Stranger

Splitted

Changbin stieg gerade in sein Auto, als Chan vorfuhr. Minho saß auf dem Beifahrersitz, und beide sahen Changbin neugierig an.

„Wo willst du hin?" fragte Chan, während er aus dem Fenster schaute und einen misstrauischen Blick auf Changbin warf. „Wir wollten doch ins Fitnessstudio, oder?"

Changbin zögerte, denn er hatte geplant, Felix und Jisung vom Flughafen abzuholen. Jisung und Felix hatten ihn gebeten, es niemandem zu erzählen, damit sie die Rückkehr ruhig und ohne Aufsehen gestalten konnten. Aber jetzt standen Chan und Minho vor ihm, und es war offensichtlich, dass sie sich nicht so leicht abschütteln ließen.

„Äh... ja, ich hatte was dazwischen, aber ich komme später nach," murmelte Changbin, während er versuchte, so beiläufig wie möglich zu wirken. Doch Chan hob eine Augenbraue und blickte Minho kurz an, der ebenfalls skeptisch dreinschaute.

„Später?" fragte Minho und verschränkte die Arme. „Was ist so wichtig, dass du uns für's Fitnessstudio absagst?"

Changbin seufzte innerlich. Es war immer schwer, etwas vor Chan und Minho geheim zu halten. „Na ja, ich hab da was... äh, was Persönliches zu erledigen," stammelte er, doch die beiden ließen sich nicht so leicht abwimmeln.

„Komm schon, Changbin," sagte Chan, und sein Ton war zwar freundlich, aber bestimmt. „Wir können später trainieren, was immer du auch vorhast, wir fahren einfach mit dir."

Changbin biss sich auf die Lippe. Er konnte unmöglich zugeben, dass er zum Flughafen unterwegs war, um Felix und Jisung abzuholen.

„Es ist wirklich nicht nötig," versuchte Changbin noch einmal, „es dauert nicht lange, und dann können wir immer noch ins Fitnessstudio."

Doch Chan und Minho blieben hartnäckig. „Uns stört es nicht, wir kommen einfach mit," sagte Minho, der die Spannung spürte und neugieriger wurde.

Changbin wusste, dass er keine Wahl hatte, also zuckte er die Schultern und sagte: „Okay, aber beschwert euch nicht, wenn's langweilig wird." Er hoffte, dass er eine Lösung finden würde, bevor sie am Flughafen ankamen.

Als Changbin langsam realisierte, dass es keinen Ausweg mehr gab, seufzte er und entschied sich, die Wahrheit zu sagen. „Okay, okay, ich geb's zu," murmelte er und hielt kurz an einer roten Ampel. „Ich fahre zum Flughafen, um Felix und Jisung abzuholen."

Chan und Minho tauschten erstaunte Blicke aus. „Jisung und Felix?" fragte Chan verwundert. „Die beiden kommen heute zurück? Warum hast du nichts gesagt?"

„Es sollte eigentlich eine Überraschung sein," sagte Changbin, während er wieder aufs Gas trat, die Ampel war inzwischen grün geworden. „Felix hat mich gebeten, es für mich zu behalten, weil er und Jisung ruhig ankommen wollten, ohne dass alle gleich Bescheid wissen. Ich dachte, das wäre besser so."

Minho lehnte sich im Sitz zurück und starrte nachdenklich aus dem Fenster. Die Nachricht, dass Jisung zurückkam, ließ ihn aufgeregt und nervös zugleich werden. Er hatte in den letzten Tagen ständig an ihn gedacht, besonders nach allem, was zwischen ihnen passiert war. Er fragte sich, wie das Wiedersehen verlaufen würde.

„Naja," meinte Chan schließlich und lächelte leicht, „dann wird's eben keine Überraschung mehr. Aber ich freue mich darauf, Jisung und Felix wiederzusehen."

Als sie schließlich am Flughafen ankamen, stiegen Chan, Minho und Changbin aus dem Auto und machten sich auf den Weg in die Ankunftshalle. Sie stellten sich in die Menge der Wartenden, und während sie nach Felix und Jisung Ausschau hielten, spürte Minho, wie sein Herz schneller schlug. Er war nervöser, als er es zugeben wollte.

„Da vorne!" rief Chan plötzlich und deutete auf Felix, der allein durch die Ankunftshalle ging, einen Koffer hinter sich herziehend. Aber Jisung war nirgends zu sehen.