Stranger

New Friends

Jisung und Felix machten sich nach dem Frühstück bereit für den wichtigen Tag. Heute stand das erste Treffen mit ihrem Kunden, einer der größten und stärksten IT-Firmen, an. Es war ein entscheidender Termin, bei dem sie ein neues Angebot verhandeln würden. Jisung fühlte sich, trotz des emotionalen Durcheinanders, fokussiert und bereit, und auch Felix schien sich wieder auf die Arbeit konzentrieren zu können.

Als sie das Bürogebäude der IT-Firma betraten, wurden sie sofort herzlich empfangen. Es war offensichtlich, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen geschätzt wurde. Doch es gab eine kleine Überraschung, die Felix nicht gefiel: Niki, ein junger, dynamischer Assistent, war ihnen als Unterstützung zugeteilt worden.

„Das ist Niki, er wird Ihnen diese Woche zur Seite stehen und sicherstellen, dass alles reibungslos läuft," erklärte einer der Manager lächelnd. Niki trat höflich vor, verbeugte sich leicht und schenkte ihnen ein freundliches Lächeln. „Ich freue mich darauf, mit Ihnen zu arbeiten," sagte er höflich.

Jisung nickte freundlich und bedankte sich für die Unterstützung. Doch Felix konnte ein leises Stirnrunzeln nicht unterdrücken. Er mochte es überhaupt nicht, dass ihnen jemand zugeteilt wurde, vor allem nicht jemand, der in seine Rolle als Jisungs Assistent eingreifen könnte. Schließlich war *er* Jisungs Assistent – und bester Freund. Diese Position wollte er nicht so leicht teilen.

Als sie sich auf den Weg in den Konferenzraum machten, ließ Felix seinen Blick immer wieder misstrauisch auf Niki ruhen. Jisung bemerkte Felix' Unbehagen und legte ihm auf dem Weg kurz die Hand auf die Schulter. „Alles in Ordnung, Felix?" fragte er leise.

Felix nickte knapp, aber er konnte den leichten Ärger nicht verbergen. „Ja, schon. Aber warum brauchen wir jemanden wie Niki? Ich bin doch dein Assistent. Wir schaffen das allein."

Jisung lächelte leicht. „Ich weiß, aber es geht nicht darum, deine Arbeit zu ersetzen. Sie wollen einfach sicherstellen, dass wir alles haben, was wir brauchen. Und das ändert nichts daran, dass du derjenige bist, auf den ich mich verlasse."

Felix seufzte, etwas beruhigt, aber immer noch ein wenig skeptisch gegenüber Niki. „Okay, aber ich behalte den im Auge," murmelte er, bevor sie den Konferenzraum betraten und das eigentliche Treffen begann.

Das Treffen begann ruhig, doch schnell wurde klar, dass es sich zu einer zähen Verhandlung entwickeln würde. Jisung und Felix saßen auf einer Seite des großen Konferenztisches, während das Team der IT-Firma ihnen gegenüber saß, mit Niki, der als stiller Beobachter am Rand saß.

Die Diskussionen drehten sich um die Feinheiten des neuen Angebots, doch beide Seiten schienen fest in ihren Positionen verankert zu sein. Weder die IT-Firma noch Jisung und Felix waren bereit, bei den wesentlichen Punkten nachzugeben. Jeder Vorschlag, den Jisung machte, wurde höflich, aber bestimmt zurückgewiesen, während Felix aufmerksam notierte und die Reaktionen der Gegenseite genau beobachtete.

Das Hauptproblem war der Preis. Die IT-Firma wollte eine deutliche Kostensenkung für die neuen Dienstleistungen, während Jisung und Felix wussten, dass dies bei der Qualität, die sie lieferten, nicht möglich war. Immer wieder drehte sich das Gespräch im Kreis, und die Spannung im Raum war deutlich zu spüren.

„Ich verstehe Ihre Position," sagte Jisung schließlich ruhig, doch seine Stimme trug einen deutlichen Hauch von Frustration. „Aber wir können nicht die Qualität gefährden, nur um den Preis zu senken. Sie wissen, dass unsere Dienstleistungen erstklassig sind."

Die Gegenseite, vertreten von einem älteren Manager, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. „Und wir schätzen die Qualität, glauben Sie mir. Aber wir müssen auch an unser Budget denken. Es ist schwierig, auf Ihre Vorschläge einzugehen, wenn wir wissen, dass es Alternativen auf dem Markt gibt."