Stranger

One Moment

Am nächsten Morgen fühlt Jisung sich, als hätte er gerade erst die Augen geschlossen. Er dreht sich verschlafen auf die andere Seite, eingewickelt in seine Decke, und versucht, sich noch ein paar Minuten Schlaf zu gönnen. Doch plötzlich reißt Felix die Tür zu seinem Zimmer auf, und bevor Jisung überhaupt realisieren kann, was passiert, steht Felix am Bett.

„Jisuuuung! Aufstehen!" ruft Felix fröhlich, als hätte er die Energie von fünf Menschen in sich. „Wir müssen noch einkaufen und dann ins Fitnessstudio. Du hast es versprochen!"

Jisung vergräbt sein Gesicht noch tiefer ins Kissen und grummelt nur etwas Unverständliches vor sich hin. „Das war gestern... Ich dachte, du würdest es vergessen."

Felix lacht leise, aber energisch, während er die Decke von Jisung wegzieht. „Nope! Versprochen ist versprochen. Und jetzt, raus aus dem Bett!"

Jisung stöhnt laut auf und versucht, nach seiner Decke zu greifen, doch Felix ist schneller. „Komm schon, du Faulpelz! Das Fitnessstudio ruft, und außerdem müssen wir noch einkaufen, bevor Changbin heute Abend kommt."

Als Jisung merkt, dass Felix es ernst meint, wirft er ihm ein genervtes Gesicht zu und greift nach dem nächstbesten Kissen. Ohne Vorwarnung schleudert er es auf Felix, der überrascht auflacht, als das Kissen ihn trifft. „Hey! Das ist unfair!"

„Unfair ist, jemanden so früh aus dem Bett zu schmeißen!" kontert Jisung, der immer noch versucht, sich in die Kissen zu verkriechen.

Felix lässt das Kissen fallen, grinst breit und wirft sich mit einem beherzten Sprung auf Jisung, sodass das Bett leicht unter dem Gewicht der beiden wackelt. „Wenn du nicht aufstehst, dann bleib ich einfach hier!" ruft er lachend, während er sich halb auf Jisung legt und ihn in eine spielerische Umarmung zieht.

Jisung stöhnt erneut, aber diesmal kann er ein Lachen nicht unterdrücken. „Felix, du bist viel zu früh viel zu wach!" protestiert er, doch er unternimmt keinen ernsthaften Versuch, sich aus der Umarmung zu befreien. Stattdessen lässt er sich in die Wärme sinken und gibt nach, auch wenn er versucht, genervt zu klingen.

„Was soll ich sagen, ich bin eben ein Morgenmensch," lacht Felix, während er Jisung noch fester drückt. „Und du bist einfach viel zu bequem. Komm schon, zehn Minuten mehr Kuscheln und dann ab ins Fitnessstudio!"

Jisung seufzt, gibt aber innerlich schon längst auf. Er weiß, dass er Felix nicht loswerden wird, bis er aufsteht. „Okay, okay... aber nur, weil du so nervig bist," murmelt er und schlingt seine Arme um Felix, während sie noch ein wenig auf dem Bett liegen bleiben.

Die beiden lachen leise, ihre typische freundschaftliche Nähe und die Vertrautheit machen den Moment einfach. Auch wenn Jisung die Aussicht auf das Fitnessstudio nicht gerade begeistert, genießt er doch den kurzen Moment der Ruhe, während sie in einer lockeren Umarmung auf dem Bett liegen. Felix, der immer die Energiequelle ihres Freundeskreises ist, hat auf seine eigene Art geschafft, Jisung doch noch zum Lächeln zu bringen.

„Na gut," murmelt Jisung schließlich, „lass uns das hinter uns bringen."

Im Supermarkt schiebt Jisung den Einkaufswagen langsam durch die Gänge, während er Felix beobachtet, der voller Energie von einer Seite zur anderen huscht. Felix ist wie ein aufgedrehtes Kind, das sich über jede Kleinigkeit freut. Mit schnellen Schritten eilt er zwischen den Regalen hin und her, hebt Früchte hoch, begutachtet sie und wirft sie dann mit einem zufriedenen Nicken in den Wagen.

„Oh, guck mal, die Erdbeeren sehen super aus! Und die Kirschen auch! Wir müssen unbedingt beides haben," ruft Felix begeistert, während er zwei Schalen Obst auf einmal in den Wagen wirft.

Jisung schüttelt den Kopf, kann aber ein Lächeln nicht unterdrücken. „Du weißt, dass wir keine Obstfarm betreiben, oder? Das ist für heute Abend, nicht für die nächsten zwei Wochen."