In dem Moment, in dem Chan die Worte aussprach, wurde Jisung schlagartig übel. Es war, als ob die Welt um ihn herum ins Schwanken geriet. Seine Augen trafen Minhos, und sofort erkannte er, dass der Mann vor ihm derselbe war, mit dem er diese unvergessliche Nacht im Urlaub verbracht hatte. Die Erinnerung traf ihn wie ein Schlag – all die Leidenschaft, das Verlangen, das wilde Gefühl, das damals alles überdeckt hatte.
Jisung spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich, während sein Herz wie verrückt zu pochen begann. Der Raum schien sich plötzlich zu drehen, die Musik des Clubs, das Lachen seiner Freunde – alles verblasste in den Hintergrund, als er versuchte, seine Fassung zu bewahren. Er konnte nicht glauben, was gerade geschah. Minho, der Fremde aus der Nacht, war Chans Mitbewohner. Chans Mitbewohner, der jetzt vor ihm stand, als wäre alles ganz normal.
Minho hingegen blieb ruhig, doch Jisung konnte in seinen Augen ein flüchtiges Erkennen sehen. Ein Ausdruck, der nur für einen Moment aufflammte, bevor er ihn geschickt unterdrückte. Minho streckte die Hand aus und sagte mit einem Lächeln: „Freut mich, dich kennenzulernen, Jisung." Seine Stimme war ruhig und kontrolliert, als ob nichts Außergewöhnliches zwischen ihnen passiert wäre.
Jisung wusste nicht, was er tun oder sagen sollte. Sein Magen krampfte sich zusammen, und es kostete ihn all seine Kraft, Minhos Hand zu schütteln, ohne zu zittern. „Ja, dich auch," murmelte Jisung, während er versuchte, nicht die Fassung zu verlieren. Aber in seinem Kopf kreisten die Gedanken: *Was soll ich jetzt tun?*
Jisung fühlte, wie ihm der Boden unter den Füßen wegrutschte, als die Realität der Situation ihn einholte. In seiner Verwirrung und dem Schock blickte er zu Felix, der sofort spürte, dass etwas nicht stimmte. Felix, der Jisung nur zu gut kannte, ließ sich nichts anmerken, reagierte aber schnell und entschlossen.
„Wir müssen kurz bei dem Besitzer des Clubs vorbeischauen," sagte Felix lässig, als er sich zu Chan und den anderen umdrehte. „Das gehört sich so, du weißt schon." Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm er Jisung sanft an die Hand und führte ihn aus der Lounge.
Die beiden entfernten sich langsam von der Gruppe, und Felix spürte die Anspannung, die Jisung fast übermannte. Sobald sie außer Sichtweite waren und der Lärm des Clubs sie ein wenig abschirmte, hielt Felix an und wandte sich Jisung zu. „Was ist los?" fragte er leise, die Sorge in seiner Stimme war unüberhörbar. „Du warst gerade kreidebleich, als Chan Minho vorgestellt hat."
Jisung atmete tief ein, sein Kopf drehte sich immer noch, während er versuchte, die richtigen Worte zu finden. „Felix... Minho..." begann er stockend, sein Blick starr auf den Boden gerichtet. „Er ist... Er ist der Typ aus meinem Urlaub. Der Typ, mit dem ich..."
Felix' Augen weiteten sich vor Überraschung. „Was?" fragte er ungläubig und hielt Jisungs Hand fester. „Minho? Chans Mitbewohner?"
Jisung nickte langsam. „Ja. Und jetzt... jetzt ist er hier."
Als die Realität um ihn herum zu viel wurde, spürte Jisung nur noch den drängenden Wunsch, seinen Kopf abzuschalten. „Ich brauche Alkohol!" murmelte er entschlossen, bevor er abrupt in Richtung der Bar losging. Felix, der das Ausmaß der Situation erkannte, wollte ihn noch aufhalten, wusste jedoch, dass es in diesem Moment keinen Sinn hatte. Er ließ Jisung gehen, hielt aber einen besorgten Blick auf ihn gerichtet.
An der Bar angekommen, kippte Jisung ohne zu zögern zwei doppelte Whisky hinunter. Der Alkohol brannte in seiner Kehle, doch genau das war es, was er wollte. Er wollte nichts mehr fühlen. Den Druck, die Panik, die Scham – all das wollte er einfach nur betäuben. Als der Whisky seine Wirkung zu entfalten begann, griff Jisung zu zwei Flaschen – Tequila und Vodka – und machte sich auf den Weg zurück zur Lounge.
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Stranger
Fiksi Penggemar„Einen Drink?" fragt der Mann mit einer rauen Stimme, als Jisung näherkommt. „Warum nicht," antwortet Jisung und zwinkert ihm zu, während er den Drink annimmt. Ihre Blicke bleiben ineinander verhakt, und es scheint, als ob der Raum um sie herum vers...