Stranger

Back home

Als Jisung mit seiner Reisetasche durch die Ankunftshalle des Flughafens geht, fühlt er sich erschöpft. Der Kater ist immer noch präsent, und der Gedanke, dass er bald wieder in sein normales Leben zurückkehren muss, macht ihn nicht gerade fröhlicher. Menschen hasten an ihm vorbei, Koffer rollen über den glänzenden Boden, und das Gemurmel von Gesprächen füllt die Luft.

Und dann sieht er ihn: Felix, sein bester Freund, der breit grinsend auf ihn wartet. Felix, mit seinem blonden Haar und der unbändigen Energie, die Jisung immer wieder aufmuntert. Felix entdeckt Jisung, und bevor er sich versieht, wird er schon von einem stürmischen Felix umarmt. Felix springt regelrecht auf ihn zu, schlingt die Arme um Jisung und drückt ihn fest an sich.

„Jisuuuuung!" ruft Felix laut aus, sodass sich einige Passanten kurz zu ihnen umdrehen. „Da bist du endlich! Wie war der Urlaub? Hast du genug gefeiert?"

Jisung kann nicht anders, als zu lachen, auch wenn er noch etwas erschöpft ist. Felix' Begeisterung ist ansteckend. „Hey, Felix," sagt er, während er sich langsam aus der Umarmung löst und einen Schritt zurücktritt. „Ja, war... intensiv."

Felix zieht eine Augenbraue hoch und grinst verschmitzt. „Das klingt verdächtig! Los, erzähl, hast du irgendwas Verrücktes gemacht? Irgendwen abgeschleppt? Du hast so diesen 'Ich-hab-etwas-zu-verbergen'-Blick drauf!" Felix zwinkert ihm zu und boxt ihm leicht gegen die Schulter.

Jisung schüttelt den Kopf und lacht. „Felix, du weißt, ich erzähl dir alles – aber nicht jetzt. Ich bin total fertig. Erst mal nach Hause, bitte. Ich will nur noch was essen und mich kurz hinlegen." Seine Stimme ist müde, aber er weiß, dass Felix alles aus ihm herauskitzeln wird – nur eben nicht in diesem Moment.

Felix tut dramatisch, als sei er zutiefst beleidigt, doch er nickt verständnisvoll. „Na gut, ich gebe dir eine Schonfrist. Aber nur, weil du gerade so verkatert aussiehst. Keine Sorge, ich hab dein Lieblingsessen im Kühlschrank. Du musst dich nur noch auf die Couch werfen."

Jisung ist erleichtert. „Du bist der Beste, wirklich," sagt er mit einem müden Lächeln, als sie gemeinsam das Flughafengebäude verlassen. Die kühle Brise draußen fühlt sich gut auf seiner Haut an, und während sie zu Felix' Auto laufen, lässt er sich in den Moment fallen. **Zurück in der Realität,** denkt er, während Felix munter weiterplaudert.

Die Fahrt zurück zur WG verläuft entspannt. Felix erzählt von den neuesten Bürodramen, die während Jisungs Abwesenheit passiert sind, und lacht über die Kleinigkeiten, die im Alltag zu einer Herausforderung werden. Jisung lehnt sich zurück und hört Felix zu, während der Verkehr um sie herum fließt. Es ist beruhigend, Felix' Stimme zu hören, die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit an der Uni und an ihre WG zurückkehren.

Als sie schließlich in ihrer WG ankommen, lässt Jisung seine Tasche im Flur fallen und geht direkt zur Küche. Der Geruch von Felix' selbstgemachtem Essen erfüllt den Raum, und Jisung kann es kaum erwarten, etwas Warmes in den Magen zu bekommen.

„Setz dich, ich mach dir einen Teller fertig," sagt Felix, der bereits den Kühlschrank öffnet und mit geübten Handgriffen das Essen herausholt. „Erzähl mir dann alles beim Essen, okay? Und versuch nicht, was auszulassen."

Jisung grinst, während er sich an den Tisch setzt. „Versprochen. Aber erst mal esse ich, bevor ich vor Hunger umkippe."

Felix lacht, während er das Essen auf den Tisch stellt, und Jisung fühlt sich plötzlich wieder ein Stück mehr zu Hause.

Die beiden sitzen entspannt auf der Couch in ihrer WG, die Teller mit Essen auf dem Couchtisch vor ihnen. Felix hat es sich mit verschränkten Beinen gemütlich gemacht, während Jisung neben ihm sitzt und endlich etwas Warmes isst. Der Geschmack von Felix' Kochkünsten und das Gefühl, endlich wieder etwas im Magen zu haben, lassen Jisung tief durchatmen. Der Kater, der ihn den ganzen Morgen verfolgt hat, verblasst langsam, während die Müdigkeit sich in eine angenehme Entspannung verwandelt.