10.2. Die Schlacht

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Vorwarnung: Ich habe wirklich ewig für dieses Kapitel gebraucht, also ist es entsprechend lang XD

Das Finale vieler Bücher ist oft irgendeine Art von Schlacht, wobei natürlich auch zwischendurch mal Schlachten vorkommen können (je nachdem, wie lang das Buch ist). Denkt daran, dass ein Krieg aus vielen Schlachten besteht, die nicht immer hintereinander, sondern parallel an verschiedenen Orten geschlagen werden! Und wo wir schon bei Orten sind...

Der Ort einer Schlacht ist in den wenigsten Fällen zufällig. Schlachten werden sorgfältig geplant. Es werden zum Beispiel Späher ausgeschickt, die zuerst das Gelände erkunden und einschätzen, ob es überhaupt für eine Schlacht geeignet ist. Dabei sollte man sowohl die Vorteile für die eigene Armee als auch die Nachteile für den Feind im Auge behalten.

Ein Sumpf ist zum Beispiel überhaupt nicht gut geeignet. Der schlammige Untergrund ist zwar ein Nachteil für den Feind, weil er dadurch langsamer voran kommt, aber auch die eigenen Truppen bleiben darin natürlich stecken. Man könnte sich aber zum Beispiel eine ebene Fläche suchen, die neben einem Sumpf liegt, damit der Fluchtweg für die Feinde (und nur die Feinde!) schwieriger ist.

Ein Wald ist auch nicht sonderlich gut geeignet für eine Schlacht. Er gibt zwar Deckung, aber die Truppen können sich nicht sonderlich gut bewegen. Außerdem ist das Risiko eines Hinterhalts extrem hoch. Man sieht kaum etwas und wenn man nicht gerade Bogenschützen mit Röntgen- oder Wärmebildaugen und Pfeilen hat, die durch Baumstämme, Äste und Blätter durchschießen, ist jede Art von Fernwaffe absolut nutzlos. Allerdings kann man in Wäldern gut weitere Truppen verstecken, die dann während der Schlacht überraschend angreifen und den Feind überrumpeln können.

Hügellandschaften und offene Ebenen sind schon besser geeignet. Man sieht die Truppen des Feindes, sieht, was die eigenen Leute veranstalten und kann gegebenenfalls Unterstützung irgendwo hin schicken. Außerdem ist man dort nicht anfällig für Hinterhalte und die Leute mit den Fernwaffen haben eine gute Sicht. Der Boden ist ebenfalls fest, sodass Reiter gut zum Einsatz kommen können.

Vielleicht habt ihr schon vom Begriff »Feldherrenhügel« gehört. Das ist meistens ein erhöhter Ort, an dem der Feldherr, also der Stratege der Schlacht, sich befindet und die Schlacht beobachtet. Man könnte jetzt sagen, dass er ja ziemlich feige ist, aber er hat eine sehr wichtige Funktion: Er behält den Überblick über die Schlacht. Wenn er irgendwo Probleme entdeckt, erteilt er die entsprechenden Befehle, um sie zu beheben. Meistens ist er auch derjenige, der den Rückzug befiehlt.

Und JA, Schlachten wurden fast NIE bis zum letzten stehenden Krieger zu Ende gekämpft!!!!!!!!! Das ergibt doch gar keinen Sinn!!!!! Wenn man sieht, dass man am verlieren ist, warum sollte man dann noch weiterkämpfen? Im schlimmsten Fall sterben alle und man verliert nicht nur das Land, sondern sogar den Krieg, weil jetzt keiner mehr da ist, der die nächste Festung o.Ä. verteidigen kann. Normalerweise zieht man sich sofort zurück, sobald man sieht, dass die Schlacht eigentlich verloren ist oder man schon zu viele Verluste erlitten hat. Der Feldherr gibt dann den Befehl zum Rückzug, der entweder durch Hornsignale oder durch Rufe von Krieger zu Krieger weitergegeben wird. Die Truppen sammeln sich und ziehen sich im Eiltempo zum nächsten befestigten Standort zurück, meistens einer Festung oder einer Stadt.

Selbst bei Stadtverteidigungen und Belagerungen (dazu kommt noch ein Extra-Kapitel) wurde fast nie bis zum letzten Krieger gekämpft. Die Stadt hat kapituliert, wenn sie keine Chance gesehen hat, und die Tore wurden geöffnet. Die Bewohner wurden NICHT getötet. Eine Kapitulation bedeutet, dass alles, was sich in der Stadt befindet, jetzt dem Sieger gehört. Warum sollte der Sieger seine eigenen Leute töten? Nur die vorherigen Oberhäupter und Leute, die sich immer noch nicht ergeben wollen, wurden meistens gefangen genommen oder getötet.

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