nicht einfach nichts tun. Ich musste wissen, wie es dir geht... warum meldest du dich nicht?"

Ich schaute auf den Boden. Ich konnte nicht in seine Augen sehen..

Er legte seine beiden Hände auf meine Wangen und hob meinen Kopf nach oben. So schaute ich direkt in seine grünen Augen.

„Antworte mir."
„Mir geht es gut Kenan."

——

Ich sehe es in ihren Augen. Ihr geht es nicht gut. Ihre Augen waren glasig, und lügten mich definitiv an.

„Und wieso meldest du dich nicht?"
Sie wollte mir nicht antworten.
„Ich.." sie seufzte.

Ich habe das Gefühl ich platze gleich.
Wegen ihm, nicht wahr? Wollte ich am besten fragen, doch ich blieb still.

Plötzlich umarmte sie mich

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Plötzlich umarmte sie mich. Ich hörte das sie weinte und spürte ihren schnellen Herzschlag. Ich schloss meine Augen, genoss die Umarmung.

„Bir daha beni asla bırakma." Lass mich nie wieder los. Sagte sie.

Ama sen bıraktın.

„Bırakmacam."  Werde ich nicht.
"Söz mü?"
Ich lächelte mit glasigen Augen. „Söz.."

Sie entfernte sich von mir, legte ihre Hände auf meine Wangen.

—-
„Wir müssen ein wenig geduldig bleiben, okay? Bis ich das alles geklärt habe.."
„Was denn?"

Wie sollte ich sagen, das mein Vater das zwischen uns nicht möchte?

„Boşver." Egal.
Ich lächelte, und er auch.

„Ich..sollte jetzt wieder rein." er wollte meine Hand gar nicht mehr loslassen.
„Könntest du nicht noch ein bisschen bleiben?"
„Babam.."
„Bitte."

Ich seufzte. Ich konnte ihm einfach nicht widerstehen.

„Bekle burda." Warte hier.

Ich ging schnell ins Haus, nach einer Weile kam ich wieder zurück.

„Was ist das?" fragte er neugierig.
„Sarma." Ich lächelte.
„Sarma?"
„Du hast bestimmt nichts gescheites gegessen seit dem ich weg bin."

Er schwieg, und egal wie sehr er es verstecken wollte, sah ich sein grinsen.
Wir setzten uns draußen auf eine Bank und er aß genussvoll. Er hatte wohl sehr Hunger. Ich wünschte ich könnte bei ihm sein. Es ist bestimmt eine Riesen Veränderung für ihn, wieder alleine zu leben.

Ich schaute ihm dabei zu, wie er aß. Wie sollte ich ihn verlassen? Wie..

„Kenan."
„Mh?" fragte er mit vollem Mund.
„Hier." Ich gab ihm mein Armband, welches ich von meinem Handgelenk abnahm.

Er schaute lange darauf, mit glänzenden Augen, einem süßen und verwirrten Blick, und mit seinem vollgestopften Mund.

„Falls du mich vermisst." Ich lächelte.

„Danke." er lächelte zurück, doch er wirkte.. Ich kann es nicht beschreiben. Als würde er verstehen, was ich damit wirklich meinte.
——

Sie wirkte so traurig, als gäbe es einen anderen Grund, weshalb sie mir dieses Armband gab. Irgendetwas gab es zu lesen in ihren Augen.. doch ich wusste nicht was. Irgendetwas bedrückte sie, doch ich wusste nicht was.

„Wie geht es Minnoş?"
„Keine sorge, ich passe gut auf sie auf."
„Sie vermisst mich bestimmt."
„Ach komm, sie mag mich eh am meisten."
„Bist du dir da sicher?"
Er lachte. „Nein, eigentlich nicht."

Nach einer Zeit stand ich wieder auf. „Ich sollte jetzt wirklich gehen Kenan. Bis..wann anders."
Er stand ebenfalls auf, umarmte mich ein letztes Mal lange und gefühlsvoll, und wir verabschiedeten uns dann.

Beide wissen irgendetwas. Was denkt ihr, wer hat welche Sorgen?

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