Die Acht - Soul Eater FF (abgebrochen)

Kap. 21 - Land in Sicht

Vorsichtig setze ich den Stein an seinen Platz und spreche die Rituellen Worte. Er funkelt tiefblau wie das Meer. Mit einem lauten Platschen verschwindet Magari und auch die Wasserwand vor meinen Freunden fällt in sich zusammen. Ein leichtes Beben erschüttert die Erde. Ich schaue zu der Säule und bin gebannt von dem Anblick, wie das Wasser beginnt gegen den Schutzschild Magaris zu brechen.

„Wir müssen hier raus!" sagt Harvar und legt eine Hand auf meine Schulter. Ich wende den Blick ab und nehme die Beine in die Hand. Schon nach wenigen Sekunden passiert das Unausweichliche: Das Wasser dringt in die Höhle ein und spült uns ins Meer. Ich beginne nach oben zu schwimmen. Die anderen folgen. Ich kann ihre Seelen spüren. Wir hatten keine Zeit noch einmal den Trank zu nehmen und müssen nun mit unserem Lungenvolumen auskommen. Seltsamerweise scheint mir der Weg beim Auftauchen um einiges kürzer, als beim Abtauchen. Ich tauche auf und muss nicht lange warten, bis die anderen um mich herum ebenfalls nach Luft schnappen. Das Wasser ist ruhig. Die einzigen Wellen die es gibt, sind die, die wir verursachen. Unser Boot liegt immer noch dort, wo wir es zurückgelassen haben. Plötzlich fühle ich mich so müde, wie schon lang nicht mehr. Ich lasse mich auf den Boden des Bootes fallen. Kilik verschwindet im Innern des Bootes und kommt mit etwas zu essen wieder. Er reicht jedem etwas und setzt sich dann neben mich. Er reicht mir ein belegtes Brot. Ich bedanke mich und beiße hinein. Schweigen breitet sich aus. Nachdem sie gegessen haben schlafen Fire und Thunder ein. Wir anderen schweigen weiter.

„Ich... ich hab gar nicht mitbekommen, was ihr gemacht habt, als ich versuchte den Stein zu erreichen." gestehe ich. Ox und Harvar wechseln einen Blick und Kilik beginnt zu Lächeln.

„Da hast du nichts verpasst, wirklich nicht." sagt Ox schnell.

„Nichts passiert? Sie hat uns eine 'Alternative' vorgeschlagen." erwidert Kilik immernoch grinsend.

„Wer? Magari? Was für eine Alternative?" frage ich und schaue Kilik erwartungsvoll an.

„Ja. Sie meinte, wir können den Stein haben, wenn sich einer von uns dazu herablassen würde ihr eine kleine 'Freude' zu bereiten." meint Kilik mit einem vielsagendem Blick. Ich brauche einige Augenblicke um zu verstehen, was er damit meint, dann beginne auch zu Grinsen.

„Nein." sage ich ungläubig.

„Leider doch." schaltet sich Harvar ein. Ich breche in schallendem Gelächter aus und auch Kilik stimmt mit ein. Eigentlich weiß ich gar nicht, warum ich darüber lache. Aber es fühlt sich gut an.

„Wie lang sind wir jetzt schon unterwegs?" fragt Kilik.

„Keine Ahnung." antworte ich.

„Was für ein Tag ist heute?" fragt er weiter.

„Keine Ahnung." wiederhole ich. Schweigen.

„Sind wir überhaupt noch auf Kurs?"

„Keine... Wir hatten nie einen richtigen Kurs." Wir liegen an Deck. Nur wir zwei. Zu träge um aufzustehen. Zu warm um irgendetwas zu machen.

„Wisst ihr, es ist mir egal welcher Tag heute ist, noch wie lange wir schon fahren, noch ob wir einen Kurs haben. Ich will nur, dass diese Hitze aufhört...Oder Land finden." mischt sich Harvar ein. Ein leichtes Lüftchen fegt über uns, als ich die frische Luft rieche springe ich auf.

„Was ist los?" Harvar stützt sich auf seine Ellenbogen und schaut mir hinterher, wie ich nach vorn gehe. Ich antworte ihm nicht. Wie gebannt starre ich auf den Horizont und eine Linie, die immer näher kommt.

„Land." flüstere ich mir selbst zu. „Land." wiederhole ich lauter bis ich es schließlich herausschreie. „LAND." Sofort stehen Harvar und Kilik neben mir. Ox kommt mit Fire und Thunder auf das Deck gestürmt.

„Hab ich 'Land' gehört?" fragt er. Wir antworten nicht, denn er sieht es bereits selbst. Es ist, als hätten wir ein neues Leben bekommen. Jubelnd bringen wir das Boot auf volle Fahrt und nähern uns so schnell wie möglich dem Festland. Dort angekommen schmeißt sich Kilik auf den Boden und küsst diesen. Wir anderen holen unsere Taschen.

„Bist du fertig?" frage ich. Kilik sieht uns an, als hätte er uns völlig vergessen. Rückartig steht er auf.

„J... Ja."