Volcano

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Als Felix die Tür öffnete, strahlte er über das ganze Gesicht. „Kommt rein!" rief er freudig und zog Hyunjin, der gleich an der Tür stand, ohne zu zögern mit in die Küche. Hyunjin ließ sich lachend mitziehen, während Chan und Minho etwas überrascht, aber neugierig stehen blieben.

Felix drehte sich schnell zu Chan und Minho um, nachdem er Hyunjin in der Küche abgesetzt hatte, und seine Augen funkelten vor Vorfreude. „Da ist eine Überraschung auf der Terrasse," sagte er mit einem verschmitzten Grinsen. „Er hat euch vermisst."

Minho und Chan sahen sich kurz an, während sie versuchten zu begreifen, wen Felix meinen könnte. Minhos Herz begann schneller zu schlagen, als er eine Ahnung bekam, wer auf der Terrasse auf sie warten könnte. Chan spürte ebenfalls eine leichte Anspannung in der Luft, und seine Gedanken schwirrten.

„Wer?" fragte Chan schließlich, obwohl er es fast schon ahnte.

Felix zwinkerte nur. „Geh raus und schau nach." Er machte eine Geste in Richtung der Terrasse, die durch die Glasschiebetür vom Wohnzimmer aus zu sehen war.

Minho spürte ein Kribbeln in seiner Brust, als er langsam in Richtung der Terrasse ging. Chan folgte ihm dicht auf den Fersen, beide neugierig, aber auch etwas unsicher.

Als sie die Schiebetür öffneten, erblickten sie Jisung, der auf einem Stuhl saß, mit einer Gitarre in den Händen, und vor sich hin spielte. Die sanften Akkorde, die aus der Gitarre klangen, verstärkten die vertraute, beruhigende Atmosphäre. Jisung hob den Kopf und sah auf, als er die Tür hörte.

In dem Moment erstarrte Minho. Es war, als ob die Welt um ihn herum für einen Moment stillstand. Jisung war zurück. Die Person, die er so lange vermisst und die so viele unausgesprochene Gefühle in ihm ausgelöst hatte, saß plötzlich vor ihm, ganz real.

Chan stand neben ihm und war genauso sprachlos. Jisung lächelte, ein unsicheres, aber liebevolles Lächeln, das sowohl seine Erleichterung als auch seine Nervosität zeigte. „Hey," sagte er leise, als er die Gitarre zur Seite legte und aufstand.

„Überraschung," fügte er hinzu und versuchte, die Stimmung mit einem schwachen Lachen aufzulockern.

Minho spürte, wie sich all die aufgestauten Gefühle in ihm regten. Er wollte sprechen, aber die Worte schienen festzustecken. Chan, der die Spannung zwischen ihnen spürte, trat vor und zog Jisung sofort in eine feste Umarmung.

„Jisung... du bist zurück," flüsterte Chan und hielt ihn einen Moment fest, als würde er sicherstellen, dass Jisung wirklich da war.

Jisung drückte Chan zurück und atmete erleichtert auf. „Ja, ich bin zurück," antwortete er leise. Er ließ Chan los und blickte dann zögernd zu Minho, der noch immer still stand und ihn ansah, als versuche er, die Realität zu begreifen.

Die Spannung zwischen ihnen war greifbar, aber in Jisungs Augen schimmerte die Bitte um Verzeihung und die Hoffnung auf einen Neuanfang.

Chan lehnte sich sanft zu Jisungs Ohr und flüsterte: „Ich hab dir verziehen. Man kann Liebe nicht erzwingen." Seine Stimme war ruhig und voller Verständnis, und Jisung spürte, wie ihm eine Last von den Schultern fiel. Noch einmal drückte Chan ihn fest an sich, als wollte er ihm mit der Umarmung das letzte Stück seiner inneren Unruhe nehmen.

„Und jetzt," fügte Chan hinzu und löste sich langsam von Jisung, „geh und mach es richtig." Seine Augen funkelten, und obwohl seine Worte leicht und spielerisch klangen, lagen tiefe Freundschaft und Ermutigung darin.

Jisung schluckte schwer und nickte langsam, die Worte hallten in ihm nach. **Geh und mach es richtig.** Es war, als hätte Chan ihm die Erlaubnis gegeben, sich seinen Gefühlen zu stellen, und er wusste, dass dies der Moment war, in dem er mit Minho sprechen musste.

StrangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt