Fever

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Jisung hielt den Atem an, als Minho so nah vor ihm stand, dass er den Herzschlag in seiner Brust spüren konnte. Minhos Augen suchten unermüdlich nach einer Antwort in seinen, und Jisung fühlte, wie sich eine Welle von Emotionen in ihm aufbaute. Er wusste, dass er eine Antwort geben musste, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.

„Ich..." begann Jisung leise, seine Stimme zitternd vor Unsicherheit. „Ich weiß es nicht, Minho. Ich weiß wirklich nicht, was ich will." Seine Augen suchten nach einem Fluchtweg, doch Minho ließ ihm keinen Raum, der sanfte Druck seiner Hände auf der Arbeitsplatte hielt ihn fest, fast wie eine Umarmung, die er sich so sehr wünschte und gleichzeitig fürchtete.

„Es ist kompliziert," fügte Jisung hinzu, seine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. „Mit Chan... und dann du... Es fühlt sich an, als ob ich zwischen zwei Welten stehe und nicht weiß, wo ich hingehöre."

Minho schwieg einen Moment, nahm die Worte auf, die Jisung ihm anvertraut hatte, bevor er sich ein kleines Stück zurücklehnte, um ihm etwas mehr Raum zu geben. „Ich verstehe," sagte er leise, seine Stimme immer noch von dieser intensiven Energie durchzogen. „Aber was zwischen uns passiert ist... das kann ich nicht ignorieren, Jisung. Und ich glaube, du kannst es auch nicht."

Jisung schloss kurz die Augen, die Erinnerung an den Kuss im Club brannte immer noch auf seinen Lippen. „Ich habe es versucht, Minho... wirklich. Aber es ist schwer." Er öffnete die Augen und sah Minho an, den Schmerz und die Verwirrung darin deutlich sichtbar. „Ich habe versucht, meine Gefühle zu ordnen, aber nichts ergibt mehr Sinn."

Minho nahm einen tiefen Atemzug, die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar. „Dann lass uns herausfinden, was Sinn macht," sagte er ruhig, sein Blick fest auf Jisung gerichtet. „Zusammen."

Jisung fühlte, wie sein Herz schneller schlug. Die Idee, es gemeinsam zu versuchen, klang verlockend. Aber die Realität? Sie war kompliziert, und er hatte Angst, die Freundschaften, die ihm so wichtig waren, aufs Spiel zu setzen. Vor allem die mit Chan. „Aber was ist mit Chan?" fragte Jisung leise, seine Stimme zitterte leicht. „Er bedeutet mir auch viel, und ich will ihm nicht wehtun."

Minho runzelte die Stirn, als ob er darüber nachdachte, bevor er sanft antwortete: „Chan ist ein guter Freund, aber er wird verstehen, wenn du ehrlich zu ihm bist. Was zwischen dir und mir passiert, ist real, und ich glaube, er würde wollen, dass du glücklich bist." Minho trat einen Schritt näher, seine Hände fuhren sanft über Jisungs Arme. „Aber das ist eine Entscheidung, die nur du treffen kannst."

Jisung spürte die Wärme von Minhos Berührung, und obwohl sein Kopf schrie, dass alles zu kompliziert war, konnte er nicht leugnen, dass er sich in Minhos Nähe sicher fühlte. „Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll," gestand er schließlich, die Verzweiflung in seiner Stimme.

Minho neigte seinen Kopf leicht und flüsterte: „Dann lass uns einfach den nächsten Schritt gehen, ohne zu viel darüber nachzudenken." Seine Finger glitten sanft unter Jisungs Kinn, hoben es leicht an, sodass ihre Augen sich trafen. „Was fühlst du jetzt, in diesem Moment?"

Jisung spürte die vertraute Wärme, die ihn umgab, und als er in Minhos Augen sah, wusste er, dass er diese Gefühle nicht länger verleugnen konnte. „Ich... Ich will dich," sagte er leise, fast wie ein Geheimnis, das er nur sich selbst gestand.

Minho lächelte leicht, und ohne ein weiteres Wort legte er seine Lippen sanft auf die von Jisung, ein Kuss, der dieses Mal nicht nur von Verlangen, sondern auch von etwas Tieferem getragen wurde – von der stillen Hoffnung, dass sie gemeinsam einen Weg finden würden.

Jisung spürte, wie sein ganzer Körper vor Aufregung zitterte, als seine Lippen Minhos berührten. Es war nicht die Kälte, die ihn erzittern ließ – im Gegenteil, ihm war heiß, als ob ein Feuer in ihm loderte. Es war die Aufregung, die Nähe, die Intensität des Moments, die seine Nerven zum Vibrieren brachte.

StrangerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt