"Du hast einen weiten Weg hinter dir." Asteria hat sich auf den Thron gesetzt und mustert mich. Ihr wohlgeformter, nahezu durchsichtiger Körper scheint mit dem Eis des Thrones zu verschmelzen.
"Doch beeindruckender finde ich, was ich in deiner Seele sehen kann. All der Schmerz, den du bereits erlitten hast." Stumm stehe ich vor ihr. Langsam erhebt sie sich und mit eleganten Bewegungen wendet sie sich der Wand zu meiner Linken zu. Mein Blick folgt ihr. Als Asteria stehen bleibt, bemerke ich ein kurzes Aufblitzen in der Wand. Ich schaue genauer hin und als ich erkenn, was sich in der Wand befindet, greife ich instinktiv zu dem Talisman.
"Ich weiß, dass du ihn hast. Ich spüre meine Brüder und Schwestern schon die ganze Zeit. Weißt du wie man mich nennt?" Verunsichert schüttele ich den Kopf, was Asteria in meinem Spiegelbild auf der Eiswand sieht.
"Man nennt mich auch 'das Gegenstück'."
"Warum?" frage ich nun doch.
"Warum willst du diese Welt retten? Warum kämpfst du für Menschen, die dich wegen deiner Magie nie akzeptiert haben? Warum bist du bereit für sie zu sterben?" lautet die Erwiderung.
"Weil es nur diese eine Welt gibt. Und weil ich nicht allen egal bin." beharre ich.
"Achja?" Asteria dreht sich um und sieht mir direkt in die Augen. Ich zwinge mich ihrem Blick standzuhalten.
"Zu allem und jedem gibt es ein Gegenstück, musst du wissen," beginnt sie. "manchmal liegt dieses jedoch nicht in dieser Welt. Über die Jahrhunderte kamen viele zu mir und verlangten den Stein. Doch ich gab ihnen etwas, dass ihrer Meinung nach besser war. Ich gab ihnen ihr Gegenstück, dass wonach sie sich ihr ganzes Leben lang gesehnt hatten."
"Was, wenn man sich nichts wünscht, was man in dieser Welt nicht erreichen kann?"
"Bist du dir sicher, dass es da nicht doch etwas gibt, was du außer Reichweite dachtest?" fragt Asteria neckisch. Fragend schaue ich sie an, bis ich spüre, wie jemand hinter mich tritt.
"Ich habe auf dich gewartet." Beim Klang dieser Stimme zucke ich zusammen. Wie erstarrt stehe ich da und umfasse meinen rechten Arm in Höhe des Verbandes. Letzten Endes schaffe ich es doch noch, mich langsam umzudrehen. Ich habe Angst davor, was ich zu sehen bekommen würde. Unsicher hebe ich den Blick und schaue mir den blonden jungen Mann, der mir gegenüber steht, an. Seine Robe ist unversehrt, ebenso sein Gesicht mit den blauen Augen.
"Freust du dich nicht mich zu sehen?" fragt er und macht ein trauriges Gesicht. "Ich dachte du würdest dich freuen mich wieder zu sehen."
"Wie kann das sein?" frage ich völlig perplex. "Wie kann es sein, dass du hier so lebendig vor mir stehst, wenn ich dich doch selbst begraben habe?"
"Spielt das wirklich eine Rolle? Du kannst nun für immer mit mir hier bleiben, Fyn." erwidert Justin und setzt wieder sein Lächeln auf. Ich wende mich an Asteria.
"Was hat das zu bedeuten?"
"Ich sagte dir doch, dass jeder, der hierherkam blieb, um ein Leben zu leben, dass er sich immer schon gewünscht hatte."
"Aber dieses Leben ist doch nicht real!" beharre ich.
"Woher willst du das wissen? Wer sagt, dass er nicht in der Wirklichkeit lebt und DU die ganze Zeit eine Illusion lebst? Woher willst du wissen, was Realität ist und was nicht?"
Bei diesen Worten steigen Zweifel in mir hoch. Sie hat Recht. Wer sagt, dass ich mit Justin nicht in einer Realität leben kann? Ich drehe mich wieder zu Justin und erschrecke, da ich nicht gemerkt habe, wie er sich genau hinter mich gestellt hat. Er schaut mir tief in die Augen und ich fühle mich wie gelähmt. Sein Gesicht, sein Körper, einfach alles an ihm ist makellos.
"Komm. Bleibe bei mir und lass uns nie wieder getrennte Wege gehen." flüstert er und sein Gesicht kommt meinem immer näher. Mein Herz beginnt zu rasen. Ich schließe die Augen und warte darauf, dass unsere Lippen sich treffen. Ich werde bleiben. Hier bei dir. Für immer...
"Fyyyyynnnn....."
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Die Acht - Soul Eater FF (abgebrochen)
FanficDie Welt sieht ihrem Untergang entgegen. Der Kishin wurde Befreit und nun verbreitet sich der Wahnsinn unkontrolliert auf der ganzen Welt. Unter der Leitung von Shinigami leisten einige Kämpfer Widerstand, doch die Lage wird immer verzweifelter. Ums...