Die Frau aus Wasser ist um die 1,80m groß. Ihr hüftlanges Haar bewegt sich leicht, als würde Wind wehen. Den Blick starr auf mich gerichtet, steht sie vor mir.
„Wer bist du und was willst du?" fragt sie.
„Mein Name ist Fyneia. Wer steht vor mir?" frage ich zurück und ziehe den Talisman hervor.
„Man nennt mich Magari. Du willst also auch meine Macht? Wie ich sehe hast du bereits zwei meiner Brüder bei dir. Ich höre sie rufen. Sie glauben, du könntest diesen Wahnsinn stoppen. Aber ich verlasse mich nicht mehr auf ihr Urteil, da..."
„Die Geschichte interessiert mich wirklich sehr, aber ich könnte dir besser zuhören, wenn meine Freunde nicht um Luft ringen müssten." unterbreche ich sie und zeige auf meine Freunde. Magari seufzt, macht eine beiläufige Handbewegung und die Tentakel lassen von meinen Freunden ab. Stattdessen erscheint jetzt eine Mauer aus Wasser, die sie von uns trennt. Etwas beruhigter kann ich mich nun auf Magari konzentrieren, welche den Blick nicht eine Sekunde von mir abgewendet hat.
„Dafür dass du MICH unterbrichst, spuckst du große Töne." Ich kann nicht einordnen, ob sie wirklich sauer ist oder das einfach mal klarstellen will. Wir schauen uns in die Augen. Keine von uns gibt nach und wendet den Blick ab. Magari seufzt erneut.
„Also schön du kannst ihn haben." Erleichtert atme ich auf.
„Wenn...," Oh nein, denke ich. „wenn du dort hoch kommst natürlich." Sie geht an mir vorbei, lässt einen Thron aus Wasser vor der Wand erscheinen, welche mich von meinen Freunden trennt, und lässt sich darauf nieder. Ich drehe mich mit ihr und schaue sie skeptisch an.
„Das ist alles?"
„Ja das ist alles."
„Also schön." Ich drehe mich wieder dem Turm zu und möchte loslaufen als...
„Ach warte eines habe ich vergessen. Lass meine Brüder hier." Ich schaue sie einen Moment lang an, dann ziehe ich das Lederband mit dem Talisman über den Kopf und werfe es ihr vor die Füße. Ohne ein weiteres Wort laufe ich los. Ich muss nur den Turm hinauf, sage ich mir, nur den Turm hinauf. Die anderen schauen mir stumm hinterher. Durch das Wasser hätte ich sie sowieso nicht gehört und so sind sie ausgeschlossen von dem, was im Heiligtum vor sich geht.
„Ist sie immer so dumm?" fragt Magari meine Freunde durch das Wasser und lacht leise. Erschrocken blicken sich meine Freunde an, dann wenden sie ihre Blicke wieder mir zu. Ich bin nur noch wenige Meter von der Säule entfernt, als plötzlich unzählige riesige Fangarme rund um die Säule aus dem Wasser senkrecht nach oben schießen und sich fallen lassen. Ich bremse scharf ab und will ausweichen, doch ich bin nicht schnell genug und werde an der Seite getroffen. Ich fliege die Hälfte der Strecke zurück zu Magari. Langsam richte ich mich wieder auf und halte mir die rechte Seite, welche getroffen wurde.
„Bist du wirklich so naiv, Mädchen?" Magari's Stimme hallt durch den Raum. „Seit Jahrhunderten...ach was rede ich...seit Jahrtausenden bin ich hier ganz allein. Beeindrucke mich!"
„Ich soll sie beeindrucken?" wiederhole ich leise und ungläubig. Ich drehe mich um und schaue die Fangarme an, die an der Treppe auf mich warten.
„Ich soll sie beeindrucken." sage ich noch einmal zu mir selbst. Wieder nehme ich Anlauf und wieder wollen die Tentakel nach mir schlagen, doch ich bin vorbereitet und kann ausweichen. So viel sie sich auch winden, ich kann es schaffen jedem auszuweichen, indem ich auf sie springe. Mit einem Sprung wollte ich auf die Treppe, jedoch hat das Ding im Wasser keine Lust mehr fangen zu spielen und schnappt sich mein Bein. In einer irren Geschwindigkeit werde ich nach unten gezogen. Doch statt auf dem Boden aufzuschlagen zieht es mich diesmal ins Wasser. Ich hole einmal tief Luft und schon bin ich umgeben vom kühlen Nass des Meeres. Der Fangarm um mein Bein, lässt mich nicht los, doch die anderen scheinen sich nicht recht an mich heran zu trauen. Langsam geht mir dieses Vieh auf die Nerven, denke ich gereizt. Ich sammle Magie in mir und lasse sie in Form eines stummen Lähmungszaubers frei. Die Druckwelle des Zaubers ist selbst an der Oberfläche zu spüren. Die Tentakel lassen zuckend von mir ab und versinken in der Tiefe. So schnell ich kann, schwimme ich zur Oberfläche. Als ich sie erreiche, schnappe ich nach Luft und ziehe mich auf den Steinboden. Völlig durchnässt gönne ich mir keine Pause, da ich keine Ahnung habe wie groß das Ding genau ist und so nicht weiß , wie lange der Zauber wirkt. Ich nehme gleich zwei Stufen auf einmal, um keine Zeit zu verlieren. Immer weiter im Kreis um die Säule herum. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich den Stein. Meine Hand schließt sich um ihn. Ein Fangarm taucht auf dem Wasser auf. Er wirkt jedoch nicht mehr bedrohlich, sondern eher zahm, als wolle er mir herunter helfen. Ich springe auf und rutsche zum Boden runter. Dort lande ich nach einem gekonnten Sprung auf den Füßen vor Magari. Triumphierend halte ich ihr den Stein entgegen.
„Das...war beeindrucken. Und unterhaltsam." Ich warte darauf, dass sie noch etwas sagt aber sie sagt nichts. Ich will gerade den Stein einsetzen, als mir etwas einfällt.
„Was passiert, wenn ich den Stein einsetze? Was wird mit dieser Höhle passieren?"
„Sie wird mit Wasser geflutet was sonst?" Ja, genau, was sonst, denke ich und seufze, warum müssen diese Tempel denn bittschön alle einstürzen.
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Die Acht - Soul Eater FF (abgebrochen)
FanfictionDie Welt sieht ihrem Untergang entgegen. Der Kishin wurde Befreit und nun verbreitet sich der Wahnsinn unkontrolliert auf der ganzen Welt. Unter der Leitung von Shinigami leisten einige Kämpfer Widerstand, doch die Lage wird immer verzweifelter. Ums...