Die Acht - Soul Eater FF (abgebrochen)

Kap. 6 - Reise

Pünktlich zum Sonnenaufgang treffen wir uns alle am Eingang von Death City. Es ist Ende Mai und dem entsprechend schon in den Morgenstunden warm. Ich erzähle ihnen von der ersten Vision. Auch den anderen ist sofort klar wohin wir gehen müssen. Und so brechen wir auf. Zwischen uns und unserem Ziel liegen um die 1.400 km. Mein Gepäck beschränkt sich auf eine Wolldecke, ein paar Vorräte, ein paar kleine Messer, sowie einen Bogen und Köcher mit Pfeilen.  Schweigend wandern wir durch die Gegend an Höfen, Dörfer und Städten vorbei. Wir kommen schnell voran. Doch leider nicht schnell genug.

„Es muss doch eine Möglichkeit geben schneller voran zu kommen."

„Du hast recht Soul. Fyn gibt es keinen Zauber oder sonst irgendetwas?"

„Tut mir Leid Kid. Aber wir sind zu viele. Kim und ich könnten hinfliegen aber..." Ich lasse den Satz unbeendet. Es ist klar, dass uns das nicht helfen würde. Und so gehen wir wieder schweigend weiter. Plötzlich bleibt Kid stehen und schreit laut auf, sodass wir alle zusammenzucken.
„Was ist los? Laufen wir nicht symmetrisch oder was?" Die Frage von Liz ist eher sarkastisch, als ernst gemeint.

„Sehr witzig. Nein. Es gibt eine Möglichkeit schneller vorwärts zu kommen!"

„Und wie?"

„Wir haben verschiedene Mittel. Fyn kannst du Souls Motorrad herbringen?"

„Bitte was?" rufe ich laut aus.
„Kannst du?" fragt Kid beharrlich

„J...Ja... Schon....aber..." stottere ich.

„Versteht doch. Ich habe mein Skateboard. Soul das Motorrad. Kim hat Jackie und du kannst auch fliegen." Jetzt verstehen wir was Kid vorhat. Mit seinem Skateboard kann er fliegen.

„Aber warte! Was ist mit Black Star, Ox und Kilik?" wirft Maka ein. Kid sieht mich erwartungsvoll an. Ich denke über eine Lösung nach. Dann habe ich die Idee.

„Fassen wir zusammen: Maka und Soul auf dem Motorrad. Kid, Liz und Patty mit dem Skateboard. Kim und Jackie fliegen. Dazu hole ich noch ein Motorrad auf dem Kilik und Black Star fahren werden und Ox wird mit Kim fliegen." Die anderen sind einverstanden. Auch wenn Kim sich anfangs weigert Ox mitzunehmen, schaffe ich es sie zu überreden. Da Ox in Kim verliebt ist, kommt ihm die Situation gerade recht. Also konzentriere ich mich auf meine Magie und schaffe es, mit einem Teleportationszauber zwei Motorräder zu beschaffen. Kids Idee ist Gold wert. Wir kommen viel schneller voran. Jackie verwandelt sich in ihre Waffenform und durch Magie kann Kim einen Stab an Jackie wachsen lassen, sodass sie sie wie einen Besen benutzen kann. Ox muss sich an ihr festhalten und gleichzeitig Harvar, der sich ebenfalls in seine Waffenform verwandelt hat, halten. Wir anderen haben keine Probleme uns fortzubewegen.

Nach 3 Tagen sind wir in der Wüstenlandschaft im Herzen Australiens. Am Abend des vierten Tages kommt am Horizont unser Ziel in Sicht: Der Ayers Rock. Wir schlagen unser Nachtlager auf, sitzen am Lagerfeuer und starren in die Flammen.

„Sagt mal," beginnt Tsubaki. „Warum ausgerechnet der Ayers Rock? Ich meine wir suchen doch Tempel oder nicht."

„Es ist gar nicht so abwegig. Ein anderes Wort für Tempel ist Heiligtum. Und genau das ist der Ayers Rock." Die anderen schauen mich erwartungsvoll an.

„Er ist ein Heiligtum der Aborigines. Sie nennen ihn Uluru, was sowas wie 'Sitz der Ahnen' bedeutet. Sie glauben, dass der Fels von zwei Jungen, die im Matsch gespielt haben, gebaut wurde. In Wirklichkeit ist er nur ein Teil einer unterirdischen Gesteinsschicht und etwa 600 Millionen Jahre alt. Für die Aborigines hat jeder Fluss, jeder Absatz, jedes noch so kleine Fleckchen des Ulurus eine besondere Bedeutung und ist eine spirituelle Relevanz für die sogenannte Traumzeit. Der Ayers Rock ist sehr beliebt bei Touristen. Allerdings kommt es nicht selten zu Unfällen, bei denen Menschen sterben. Die Ureinwohner glauben diese Unfälle seien die Rache der alten Geister." erkläre ich.

„Was ist die Traumzeit?" fragt Kilik.

„Die Traumzeit ist sozusagen die Mythologie der Aborigines. Diese Zeit erklärt, wie alles entstand und begründet ungeschriebene Gesetze, nach denen die Aborigines leben." Die anderen kleben förmlich an meinen Lippen.

„Woher weißt du das alles?" fragt Soul. Mir ist klar, dass er nicht mehr lernt, als er muss und wundere mich nicht, dass er so leicht zu beeindrucken ist.

„Glaubt ihr ich habe immer nur darauf gewartet, dass sich die Hexen treffen? Ich habe viele Bibliotheken besucht und mich in Archäologie, Mythologie und der damit verbundenen Architektur beschäftigt. Quasi als Hobby." Ich starre in die Flammen und denke an meine Vergangenheit. Wie ich in der Bibliothek sitze und Justin mit mir die Bücher durchgeht. Ich schließe kurz die Augen, um das Bild festzuhalten. Dann öffne ich sie wieder. Die Schatten tanzen über unsere Gesichter. Nach und nach legen wir uns schlafen. Morgen werden wir das erste Heiligtum erreichen und hoffentlich den ersten Stein erhalten.