Flashback Teil 1 - Bloß weg hier!

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Ich hatte keine schlechte Kindheit. Aber sie hätte besser sein können. Meine Eltern, Liara und Dan, sind nach meiner Geburt mit mir und meinem 8 Jahre älteren Bruder  nach Texas gezogen. Meine Eltern haben den Kishin quasi angebetet. Täglich haben sie mir irgendwelche Geschichten erzählt. Ich empfand diese Geschichten immer als beängstigend und unheimlich, doch ich habe es ihnen nie gesagt. Ich wollte ihr perfektes kleines Mädchen sein. Wenn sie manchmal von Shinigami oder der Shibusen erzählten, waren ihre Stimmen hasserfüllt. Ich fand es insgeheim beruhigend, dass es Leute gab, die dafür sorgten, dass kein Kishin auferstehen würde. Als ich 10 Jahre alt war, verließ mein Bruder unsere Familie. Er ging nach Europa, denn er konnte unsere Eltern nicht ertragen. Mein Bruder und ich hatten nie das Verlangen nach Macht und der Kishin bedeutete uns nichts. Kurz nach meinem elften Geburtstag gingen meine Eltern und ich zu einer Hexenmesse an der Ostküste der USA. Seit diesem Tag wollte ich nicht mehr Mamis und Papis Liebling sein...

Meine Eltern verbaten mir an der Hexenmesse teilzunehmen. Ich blieb also in der Wohnung, die wir für ein paar Tage bezogen hatten. Wie immer erzählten sie mir nichts. In dieser Nacht wachte ich auf. Ich hörte die Stimmen meiner Eltern aus dem Wohnzimmer. Irgendetwas hielt mich zurück einfach hinein zu gehen. Stattdessen presste ich mich an die Wand und lauschte an der angelehnten Tür.

„...kann nicht glauben, dass Medusa es wirklich schafft einen Kishin zu erschaffen. Nur aus ihrem Kind?"

„Immerhin war sie klüger als wir. Wie oft haben wir schon nach einer Möglichkeit gesucht den Kishin wiederzuerwecken? Aber einfach einen neuen zu erschaffen...darauf sind wir nie gekommen."

„Meinst du wir könnten Fyn..."

„Sie ist zu alt, Liara!"

„Und wenn wir Medusa einen guten Preis für das schwarze Blut machen? Wir könnten es ihr einfach im Schlaf injizieren."

„Sie würde Qualen erleiden."

„Aber dann wäre SIE der Kishin. Dan, UNSER Kind wäre der neue Regent dieser Welt."

„Das klingt doch zu verlockend. Stoßen wir darauf mit einem Glas Wein an..." Die Stimmen meiner Eltern waren kaum wiederzuerkennen. Sie klangen so...so...wahnsinnig. Wie versteinert stand ich da, neben der Tür an die Wand gepresst. Den Atem angehalten und die Augen weit aufgerissen. Sie wollten mir das schwarze Blut injizieren und mich zum Kishin machen. Jenem furchteinflößenden, grausamen Wesen aus den Geschichten. Das wollte ich nicht. Es gab nur eine Lösung: Ich musste weg. Ich musste so schnell wie möglich weg. Leise schlich ich in mein Zimmer, zog mich an und verschwand aus dem Fenster. Ich wusste weder wohin, noch hatte ich irgendetwas mitgenommen. Blind vor Angst rannte ich durch die finsteren Straßen. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie war ich am Pier gelandet. Ich versteckte mich zwischen Ladegut. Da kamen ein paar Matrosen vorbei. Während sie vorbeigingen schnappte ich ein paar Worte auf.

„...ja das Große ganz hinten. Es legt morgen ab und fährt nach England..." Ein Schiff nach England. Perfekt. Ich schlich aus der Deckung und bewegte mich im Schatten in die Richtung aus der die Männer gekommen waren. Schließlich fand ich es. Ich sah mich um, entdeckte jedoch niemanden. Vorsichtig kletterte ich hinauf und versteckte mich in einem der Rettungsboote. Dort würde mich niemand finden. Ich rollte mich zusammen und schließlich schlief ich ein.


Irgendwie schaffte ich es unentdeckt zu bleiben. Ich klaute Essen. Stahl mich in Kabinen, um zu duschen. Lebte in den Schatten des Schiffes. Keinem viel es auf, denn ich brauchte nicht viel. Bei dem Gedanken an meine Eltern lief es mir jedes Mal kalt den Rücken runter. Ich konnte und wollte nie wieder zurück. Mit der Zeit begriff ich: Ich habe keine Eltern mehr...


Es war mitten in der Nacht, als ich aufwachte. Auf dem Deck herrschte Unruhe. Das Rettungsboot in dem ich saß schwankte. Es schwankte sogar sehr. Vorsichtig lugte ich unter der Abdeckung hervor. Das Meer unter mir tobte und der Himmel war grau. Dicke Regentropfen fielen vom Himmel. Der Wind peitschte mir ins Gesicht. Ich kroch auf die andere Seite des Bootes, um auf das Deck des Schiffes zu schauen. Ich sah einen Blitz, kurz darauf folgte der Donner. Männer rannten auf dem Deck herum. Ich zog mich in die Mitte des Bootes zurück, kauerte mich zusammen und versuchte das Schwanken des Bootes zu ignorieren. Plötzlich sackte das Boot ein Stück nach unten. Krampfhaft hielt ich mich an den Sitzbänken fest. Noch ein Ruck folgte und das Boot fiel ins Wasser. Sofort begann ich das Schwanken zu vermissen, denn nun befand ich mich auf einem Höllenritt. Ich schlug die Plane runter. Um mich herum nur das tosende Meer. Wellen brachen über mir zusammen, schaukelten das Boot und brachen dieses letztendlich. Ich wurde unter das Wasser gedrückt. Verzweifelt ruderte ich mit den Armen, wusste nicht mehr wo oben und unten war. Irgendwie schaffte ich es wieder an die Luft. Instinktiv hielt ich mich an einem Brett des zerbrochenen Rettungsbootes fest. Ich wusste nicht wohin, hatte keine Ahnung was ich machen sollte. Also zog ich mich auf das Brett und klammerte mich fest. So oft eine Welle das Brett auch drehte ich ließ nicht los. Irgendwann, als ich wieder unter Wasser war, verlor ich das Bewusstsein.

Die Acht - Soul Eater FF (abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt