Als Chan langsam aufwachte, spürte er, wie Jisungs Körper sich fest um seinen eigenen gewickelt hatte. Jisungs Arme lagen über seiner Brust, seine Beine verschlungen mit Chans, und es fühlte sich fast so an, als wäre er in eine warme, weiche Decke eingewickelt. Chan lag regungslos da, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen, als er den ruhigen Atem von Jisung spürte, der in seinem Schlaf noch tiefer geworden war. Es war ein friedlicher Moment, doch gleichzeitig stellte Chan fest, dass er so definitiv nicht aufstehen konnte, ohne Jisung zu wecken.
Langsam drehte er den Kopf, um zu sehen, ob Jisung schon wach war, aber er war es nicht. Chan fühlte, wie Unsicherheit in ihm aufstieg. Der gestrige Abend war wunderschön gewesen, aber jetzt, im klaren Licht des Morgens, fragte er sich, ob das alles nicht vielleicht nur die Folge des Alkohols war. Hatte Jisung wirklich gewollt, was passiert war, oder war es nur die ausgelassene Stimmung des Abends gewesen? Chan war sich nicht sicher, ob er ihn wieder küssen durfte – oder ob er Jisung überhaupt wecken sollte.
Nach einem Moment des Zögerns entschied sich Chan, Jisung vorsichtig wach zu rütteln. „Hey," flüsterte er leise und strich sanft über Jisungs Schulter. „Jisung, aufwachen."
Jisung murmelte etwas Unverständliches und blinzelte langsam die Augen auf. Sein Blick traf Chans, und für einen Moment war da Stille, während Jisung sich offenbar orientierte. Chan fühlte, wie seine Unsicherheit wuchs, doch bevor er etwas sagen konnte, nahm Jisung ihm die Entscheidung ab.
Noch bevor Chan irgendetwas anmerken konnte, hob Jisung leicht den Kopf, drückte ihm einen sanften Kuss auf die Lippen und lächelte verschlafen. „Morgen," murmelte er mit einem Hauch von Schläfrigkeit in der Stimme, bevor er sich erneut an Chan kuschelte, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.
Chan war für einen Moment sprachlos, spürte aber sofort, wie die Anspannung und Unsicherheit von ihm abfielen. Der Kuss war sanft, ehrlich, und die Geste, wie Jisung sich wieder an ihn schmiegte, sagte mehr als Worte. Es war kein Moment, der nur aus dem Alkohol entstanden war – es war etwas Echtes.
Ein leises Lächeln breitete sich auf Chans Gesicht aus, während er einen Arm um Jisung legte und ihn fest an sich zog. „Morgen," flüsterte er zurück und drückte seine Wange sanft an Jisungs Stirn. Es war ein Moment der Ruhe und Vertrautheit, und beide genossen die Nähe, ohne dass mehr Worte nötig gewesen wären.
Die ruhige, intime Atmosphäre wurde plötzlich durchbrochen, als die Tür mit Schwung aufging und Felix voller Energie ins Zimmer sprang. Bevor Chan oder Jisung auch nur die Chance hatten zu reagieren, landete Felix mit einem Schwung auf dem Bett, direkt neben Jisung. Ohne einen Moment zu zögern, kuschelte er sich an Jisung, als wäre das völlig normal. Jisung, der den unerwarteten Besuch mit einem Grinsen an Chans Brust quittierte, schüttelte leicht den Kopf, während Felix sich zufrieden an ihn schmiegte.
„Changbin holt Brötchen für uns alle," begann Felix sofort zu erzählen, als ob das Kuscheln selbstverständlich wäre, „und ich hab mich ein bisschen alleine gefühlt. Also dachte ich, ich komm einfach mal hierher."
Chan, der die vertraute Nähe zwischen Jisung und Felix beobachtete, fühlte sich für einen Moment überrumpelt. Felix war so ungezwungen und entspannt, als würde er das schon immer so gemacht haben, und Chan konnte nicht anders, als kurz zu lachen. Er war von der plötzlichen, fast kindlichen Energie von Felix überrascht, aber gleichzeitig konnte er die Leichtigkeit des Moments genießen.
Jisung, der das Lachen an Chans Brust spürte, murmelte verschmitzt: „Daran musst du dich gewöhnen." Seine Stimme war leise und spielte auf die Tatsache an, dass Felix in ihrer Gruppe oft so auftrat – vertraut, liebevoll und ohne Hemmungen.
Chan lächelte zunächst noch, doch dann realisierte er, was Jisung gerade gesagt hatte. „Daran musst du dich gewöhnen." Es brauchte einen Moment, bis die Worte in seinem Kopf richtig ankamen. **Gewöhnen?** Das klang fast so, als wäre es etwas, das länger dauern würde – als ob er sich darauf einstellen müsse, dass diese Art von Nähe und Vertrautheit in seinem Leben jetzt normal werden könnte. Chan sah Jisung kurz an, dessen Lächeln immer noch an seiner Brust lag, und plötzlich fühlte sich das Ganze realer an.
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Stranger
Fanfic„Einen Drink?" fragt der Mann mit einer rauen Stimme, als Jisung näherkommt. „Warum nicht," antwortet Jisung und zwinkert ihm zu, während er den Drink annimmt. Ihre Blicke bleiben ineinander verhakt, und es scheint, als ob der Raum um sie herum vers...